Im Harz ist die Rainbow Family weiterhin aktiv, während sie ihr großes Treffen abhält. Dieses Event hat jedoch auch seine Schattenseiten. Über 1.000 Mitglieder dieser Gemeinschaft, die oft als Hippies bezeichnet werden, campen illegal in einem Landschaftsschutzgebiet. Die örtlichen Behörden von Goslar und Göttingen stehen vor der Herausforderung, diese Situation zu bewältigen.
Unlängst fanden die Behörden sich gezwungen, zu handeln, nachdem frühere Versuche, die Gruppe zum Verlassen des geschützten Gebiets zu bewegen, nicht fruchteten. Sie mussten eingreifen, um zu verhindern, dass ein großes Ritualfeuer, das für die Vollmondnacht geplant war, entzündet würde. Es hätte als zentraler Höhepunkt ihres Gatherings gedient.
Die alltäglichen Herausforderungen
Am Dienstag, dem 20. August, gab es eine Pressekonferenz, in der Marlies Dornieden, die Dezernentin für Öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landkreises Göttingen, die Maßnahmen erläuterte. „Es war ein erfolgreicher Einsatz“, bemerkte sie, nachdem das Ritualfeuer, das in der Nacht zünden sollte, erfolgreich verhindert werden konnte.
Durch die große Versammlung der Rainbow Family gab es auch Bedenken hinsichtlich der Umweltsicherheit. Die Polizei und Feuerwehr waren gemeinsam im Einsatz, um ein bereits beginnendes Feuer zu löschen und sicherzustellen, dass kein neues Feuer entfacht werden konnte. Währenddessen feierten die Mitglieder der Gemeinschaft friedlich in der Nähe des Löschbereichs. Die kulinarischen und kulturellen Traditionen der Rainbow Family, die in solchen Feiern ihren Ausdruck finden, bleiben unbestritten, jedoch ist das rechtliche und Umweltbewusstsein in dieser Situation entscheidend.
Insgesamt waren 350 Kräfte verschiedener Organisationen im Einsatz, um die Situation zu managen. Dazu zählten Polizei, Technisches Hilfswerk und Freiwillige Feuerwehren. Der Einsatz, der früh morgens begann und bis zum Mittag andauerte, führte auch zur Abschleppung von 25 Fahrzeugen, die ungenehmigt im Schutzgebiet geparkt hatten. Eine bedeutende Anzahl von Fahrzeugen, die den Zugang für Einsatzkräfte blockierten, wurde bislang entfernt. Patrick Moritz, der Leiter des Fachbereichs für Öffentliche Sicherheit, informierte darüber, dass bereits Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen einige Mitglieder der Rainbow Family eingeleitet wurden.
Umweltschutz und Gesundheitsrisiken
Die Ansiedlung der Rainbow Family hat auch gesundheitliche und ökologische Fragen aufgeworfen. Menschen, die in der Natur campieren, müssen ihre Bedürfnisse auf verschiedene Weise stillen. Auch wenn die Gruppe versucht, durch das Graben von Notdurftlöchern umweltbewusst zu handeln, so ist das Risiko von Fäkalien im Landschaftsschutzgebiet dennoch vorhanden. Die Behörden haben Bedenken, dass bei starkem Regen Schmutzwasser in Gewässer gelangen könnte, was zu einer Gefährdung der Natur führen würde.
Darüber hinaus ergab eine Untersuchung, dass die Campenden ohne Genehmigung Wasser aus einem geschützten Biotop entnommen haben, was ebenfalls nicht tolerierbar ist. Die Kreisverwaltung stellte sicher, dass die Gruppe dennoch Zugang zu Frischwasser hatte, um die Grundbedürfnisse, insbesondere für die jungen Mitglieder, zu decken.
Zukunftsausblick für die Rainbow Family
Die Abreise der Rainbow-Family könnte in naher Zukunft anstehen, da die Höhenpunkte des Gatherings in der Vollmondnacht nun hinter ihnen liegen. Aber ihre Ankunft war für das Gebiet nicht ohne Herausforderungen. Obwohl die Erlebniswelt, die diese Gemeinschaft bietet, für viele anziehend ist, scheint der rechtliche Konflikt, der sich um ihre Versammlung dreht, lange Schatten zu werfen. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sie das Gebiet verlassen, da das Gathering noch bis zum 3. September andauern soll.
Die Behörden haben angekündigt, dass sie das Gebiet weiterhin beobachten und die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen aufrechterhalten, um das Landschaftsschutzgebiet abzuschirmen und potentielle Gefahren zu minimieren. Drohnenbilder werden regelmäßig zur Überwachung der Situation eingesetzt. Das Engagement der Behörden zeigt nicht nur ihr Bestreben, die Ordnung aufrechtzuerhalten, sondern auch den Schutz der Natur zu gewährleisten.