Im Landkreis Northeim fand am Samstagnachmittag eine großangelegte Übung zur Waldbrandbekämpfung statt. Rund 130 Feuerwehrleute waren mobilisiert, um einen simulierten Brand in der Nähe der Heidelbeerhütte bei Schlarpe zu bekämpfen. Bei dieser Übung standen die Einsatzkräfte vor äußeren Bedingungen wie einer längeren Trockenperiode, Temperaturen über 25 Grad Celsius und böigem Wind, die als realistische Herausforderungen dienten.
Die Übung wurde von Abschnittsbrandmeister Markus Groß sowie den Stadtbrandmeistern aus Hardegsen und Uslar, Thomas Pleßmann und Nils Utermöhle, organisiert. Ursprünglich war die Übung umfangreicher geplant und sollte auch Einheiten aus dem gesamten Land Niedersachsen einbeziehen. Doch aufgrund von Kapazitätsengpässen, bedingt durch die jüngsten Waldbrände am Brocken, musste die Übung verkleinert werden. „Wir wollen ins praktische Üben kommen und das Zusammenspiel der Kräfte unterschiedlicher Einheiten trainieren“, erläuterte Stadtbrandmeister Pleßmann.
Übung mit modernster Technik
Die Brandbekämpfung fand auf einer Fläche statt, die in etwa der Größe des Waldbrandes bei Espol im vergangenen Jahr entsprach. An der Übung nahmen Feuerwehren aus mehreren Orten teil, darunter Volpriehausen, Schlarpe und Uslar. Diese Kräfte handelten gemeinsam, unterstützt durch verschiedene spezialisierte Einheiten wie die Wald- und Vegetationsbrandkomponente der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 sowie die Fachgruppe Rettungsrobotik und Bevölkerungswarnung. Während der Übung wurde nicht nur der praktische Umgang mit Löschgeräten geübt, sondern auch die Integration von modernster Drohnen- und Satellitenkommunikationstechnik in die Einsatzabläufe getestet. Zudem kam ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen zum Einsatz, um eine effiziente Wasserversorgung aus einem Feuerlöschteich sicherzustellen.
Nach etwa drei Stunden endete die durch die Landesforsten begleitete Übung. Abschnittsbrandmeister Markus Groß kündigte an, dass die Brandbekämpfung bei Wald- und Vegetationsbränden im waldreichen Brandabschnitt West auch in Zukunft intensiv geübt werden soll. „Die extremen Wetterbedingungen, insbesondere längere Dürreperioden, stellen eine wachsende Herausforderung für unsere Feuerwehr dar. Daher ist es wichtig, dass wir bestmöglich vorbereitet sind“, betonte er bei der Nachbesprechung der Übung.
Die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde von der Kreisfeuerwehrbereitschaft 2 organisiert, die für Getränke sorgte. Dies ist Teil einer durchdachten Logistik, die auch während realer Einsätze sicherstellt, dass die Feuerwehrleute gut versorgt sind.
Hintergrund und Vorbereitung auf klimatische Herausforderungen
Im Landkreis Northeim passt man sich bereits seit Jahren den klimatischen Herausforderungen an. In der Region West wurde ein umfassendes Konzept zur Wassertransportlogistik entwickelt, das zahlreiche Tanklöschfahrzeuge mit tausenden Litern Wasser bereitstellt. Zudem wurde das Waldbrandmodul bei der Feuerwehrbereitschaft 1 etabliert, das bereits über 1000 Einsatzkräfte in Taktiken und im Umgang mit Ausrüstung zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden geschult hat. In einem Geländewagen steht zudem eine mobile Löscheinheit, die sogenannte Skid-Unit, zur Verfügung.
„Die klimatischen Herausforderungen für die Feuerwehren wachsen. Wir passen uns in Material und Ausbildung fortlaufend an“, erklärte Kreisbrandmeister Marko de Klein. Diese Vorbereitungen sind von zentraler Bedeutung, um auch in schwierigen Situationen schnell reagieren und effektiv handeln zu können, wenn die Natur selbst zur Herausforderung wird.
Für weitere Informationen zu dieser Übung und den Vorbereitungsmaßnahmen im Landkreis Northeim, siehe die aktuelle Berichterstattung auf einbeck-news.de.