In der aktuellen Saison erfreuen sich viele Obstliebhaber in Deutschland an einem besonderen Erlebnis: dem Genuss von frisch gepresstem Saft aus eigenen Äpfeln und anderem Obst. Die Erntezeit hat begonnen, und von Hobbygärtnern bis hin zu professionellen Keltereien stehen viele bereit, um die reifen Früchte aus ihren Gärten oder Streuobstwiesen durch mobile Mostanlagen oder eigene kleine Obstpressen in erfrischenden Saft zu verwandeln.
Michael Wolter, ein leidenschaftlicher Hobby-Obstbauer aus Ellensen im Landkreis Northeim, ist begeistert über die Ernte dieser Saison. „Die Apfel- und Birnenbäume sitzen sehr voll, und die Qualität ist gut“, berichtet er und ist nun im Begriff, seine zwei Hektar große Streuobstwiese zu ernten. Viele entscheiden sich, ihre Ernte zur örtlichen Presse in Amelunxen zu bringen, wo der Saft in handlichen 1-Liter-Flaschen abgefüllt wird. Dies steht im Kontrast zu anderen Anbietern, die ihre Produkte oft nur in größeren Kartons anbieten.
Herausforderungen und individuelle Lösungen
Trotz der positiven Ernte gibt es einige Herausforderungen, die Wolter anmerkt. „Den Äpfeln fehlen die kalten Nächte und warmen Tage vom Herbst. Das beeinträchtigt etwas die Qualität, die Früchte konnten nicht richtig ausreifen“, erklärt er und macht auf den Schädling Apfelwickler aufmerksam, der den Streuobstwiesen Probleme bereitet.
Fabian Pauly, der mit seinem „Einbecker Mostwerk“ ebenfalls in der Region aktiv ist, hat sich ein cleveres Geschäftsmodell aufgebaut. Seine mobile Mostanlage ermöglicht es ihm, auf verschiedenen Festen und bei privaten Veranstaltungen frischen Saft zu pressen. „Ich moste dort zwischen zwei und acht Tonnen Äpfel in einem Tag“, erläutert der Mechaniker. Ein großer Vorteil seiner Anlage ist die Geschwindigkeit: Aus 75 Kilogramm Äpfeln entstehen in nur 30 Minuten etwa 50 Liter frischer Saft.
Besonders erfreulich ist für Pauly die steigende Zahl junger Kunden, die ihre eigenen Äpfel bringen, um zu erfahren, was in ihrem Saft steckt. „Die eigenen Äpfel schmecken nun mal am besten“, sagt er und versichert, dass der frisch gepresste Saft voller Vitamine und Mineralstoffe ist. Pauly gibt auf seine Produkte eine Garantie von einem Jahr, was das Vertrauen in die Frische und Qualität seiner Erzeugnisse unterstreicht.
Die Mostzeit bietet nicht nur eine wunderbare Gelegenheit, eigene Äpfel zu verarbeiten, sondern fördert auch das Bewusstsein für regionale Produkte und Nachhaltigkeit. Wolter, der auch das Streuobstwiesen-Bündnis Niedersachsen unterstützt, sieht die handwerkliche Kunst des Kelterns als wichtig an: „Da steckt viel Handarbeit und Herzblut drin, und deshalb schmeckt man die Vielfalt und Frische von der Wiese.“
Für viele ist die Zeit der Obsternte und Saftpressung eine willkommene Abwechslung, die nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Obstbauern stärkt. Während also die mobile Mostanlagen durch die Straßen ziehen und private Pressungen stattfinden, bleibt der Zauber der Natur und das Wissen um die Herkunft der Produkte in den Vordergrund. Informationen über die übrigen Anbieter und Möglichkeiten der Obstverarbeitung finden Sie in einem ausführlichen Bericht auf celler-presse.de.