In einem überraschenden und höchst bemerkenswerten Fund hat ein 87-jähriger US-amerikanischer Literaturwissenschaftler, Hermann F. Weiss, in den Räumlichkeiten des Tiroler Landesmuseums in Innsbruck fünf bislang unbekannte Briefe des berühmten deutschen Schriftstellers Heinrich von Kleist entdeckt. Diese Entdeckung könnte als einer der größten literarischen Funde des letzten Jahrhunderts betrachtet werden, was Weiss in einer Pressekonferenz als „die aufregendste Woche seines Forscherlebens“ bezeichnete.
Weiss, der in Dexter, Michigan lebt, hat sich schon lange für Kleist und dessen Leben interessiert. Seine Vermutung über den Verbleib des Briefwechsels zwischen Kleist und dem österreichischen Diplomaten Joseph von Buol-Berenberg führte ihn vor zwei Jahren dazu, das Tiroler Landesmuseum zu kontaktieren. „Ich habe mich wie ein Literatur-Detektiv gefühlt“, äußerte sich Weiss dazu und beschrieb seine Freuden und Herausforderungen während der Suche.
Ein bemerkenswerter Fund in einer unscheinbaren Obstkiste
Die Briefe, die Weiss entdeckte, wurden in einer Obstkiste innerhalb des umfangreichen Nachlasses von Buol-Berenberg gefunden. Dieser Nachlass befindet sich seit 2007 im Tiroler Landesmuseum. Der Inhalt der Briefe, die zwischen 1809 und 1810 verfasst wurden, beleuchtet nicht nur Kleists persönliche Gedanken, sondern auch die politischen Umstände der damaligen Zeit, über die der Dichter in einem seiner Briefe klagt, dass es „keine Rettung für Deutschland“ gäbe.
Der Direktor der Bibliothek des Landesmuseums, Roland Sila, hob die zentrale Bedeutung dieses Fundes für die Wissenschaft hervor. Dieser Briefwechsel ist nicht nur für die Literaturwissenschaft von Bedeutung, sondern wird auch im „Kleist-Jahrbuch 2024“ veröffentlicht, was die Aufmerksamkeit auf die neu entdeckten historischen Dokumente weiter steigert. Die Briefe bieten zudem einzigartige Einblicke in Kleists Gedankenwelt kurz vor seinem tragischen Suizid im Jahr 1811.
Die Entdeckung von Weiss stellt somit einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis von Kleists Leben und seinem literarischen Werk dar und wird sicherlich Auswirkungen auf die zukünftige Literaturforschung haben. Um mehr über diesen faszinierenden Fund zu erfahren, können Interessierte die weiteren Details in einem Artikel auf www.az-online.de nachlesen.