Ein neuer Betreuungsvertrag für Kinder in der Kita Langenholtensen sorgt für massiven Unmut unter den Eltern. Die Stadt Northeim hat den Vertrag vorgestellt, und zahlreiche Eltern fühlen sich übergangen. Besonders kritisch ist die Situation für die Kita Langenholtensen, deren Eltern als erste den neuen Vertrag unterzeichnen sollen.
Die Elternsprecherin, Sara Heinrich, äußerte auf die Nachfrage der HNA, dass sie eigentlich einen neuen Betreuungsplan erwartet hätten. Doch die Kommunikation seitens der Stadt habe gefehlt. Statt eines Dialogs mit den Eltern seien sie mit einem vorgefertigten Vertrag konfrontiert worden, den sie innerhalb einer sehr kurzen Frist unterzeichnen sollten, um weiterhin einen Betreuungsplatz zu garantieren.
Ein Vater, Robin Braun, brachte die Sorgen auf den Punkt: „Wir Eltern haben Pflichten, und die Stadt als Träger hat Rechte.” Er kritisierte vor allem, dass wichtige Informationen wie Betreuungszeiten und Kosten im Vertrag nicht konkret benannt sind. Stattdessen wurden die Eltern auf ein Online-Portal verwiesen, wo diese Angaben möglicherweise ohne Vorankündigung geändert werden könnten. Diese Praxis verunsichert die Eltern, da sie dann unter Zeitdruck Entscheidungen treffen müssen, die die Betreuung ihrer Kinder betreffen.
Zudem äußerte Braun Besorgnis über die Klausel, die besagt, dass die Randzeitenbetreuung bei „strukturellen Problemen” nicht mehr gewährleistet sein muss. Viele berufstätige Eltern sind bereits heute auf eine zuverlässige Betreuung angewiesen, und diese Formulierung könnte erhebliche Auswirkungen auf ihren Alltag haben. Allen Beteiligten ist klar, dass die derzeitigen Betreuungszeiten der Krippe oft nicht ausreichen, um den Bedürfnissen der arbeitenden Eltern gerecht zu werden.
Die Eltern bemängeln außerdem, dass der Vertrag als Dienstleistungsvertrag formuliert ist, jedoch keine Rückerstattung vorgesehen ist, falls die Stadt ihren Verpflichtungen nicht nachkommt. „Die Stadt hat es sich mit dem Vertrag in dieser Form sehr einfach gemacht,“ so Heinrich, die zudem anmerkt, dass viele Eltern in Panik versetzt werden, da sie fürchten, ihren Platz in der Kindertagesstätte zu verlieren.
Trotz des initialen Drucks haben die Eltern eine Aufhebung der Frist erreicht und es ist eine Informationsveranstaltung in Planung. „Hier zeigt sich die Stadt jetzt kooperativ,” fasst Heinrich die aktuelle Entwicklung zusammen.
Im Vorfeld des Vertrags wurde den Eltern in einem Schreiben vom 3. September mitgeteilt, dass die Unterzeichnung des neuen Betreuungsvertrags zwingend erforderlich sei. Eine Frist von 14 Tagen wurde gesetzt, und der Vertrag sollte rückwirkend zum 1. September Gültigkeit erlangen. Dies war besonders problematisch, da die Unterschrift unter dem Vertrag als unerlässlich erklärt wurde. Zum einen wurden die Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt, zum anderen gab es Bedenken, was passiere, wenn sie nicht unterzeichnen könnten.
Die Stadt selbst hat auf eine Anfrage der HNA vom 11. September bisher nicht reagiert, was die Sorgen der Eltern zusätzlich nährt. Der Verlauf dieser Situation bleibt abzuwarten, und viele hoffen auf eine einvernehmliche Lösung, die sowohl den Anforderungen der Stadt als auch den Anliegen der Eltern gerecht wird.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.hna.de.