Göttingen

Göttinger Lokhalle: Bauarbeiten verzögern sich durch unentdeckte Altlasten

Die Göttinger Lokhalle, seit zwei Jahren im Sanierungsprozess und von unentdeckten Altlasten geplagt, wird endlich fit für die Zukunft – der neue Boden wird in Rekordzeit gelegt, während der Betrieb weiterläuft, und die Arbeiten sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein!

Die faszinierenden Transformationen der Göttinger Lokhalle sind in vollem Gange. Bereits seit zwei Jahren wird das beeindruckende Industriedenkmal während des laufenden Betriebs „ertüchtigt“. Ursprünglich waren rund 15 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt, jedoch sorgten unvorhergesehene Altlasten im Boden des Foyers für erhebliche Verzögerungen und Mehrkosten. Konkret beläuft sich die Summe auf zusätzliche drei Millionen Euro.

Der überraschende Befund von Draht, Metall und Altöl offenbarte sich erst nach dem Aufreißen des Bodens im Juni. Kai Ahlborn, der stellvertretende Leiter des Veranstaltungsmanagements bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Göttingen (GWG), erklärt, dass der Bereich früheranscheinend als eine Art Müllgrube verwendet wurde. „Solche Informationen sind natürlich nicht in den Bauplänen verzeichnet“, sagt Ahlborn weiter.

Bauarbeiten und unerwartete Herausforderung

Am 12. September, um 4 Uhr morgens, begannen die Bauarbeiten für den neuen Foyer-Boden in der Halle 2. Während viele Göttinger noch tief im Schlaf lagen, rollten 34 Betonmischer an, um das benötigte Material in die Lokhalle zu liefern. Insgesamt wurden über 270 Kubikmeter Beton verarbeitet, wobei jeder Mischer mit etwa acht Kubikmetern beladen war. Nach neun Stunden war der neue Boden fertiggestellt.

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Die Arbeiten waren ursprünglich für den Jahresbeginn geplant, doch wie bei vielen Baustellen kam es zu unvorhergesehenen Verzögerungen. Nach der Entdeckung der Altlasten musste der Schrott sachgemäß entsorgt werden, was nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostete. Mehr als eine Million Euro entfällt allein auf die fachgerechte Entsorgung des Schrotts; die restlichen Kosten betreffen Reparaturen an einer versehentlich angesägten Fußbodenheizung sowie Honorare und Projektkosten.

Investitionen für die Zukunft

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Ertüchtigung der Lokhalle aktuell auf rund 18,3 Millionen Euro. „Das Gute ist, dass wir Fördermittel des Bundes in Aussicht haben“, erklärt Ahlborn. Das Projekt erhielt bereits 200.000 Euro von der GWG, und es sind weitere 2,7 Millionen Euro an Fördergeldern in Planung.

Die Abschlussarbeiten der Ertüchtigung sollen bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein, abgesehen von kleinen Nachbesserungen. Alle beteiligten Gewerke haben während des laufenden Betriebs zusammengearbeitet, sodass keine Veranstaltung ausfallen musste. Aktuell bauen NDR und WDR in Halle 1 die Kulisse für eine Fernsehsendung, die am 16. September in der ARD ausgestrahlt wird.

Für die zukünftigen Besucher wird es spannend zu sehen, wo genau die Investitionen geflossen sind. Die neuen technischen Installationen, wie die großen Belüftungsrohre und die modernen LED-Lampen, fügen sich harmonisch in das über 100 Jahre alte Ambiente der Lokhalle ein. „Das war uns wichtig“, sagt Ahlborn, „die neuen Elemente sollten im Einklang mit der historischen Substanz stehen“.

Einblicke in die vergangenen Tage der Lokhalle sind unerwartet und faszinierend. Die energetischen Transformationen sorgen nicht nur für eine Aufwertung des Gebäudes, sondern sind auch ein Schritt hin zu einer nachhaltigen Nutzung des Industriedenkmals. Weitere Informationen zur Bauentwicklung finden sich in einem Artikel auf www.hna.de.

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