In einer Zeit, in der die Abhängigkeit von elektrischer Energie in beiden Lebens- und Arbeitsbereichen rasant zunimmt, hat der Landkreis Grafschaft Bentheim einen Sonderschutzplan für den Fall eines großflächigen Stromausfalls entwickelt. Landrat Uwe Fietzek betont, dass ein dauerhafter Stromausfall gravierende Folgen für die gesamte Region haben könnte, die weit über den bloßen Stromverlust hinausgehen. Tätigkeiten in medizinischen Einrichtungen, die Wasserversorgung, der Einzelhandel und selbst landwirtschaftliche Betriebe wären ohne funktionierende Stromversorgung von enormen Schwierigkeiten betroffen. Daher ist es unerlässlich, auf mögliche Krisenszenarien vorbereitet zu sein.
Der neue Schutzplan hat das Ziel, schnell auf unterschiedliche Krisensituationen zu reagieren und klar strukturierte Lösungen anzubieten. In der Auftaktveranstaltung zur Planung machte Fietzek deutlich, dass die Gesellschaft von der elektrischen Infrastruktur abhängt. „Ressourcen würden sehr schnell verknappen“, erklärte er, was die Schwere der Situation verdeutlicht. Die Grundversorgung der Bevölkerung und der Schutz kritischer Infrastrukturen stehen an oberster Stelle. Zudem wird betont, dass präventives Handeln die beste Möglichkeit ist, um in einer solchen Krise handlungsfähig zu bleiben.
Die Kerninhalte des Sonderschutzplans
Der Sonderschutzplan konzentriert sich auf verschiedene zentrale Aspekte, die bei einem Stromausfall von Bedeutung sind. Dazu zählen unter anderem:
- Die Identifizierung kritischer Infrastrukturen, wie beispielsweise Krankenhäuser und die Wasserversorgung.
- Sicherstellung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung.
- Einrichtung von Verteilzentren für lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Trinkwasser.
- Notfallkommunikationssysteme, um im Krisenfall angemessen informieren zu können.
- Die Sensibilisierung der Bevölkerung für diese Notfallszenarien.
Landrat Fietzek erklärte dazu, dass die Anpassung an aktuelle Herausforderungen und die Stärkung der Resilienz der Region essenzielle Ziele des Plans sind. Ein durchdachter Sonderschutzplan könnte der Schlüssel zur Minimierung der negativen Auswirkungen eines Stromausfalls sein.
Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren
Die Verantwortung für die Erstellung des Plans liegt beim Katastrophenschutz des Landkreises, der dabei von der Sicherheitsberatung „Lülf+“ unterstützt wird. Dieses Unternehmen hat umfangreiche Erfahrung in der Planung und Umsetzung solcher Konzepte. Ein wichtiger Bestandteil des Prozesses ist die Einbeziehung aller sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie deren Gefahrenabwehrbehörden. Die Bürgermeister und Ordnungsämter nahmen aktiv an der Auftaktveranstaltung teil und bringen ihre Expertise in die Planungen ein. Das Engagement der verschiedenen Akteure ist fundamental, um einen effektiven und koordinierten Ansatz zu gewährleisten.
Um den Sonderschutzplan weiterzuentwickeln, sind zahlreiche Treffen und Workshops in den kommenden Monaten geplant. Dabei werden verschiedene Interessengruppen, darunter Energieversorger, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Unternehmen aus den Bereichen Logistik und Ernährung, in den Planungsprozess integriert. Eine bevorstehende Online-Umfrage wird wichtige Informationen zur Notstromversorgung und zur Notfallplanung sammeln, um die Vorbereitung auf einen möglichen Stromausfall zu optimieren.
Die Zielsetzung ist klar: Bis zum Herbst 2025 soll der komplette Sonderschutzplan Stromausfall vorliegen, um im Krisenfall eine präzise Handlungsanleitung bieten zu können. Die Struktur und die Inhalte des Plans werden die Fähigkeit der Region Grafschaft Bentheim stärken, auf unerwartete Herausforderungen vorbereitet zu sein und auch im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben.
Interessierte Bürger können zusätzlich Informationen und aktuelle Meldungen zum Thema Katastrophenschutz auf der Webseite des Landkreises einsehen und dort mehr erfahren.
– NAG