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Bundeswarntag in Hannover: Neue Sirenen erstmals im Test

Am 12. September wird in Hannover erstmals seit 30 Jahren ein neues Sirenennetz getestet, um die Bevölkerung im Ernstfall effektiv zu warnen und zu schützen, was im Kontext veränderter geopolitischer Lagen und zunehmender Naturkatastrophen von großer Bedeutung ist.

Hannover (ots)

Die Feuerwehr Hannover ist derzeit damit beschäftigt, ein neues Sirenennetz zu installieren, das am 12. September getestet wird. Zu diesem Bundeswarntag werden erstmals 80 der geplanten 112 Sirenen im Stadtgebiet aktiviert. Dieser Test ist ein wichtiger Schritt, um die Bevölkerung künftig effektiv im Ernstfall warnen zu können. Bis Ende des Jahres sollten dann alle Sirenen in Betrieb sein.

Dr. Axel von der Ohe, Hannovers Erster Stadtrat, hebt hervor, dass die Investition in die neuen Warnanlagen eine Reaktion auf die wachsenden Bedrohungen durch geopolitische Krisen und Naturkatastrophen ist. „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir einen zuverlässigen und modernen Warnmittelmix haben, um die Sicherheit unserer Bürger*innen zu gewährleisten“, so von der Ohe.

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Ungewohnte Geräusche und notwendige Aufklärung

Christoph Bahlmann, Direktor der Feuerwehr Hannover, warnt, dass die lautstarken Warnsignale für viele Bürger*innen ungewohnt sein könnten und möglicherweise auch unangenehme Erinnerungen hervorrufen. Umso wichtiger ist es, dass die Bevölkerung im Vorfeld umfassend über den Test informiert wird. Nur wenn die Technik regelmäßig geprüft wird, kann sie im Ernstfall auch effektiv eingesetzt werden.

Die Sirenensignale bestehen aus markanten, auf- und abschwellenden Tönen. Diese sind so gestaltet, dass sie nicht zu überhören sind und einen wirkungsvollen Warn- und Weckeffekt erzeugen. Beim bevorstehenden Test wird ein einminütiger Heulton abgespielt, wobei es zu einer zeitverzögerten Auslösung der Sirenen kommen kann. Geplant ist, dass künftig jährlich am bundesweiten Warntag die Sirenen ertönen, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.

Die Finanzierung des Sirenennetzes beläuft sich auf etwa 5 Millionen Euro, von denen rund 1,16 Millionen Euro durch Fördergelder des Landes Niedersachsen unterstützt werden. Die neuen Sirenen werden auf städtischen Grundstücken oder Gebäuden installiert, um eine breitflächige Warnung zu garantieren.

Zusätzlich zu diesem Sirenensystem setzt die Landeshauptstadt Hannover auch auf ein Vielzahl weiterer Warnmittel. Hierzu zählen moderne Warn-Apps, das Cell Broadcast-System, Lautsprecherwagen sowie Informationen über Internetplattformen, Radio, Fernsehen und digitale Stadtanzeigetafeln. Diese Vielfalt an Kommunikationskanälen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen im Notfall schnell und effektiv gewarnt werden.

Der diesjährige Bundeswarntag findet am 12. September ab 11 Uhr statt. Neben den Sirenentests wird auch eine Probewarnung über das modulare Warnsystem des Bundes ausgesendet. Zudem werden mobil direkt Warnungen an Handy-Nutzer gesendet, was als Cell Broadcast bekannt ist. Um 11.45 Uhr ist dann die Entwarnung, die unter anderem durch einen einminütigen Dauerton der Sirenen erfolgt. Allerdings ist es aus technischen Gründen momentan noch nicht möglich, die Entwarnung via Cell Broadcast zu verschicken.

Die Notwendigkeit eines funktionierenden Sirenennetzes ist besonders offenbar, wenn man die zurückliegende Geschichte betrachtet. Bis Anfang der 1990er Jahre existierte ein umfassendes Sirenensystem in Hannover, mit etwa 180 Sirenen. Diese wurden jedoch aus Kostengründen vollständig abgebaut. Der Ausbau des neuen Sirenennetzes stellt somit einen bedeutsamen Schritt in der Sicherheitspolitik dar.

Für weitere Informationen zu dem neuen Sirenennetz steht die Website der Feuerwehr Hannover zur Verfügung. Einwohner*innen können dort einen Flyer in verschiedenen Sprachen herunterladen, um sich umfassend über das Projekt zu informieren.

– NAG

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