Die Breite Straße Ost in Northeim wird bald eine drastische Veränderung erfahren, die vor allem Autofahrer betreffen wird. Der Stadt Rat hat beschlossen, die Nutzung dieser verkehrsberuhigten Straße zeitlich zu beschränken. Damit sollen ruhige und sichere Bedingungen für Fußgänger und Anwohner geschaffen werden.
Diese neue Regelung sieht vor, dass Kraftfahrzeuge in der Breiten Straße Ost von Montag bis Freitag nur zwischen 6 und 18 Uhr fahren dürfen. An Samstagen und Sonntagen ist das Befahren der Straße lediglich bis 14 Uhr erlaubt. Dies betrifft auch Fahrzeuge, die Waren anliefern möchten. In besonderen Einzelfällen können jedoch Ausnahmeregelungen angefragt werden, was bedeutet, dass nicht jeder sofort betroffen ist.
Diskussion um Durchsetzung der Regelung
Ein strittiger Punkt während der Sitzung war die Art der Durchsetzung dieser Regelungen. Die Verwaltung schlug vor, versenkbare Poller zu installieren, um den Fahrzeugverkehr zu kontrollieren. Doch dieser Vorschlag stieß auf Widerstand, insbesondere von dem FDP-Fraktions-Chef Eckhard Ilsemann, der die Kosten für jeden dieser Poller in Höhe von 12.000 Euro als zu hoch ansah und warnte, dass die tatsächlichen Kosten sogar 20.000 Euro betragen könnten.
In Anbetracht der angespannten finanziellen Lage der Stadt plädierte Ilsemann für eine kostengünstigere Alternative: vier Sperrpfosten in der Mitte der Breiten Straße Ost, um den Durchgangsverkehr zu verhinder. Dies sei bereits an anderen Stellen, wie etwa im Einmündungsbereich der Kurzen Straße, erfolgreich erprobt worden.
Allerdings fand auch dieser alternative Vorschlag keine Mehrheit. Zudem wurde ein Antrag der AfD-Fraktion, die eine vollständige Sperrung der Breiten Straße forderte, abgelehnt. Es zeigt sich, dass die Entscheidung zur Öffnung der Straße vor vier Jahren nicht ohne kontroverse Diskussionen getroffen wird.
Das Ziel dieser Öffnung war es, neue Geschäfte und gastronomische Betriebe in der Breiten Straße anzusiedeln und den Anwohnern, insbesondere Menschen mit eingeschränkter Mobilität, kürzere Wege in die Innenstadt zu ermöglichen. Diesem Ziel wurde teilweise Rechnung getragen, jedoch sind die negativen Auswirkungen nicht zu übersehen: Lärmbelästigung durch den Verkehr und Beschwerden über Falschparker haben deutlich zugenommen, was nun zu dieser Regelung führte. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass ein klarer Handlungsbedarf besteht, um die Lebensqualität in diesem Viertel zu sichern.
Insgesamt stehen die neuen Regelungen für einen Wendepunkt in der Verkehrspolitik der Stadt Northeim. Ziel ist es, den Auto- und Lieferverkehr zu reduzieren und die Breite Straße Ost zu einem sichereren und einladenderen Ort für die Fußgänger zu machen, was viele Anwohner und Geschäfte als positiv empfinden könnten.