Das renommierte Unternehmen Leysieffer aus Osnabrück steht vor ernsten Schwierigkeiten. Die Mitarbeiter sind, wie die Nachrichtenagentur HASEPOST berichtet, besorgt über die Situation im Betrieb, die sich in den letzten Wochen verschärft hat. Es sind nicht nur die ausbleibenden Gehälter, die die Angestellten beschäftigen, sondern auch akute Materialengpässe, die die Produktion zum Stillstand bringen können. Sebastian Zöppel, Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), hat von mehreren betroffenen Mitarbeitern erfahren, dass die rechtzeitigen Lieferungen von Rohstoffen ausbleiben und dies ein „eindeutiges Warnsignal“ für die Zukunft des Unternehmens bedeutet.
Das Problem ist gravierend: Leysieffer hat erst kürzlich die Eigentümer gewechselt und gerät nun schon wieder in finanzielle Not. Zöppel, der bereits die Insolvenzverfahren von Leysieffer in der Vergangenheit begleitet hat, befürchtet, dass sich das Unternehmen möglicherweise erneut in einer Insolvenzphase befinden könnte. „Das könnte schon in den kommenden Wochen der Fall sein“, warnte er. Der Unternehmer Dieter Waldemar Metz sowie der Geschäftsführer Carsten Münch haben, bevor sie die Kontrolle über Leysieffer übernahmen, bereits bei anderen Geschäften, wie dem Outdoorhändler McTrek, ähnliche Erfahrungen gemacht. Auch dort kam es nach einem Eigentümerwechsel zu Schwierigkeiten, die letztlich in der Insolvenz endeten.
Frühere Insolvenzen werfen Schatten
Die Schatten der Vergangenheit sind lang: Leysieffer hatte bereits 2020 und im Sommer 2022 Insolvenz angemeldet. Die jüngste Übernahme durch die „Holstein Schoko UG (haftungsbeschränkt)“ scheint jedoch von einem fragilen Fundament auszugehen – das Stammkapital beträgt lediglich 1.000 Euro. Dieses geringe Kapital lässt viele fragen, wie das Unternehmen in der Lage sein soll, grundlegende operationale Anforderungen zu erfüllen, wie zum Beispiel die rechtzeitige Auszahlung von Löhnen und die Sicherstellung von Materiallieferungen.
Zusätzlich sorgt die Verbindung des aktuellen Eigentümers Dieter Metz mit früheren Insolvenzen von anderen Unternehmen wie Reno und HR für weiteres Misstrauen. Diese Betriebe, einst führend im Schuhhandel, hatten ihren Sitz ebenfalls in Osnabrück und mussten aufgrund finanzieller Probleme schließen. Der Flagship-Store von Reno war nur einige Meter von der Leysieffer-Zentrale in der Großen Straße entfernt. Die Parallelen zwischen diesen ehemaligen Prestigeunternehmen und der gegenwärtigen Lage von Leysieffer sind unverkennbar und werfen ernsthafte Fragen bezüglich der Stabilität der aktuellen Geschäftsführung auf.
Unternehmensreaktion bleibt aus
Anfragen der HASEPOST zur aktuellen Situation des Unternehmens und der ausbleibenden Gehälter wurden bislang unbeantwortet gelassen. Selbst eine persönliche Nachfrage vor Ort blieb erfolglos, da das Firmengelände am Mittwochnachmittag bereits abgeriegelt war. Die Mitarbeiter sind offenbar in großer Sorge darüber, wie es mit ihrem Arbeitgeber weitergeht und ob sie ihre ausstehenden Gehälter je erhalten werden. Es bleibt abzuwarten, ob Leysieffer in der Lage ist, diese Krise zu überwinden oder ob das Schicksal anderer ehemals erfolgreicher Unternehmen in Osnabrück sie einholen wird.
– NAG