Klaas Koops, der ehemalige Direktor des Friesland College, sieht sich seit seinem Ausscheiden aus der Institution mit heftiger Kritik konfrontiert. Dies wird durch Berichte über seine großzügige Abfindung verstärkt, die zur Diskussion um seine Person geführt haben. In seinem neuen Buch, das den Titel „So bist du nicht“ trägt, schildert Koops, wie es ist, im Fokus einer öffentlichen „Hexenjagd“ zu stehen.
In einem Interview mit dem Radio Drenthe-Programm Cassata erklärte Koops, dass er mit seinem Buch versucht, das letzte Kapitel seiner schmerzhaften Erfahrungen zu verarbeiten. „Eine meiner Hauptziele ist es, etwas richtigzustellen. Es gibt nur wenige, die Opfer eines Canceling-Prozesses sind und darüber schreiben,“ teilte er mit. Der Autor bezieht sich auf einen Charakter in der Geschichte, Martijn Bontekoning, ein Geschäftsführer eines Wohnungsbauunternehmens, der aufgrund seiner Abfindung von 1,3 Millionen Euro heftig in der Öffentlichkeit angegriffen wird.
Koops ist froh, dass zu der Zeit, als er auf die scharfe Kritik stieß, soziale Medien nicht so präsent waren wie heute. „Das Glück war, dass es im Jahr 2007 keine sozialen Medien gab. Aber die Presse, Fachzeitschriften und Zeitungen berichteten intensiv über meinen Fall.“ Diese Berichterstattung wirkte sich negativ auf sein Image und seine berufliche Laufbahn aus.
Ein zentraler Aspekt seines Rücktritts war ein Konflikt mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats, der dazu führte, dass Koops in eine andere Rolle versetzt wurde, während sein volles Gehalt in einem fünfjährigen Austrittsvertrag abgesichert wurde. Koops schildert, wie nach einem Gespräch zwischen dem Aufsichtsrat und dem Betriebsrat die Details seines Vertrags öffentlich wurden, was zu einem weitreichenden Schmutzkampagne führte.
Er erwähnte auch, dass ihm aufgrund einer unterzeichneten Geheimhaltungsvereinbarung die Möglichkeit genommen wurde, sich zu Verteidigen, was ihm zufolge die Situation noch komplizierter machte. „Stellt euch vor, ich hätte diese Geheimhaltungsvereinbarung nicht unterschrieben. Wäre das ganze Drama dann auch so in die Welt gesetzt worden?“ fragt er provokant.
Mit „So bist du nicht“ versucht Koops, die Auswirkungen eines Canceling-Prozesses aufzuzeigen und dem Leser zu verdeutlichen, wie verletzend derartige öffentliche Angriffe sein können. „Ich hoffe, dass jeder es liest, um zu verstehen, welche Konsequenzen ein solcher Prozess mit sich bringt,“ fügte er hinzu.
Koops‘ Buch liefert somit nicht nur Einblick in seine persönlichen Erfahrungen, sondern eröffnet auch eine Debatte über die gesellschaftlichen Konsequenzen und die Psyche, die mit einer solchen Stigmatisierung verbunden sind. Die umfassenden Reflexionen und seine persönlichen Erlebnisse machen das Werk zu einem wichtigen Statement in Zeiten, in denen Personalentscheidungen und öffentliche Wahrnehmung zunehmend miteinander verknüpft werden.
Die vollständigen Hintergründe und die Diskussion zu diesem Thema sind auf www.rtvdrenthe.nl nachzulesen.