In Göttingen stehen die Damen der BG 74 vor einer aufregenden, aber herausfordernden Saison in der Basketball-Bundesliga. Unter den besten zwölf deutschen Teams zu sein, ist für die Veilchen ein Grund zur Freude. Das Team, unter der Leitung von Trainerin Ruzica Dzankic, holte sich zuletzt einen Testspielsieg gegen die GiroLive Panthers Osnabrück und sieht sich nun für die bevorstehenden Herausforderungen gewappnet.
Die aktuelle Saison ist besonders, da die Liga nach pandemiebedingten Veränderungen von 12 auf 14 Mannschaften vergrößert wurde, was für den Göttinger Verein eine Chance bietet. Dennoch äußert Geschäftsführer Richard Crowder Bedenken aufgrund von finanziellen Herausforderungen. „Es liegt wie immer am Geld“, erklärt er, während er darauf hinweist, dass man noch 50.000 bis 60.000 Euro zusätzliches Budget benötige, um die sportlichen Ziele zu erreichen. Der Etat von ungefähr 250.000 Euro ist an der Grenze dessen, was für einen erfolgversprechenden Wettbewerb notwendig ist.
Umbruch in der Deutschen Basketball-Bundesliga
Die DBBL durchlebt gerade einen Umbruch. Nach den Erfolgen in der vergangenen Saison, inklusive eines sechsten Platzes bei der EM und dem sensationellen Gewinn von Olympiagold im 3×3-Basketball, stehen zahlreiche Veränderungen an. Die Liga strebt eine Professionalisierung an, die unter anderem neue Anforderungen an die Hallen und die sportliche Organisation stellt. Diese Anforderungen könnten kleinere Vereine vor große Herausforderungen stellen.
Crowder sieht sich selbst und sein Team an einem Scheideweg. Die gesetzten Professionalisierungsmaßnahmen „sind große Herausforderungen“, die nicht nur Geld, sondern auch viel ehrenamtliches Engagement erfordern. Die BG 74 muss bis Februar 2025 signifikante Fortschritte zeigen, um im Frauen-Basketball konkurrenzfähig zu bleiben.
Ein weiterer Rückschlag könnte den Göttinger Damen durch den Wechsel von Jennifer Crowder in eine italienische Liga bevorstehen. Ihre Abwesenheit wird voraussichtlich einen großen Einfluss auf die Spielweise des Teams haben. Crowder, ein in Göttingen nahezu allein kämpfender Befürworter für den Frauen-Basketball, muss jedoch für Ausgleich sorgen. „Wir haben zu wenige Spielerinnen, müssen noch eine finden“, so Crowder zur derzeitigen Kaderlage. Bis zur kommenden Woche kann jedoch nur ein Lösungsvorschlag erfolgen, nachdem das erste Spiel gegen Meister Alba Berlin stattgefunden hat.
Kader und Spielplan
Der Kader der BG 74 umfasst einige neue Gesichter, darunter Lesila Finau aus Tonga, die US-Amerikanerin Kylie Kornegay-Lucas und die Kanadierin Brynn Masikewich. Diese Spielerinnen bringen frischen Wind ins Team, hingegen bleibt die Leistung in den bisherigen Testspielen schwankend. Crowder ist optimistisch, dass das Team sich im Verlauf der Saison besser findet und die Leistung stabilisiert.
Die anstehenden Spiele für die BG 74 sind wie folgt:
- So., 29.9., 15.30 Uhr: Alba Berlin – BG 74
- So., 6.10., 16 Uhr: BG 74 – Saarlouis Royals
- Sa., 12.10., 18 Uhr: Herner TC – BG 74
- So., 20.10., 16 Uhr: BG 74 – Angels Nördlingen
- So., 27.10., 16 Uhr: Eisvögel USC Freiburg – BG 74
- Sa., 2.11., 18 Uhr: BC Marburg – BG 74
Das Team ist bereit, sich den kommenden Saisonherausforderungen mit Entschlossenheit zu stellen. „Wir können uns selbst noch nicht einordnen, das ist wie eine Black-Box“, erklärt Crowder, der die Unsicherheit in dieser Phase des Vorbereitens auf die Saison kennt. Hoffnungsvoll blicken alle beteiligten auf die bevorstehenden Spiele und darauf, besser abzuschneiden als in der letzten Saison, die mit 7 Siegen und dem zehnten Platz endete.
Für alle Fans des Frauen-Basketballs bleibt abzuwarten, wie sich die BG 74 in dieser Auftaktsaison schlägt. Sicher ist, dass der Basketball in Göttingen intensiv verfolgt wird und die Damen alles daran setzen, ihre Ambitionen umzusetzen.