Im Osnabrücker Zoo hat sich in der jüngeren Vergangenheit einiges getan, insbesondere nach der Übernahme von Philipp Bruelheide als neuer Geschäftsführer. Nach der Abberufung des ehemaligen Geschäftsführers Andreas Busemann ist Bruelheide in der Lage, die finanziellen und betrieblichen Herausforderungen des Zoos transparenter zu gestalten. In einer Mitarbeiterversammlung räumte er mit falschen Behauptungen auf, die in der Öffentlichkeit kursierten und die Verbindung zur Vergangenheit eher trübten.
Bruelheide erinnerte an sein erstes Treffen mit Busemann, das als positiv beschrieben wurde, jedoch nur drei Stunden dauerte und nicht einmal in den Geschäftsräumen des Zoos stattfand. Stattdessen fand das Gespräch in Busemanns Privathaus statt, was Bruelheide half, sich eigenständig in die Daten und Abläufe des Zoos einzuarbeiten.
Ein harter Schnitt: Busemanns Entlassung und deren Folgen
Die turbulente Situation im Hintergrund führte zu gravierenden Veränderungen. Busemanns ehemaliger Schwager wurde fristlos entlassen, nachdem er verdächtigt wurde, vertrauliche Informationen aus dem Zoo an Busemann weitergegeben zu haben. Diese Vorwürfe entbehrten nicht einer gewissen Brisanz, zumal sie Teil eines sich zusammenbrauenden Konfliktes waren, der die Integrität der Zooverwaltung in Frage stellte.
Gleichzeitig steht auch das Arbeitsgericht Osnabrück bereit, um über die Kündigungsschutzklage zu entscheiden, die im Zusammenhang mit den Entlassungen und dem internen Streit entstanden ist. Doch die Verhandlung wurde aufgrund von außergerichtlichen Vergleichsverhandlungen vorerst ausgesetzt, was eine gewisse Dramatik in diesem ganzen Fall verdeutlicht. Trotz dieser Schwierigkeiten gibt es positive Nachrichten aus dem Zoo.
Positive Entwicklung der Einnahmen nach dem Führungswechsel
Unter Bruelheides Führung hat der Zoo Osnabrück ein Umsatzplus von 1,31 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Die Eintrittspreise haben sich ebenfalls positiv entwickelt, auch wenn die Besucherzahlen leicht gesunken sind. Bruelheide führt diesen Rückgang im Wesentlichen auf ungünstiges Wetter zurück, das den Zoo-Besuch beeinträchtigt hat. Im Gegensatz dazu konnte ein attraktives Online-Angebot, das Rabatte bei vorzeitigem Ticketkauf umfasst, neue Kunden anziehen und das Interesse am Zoo steigern.
Die Neuerungen, die Bruelheide eingeleitet hat, tragen Früchte, so seine Einschätzung. Auch die Sponsoren kommen nicht zu kurz: Im Jahr 2024 wurden die Sponsoringeinnahmen um 24 % im Vergleich zum Vorjahr gesteigert, was zum Teil auf eine Neustrukturierung der Sponsorenkategorien zurückzuführen ist.
Die Herausforderung eines schwierigen Jahresabschlusses 2023 bleibt dennoch bestehen. Bruelheide erkennt in den aktuellen Zahlen mehrere Belastungsfaktoren, darunter Rückstellungen, die aufgrund von Busemanns Kündigung gebildet werden mussten. Dennoch zeigt er sich optimistisch: Die Stadt Osnabrück hat signalisiert, kurzfristig Unterstützung in Höhe von 500.000 Euro zu gewähren.
Trotz der aktuellen Herausforderungen betrachtet Bruelheide die Zukunft des Zoos positiv. Die Bemühungen um Kostensenkungen und die Suche nach neuen Einnahmequellen zeigen bereits erste Erfolge. Der Zoo scheint sich, unter der neuen Leitung, von den Schatten der vergangenen Jahre zu befreien und entwickelt sich allmählich in eine vielversprechende Richtung.
– NAG