Wesermarsch

Grünes Licht für Gartenabfall: Butjadingen und Berne setzen auf Lösung!

Nach monatelangem Streit um die Annahme von Grünabfällen in Berne und Butjadingen gibt es endlich eine Lösung: Ab 2025 werden in Butjadingen Gartenabfälle an sechs Tagen im Jahr kostenlos angenommen, während Berne selbst für die Abfallentsorgung sorgt – doch die Kritik an den Änderungen und den Standorten bleibt laut!

Nach monatelangen Diskussionen steht nun eine Lösung für das Problem der privaten Grünabfälle in den Gemeinden Berne und Butjadingen in Aussicht. Der Betriebsleiter der Abfallwirtschaft Wesermarsch, Hans Conze-Wichmann, hat kürzlich im Abfallwirtschaftsausschuss des Kreistages präsentierte Vorschläge, die die Abgabe von Gartenabfällen ab 2025 regeln sollen. Diese Entscheidung wurde einstimmig vom Ausschuss angenommen, was jedoch nicht ohne kritische Stimmen blieb.

In Butjadingen wird die GIB Entsorgung Wesermarsch an sechs Tagen im Jahr die Annahme von Garten- und Grünabfällen aus privaten Haushalten ermöglichen. Butjadingens Bürgermeister Axel Linneweber, der bei der Sitzung anwesend war, bewertete diese Regelung positiv. Die GIB wird im Frühjahr und Herbst jeweils einmal zwei Container mit einem Fassungsvermögen von 40 Kubikmetern in Stollhamm, Burhave und Tossens bereitstellen. Die Gemeinde bestimmt die genauen Termine und Standorte, während die Entsorgung für die Gemeinde kostenlos bleibt, und die GIB für die Verwertung zuständig ist.

Besondere Ansätze in Berne

Im Gegensatz dazu sieht es in Berne etwas anders aus. Hier wurde der Recyclinghof im Gewerbegebiet Ranzenbüttel zum 31. März geschlossen. Das angrenzende Gelände gehört nun der Gemeinde Berne, die die Annahme von Grünabfällen selbst verwalten wird. Die Annahmestelle wird drei Tage in der Woche geöffnet sein. In der Ausschusssitzung gab Conze-Wichmann zu verstehen, dass die Gemeinde Berne alle erforderlichen Leistungen in Eigenregie übernehmen wird. Im Gegenzug erhält die Gemeinde eine jährliche Kostenpauschale von 22.000 Euro vom Landkreis, die für Personal- und Sachaufwendungen eingeplant sind. Diese Regelung reduziert die bisherigen Betriebskosten des Landkreises hier von etwa 100.000 Euro jährlich auf 10.000 Euro.

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Allerdings gibt es unter den Kreistagsmitgliedern Bedenken. Uta Meiners (FDP) aus Stollhamm warnte vor der Gefahr, dass die Abfallentsorgung zunehmend auf die Gemeinden abgewälzt wird. Ina Korter von den Grünen machte deutlich, dass die Situation in Berne ein systematisches Manko darstellt, sollte die Gemeinde die Entsorgung übernehmen. Dennoch meldete Michael Heibült, der Fachdienstleiter für Bau und Bürgerdienste in Berne, dass die GIB aus rechtlichen Gründen weiterhin Betreiber der Abfallannahme bleibt.

Kritische Betrachtungen und Prognosen

Die Vorschläge für Butjadingen werden als erster Schritt in die richtige Richtung angesehen, dennoch bleiben die Stimmen der Kritik bestehen. Korter hob hervor, dass mit diesen Maßnahmen ein Recyclinghof in Butjadingen nicht gänzlich ausgeschlossen ist. Ihnen zufolge ist die Standortwahl für einen Neubau des Recyclinghofs in Nordenham nicht optimal, insbesondere im Hinblick auf die Stadtgrenze zu Butjadingen. Der Bau an der Friedrich-August-Hütte soll 2024 beginnen, und die Abgeordneten vermissen eine triftige Argumentation für diese Entscheidung.

Ein weiterer Kommentar kam von Reiner Gollenstede (Unabhängige) aus Brake, der die Lösung als finanziell vertretbar bezeichnete. Der Neubau in Nordenham ist laut ihm eine große Herausforderung, die wahrscheinlich zu Gebührenerhöhungen führen wird. Conze-Wichmann stellte klar, dass die Gebühren für das kommende Jahr festgelegt sind, es jedoch voraussichtlich zu einer Steigerung um fast zehn Prozent kommen wird. Davon sind 5,9 Prozent für den Neubau in Nordenham und drei Prozent aufgrund gesetzlicher Anpassungen im Brennstoffemissionshandel zu erwarten.

Durch die Beschlüsse aus der vergangenen Sitzung ist eines klar: Die Thematiken rund um die Abfallentsorgung und das Management der Grünabfälle sollen in den kommenden Jahren verstärkt in den Fokus rücken. Ziel ist es, ein nachhaltiges und gerechtes System für alle Beteiligten zu schaffen, das sowohl ökonomische als auch ökologische Interessen berücksichtigt. Das gesamte Geschehen bleibt spannend, und weitere Details könnten bald zur Debatte stehen, wie www.nwzonline.de berichtet.

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