Diepholz

Historische Burgmauer in Lemförde: Sanierung für die Zukunft gesichert

In Lemförde, am 23. August 2024, plant Volker Harting den Wiederaufbau der einstigen Burgmauer seines Gartens, die wegen ihres historischen Wertes und zur Sicherstellung öffentlicher Führungen dringend saniert werden muss, nachdem Teile des Bauwerks eingestürzt sind.

Lemförde steht vor einer bedeutenden Herausforderung. Im Garten von Volker Harting, einem leidenschaftlichen Bewahrer der lokalen Geschichte, liegt ein Stück der Vergangenheit im argen Zustand. Die historische Mauer, die einst Teil einer mittelalterlichen Burganlage war, ist teilweise eingestürzt. Dieses jahrhundertealte Bauwerk zieht nicht nur die Blicke der Anwohner an, sondern auch das Interesse von Geschichtsfreunden und Touristen. Kreise, die sich mit diesem Erbe beschäftigen, zeigen sich besorgt über den Zustand des Bauwerks.

Die Mauer, die etwa zwei bis drei Meter hoch und zwischen 60 und 80 Zentimeter dick ist, besteht aus Sandsteinen, die von dem nahegelegenen Stemweder Berg stammen. Volker Harting, der sich stark für die Erhaltung dieser Mauer einsetzt, erklärt, dass das verwendete Material nicht besonders hochwertig ist, jedoch für die damalige Zeit völlig ausreichend war. „Es ist das originale Material am originalen Standort“, betont er, während er einen der Bruchsteine in den Händen hält.

Der Wiederaufbau und seine Bedeutung

Die Sanierung der Mauer steht bevor und wird mit einem geschätzten mittleren fünfstelligen Betrag zu Buche schlagen. „Es geht darum, die Mauer dauerhaft zu sichern – auch für öffentliche Führungen“, bemerkt Harting. Dies ist besonders wichtig, da in Lemförde zahlreiche Geschichtsinteressierte auf geschichtliche Entdeckungsreise gehen wollen. Harting hat bereits mit dem Wiederaufbau begonnen und kann auf zahlreiche Förderer zählen.

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Unter den Unterstützern sind die Niedersächsische Sparkassenstiftung sowie die Bingo-Umweltstiftung und der Landschaftsverband Weser-Hunte. Auch lokale Unternehmen, darunter das von Harting betriebene Fotostudio, haben ihre Hilfe zugesagt. „Mit den Zusagen können wir den Wiederaufbau finanzieren“, erklärt Harting, der sich nahezu unermüdlich für den Erhalt dieser historischen Stätte einsetzt.

Vor etwa einem Jahr begann die Mauer, sich sichtbar aufzulösen. Ein Haufen Sandsteine, der am Fuß der Mauer landete, machte das Ausmaß des Schadens deutlich. Die Burganlage selbst wurde 1248 gegründet und diente in der Folgezeit als strategisch wichtiger Vorposten. Harting blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die das alte Torhaus und das Gefängnis, die ebenfalls auf seinem Grundstück stehen, prägt.

Das Gefängnis vermittelt einen authentischen Eindruck der Vergangenheit, mit historischen Holztüren und alten Holzbohlen, die die Jahrhunderte überstanden haben. Für Harting, der diesen Erhaltungsprozess schon lange betreibt, ist dies auch eine Form von Auszeichnung. Er erhielt einen Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für seine Bemühungen, die Geschichte Lemfördes lebendig zu halten.

Die Herausforderungen beim Wiederaufbau

Die Mauer ist keine gewöhnliche Wand. Sie wird durch den Druck des darüber liegenden Plateaus stark beansprucht, was zu dem aktuellen Schaden führte. Dieses Plateau kann man sich wie einen langsamen Gletscher vorstellen, der permanenten Druck auf die Mauer ausübt. Um die Stabilität zu gewährleisten, werden L-Steine auf der Plateauseite vor der Mauer installiert, die im Boden verankert werden, damit der Druck abgebaut wird, ohne das ursprüngliche Erscheinungsbild zu verändern.

Harting ist sich sicher, dass sofortige Maßnahmen nötig sind. „Wenn wir jetzt nur das entstandene Loch zumauern, bringt uns das nicht weiter. Dann wäre die Mauer nicht mehr zu halten“, warnt er. Das kulturelle Erbe Lemfördes steht auf dem Spiel, und die Dringlichkeit des Projektes ist unübersehbar. Eine Verzögerung von nur zwei Jahren könnte ruinöse Folgen haben und die gesamte geschichtliche Substanz, die durch das Torhaus und die Mauer repräsentiert wird, zum Verschwinden bringen.

Ein Wahrzeichen der Geschichte

Der Wiederaufbau dieser historischen Mauer ist von großer Bedeutung für Lemförde. Sie symbolisiert nicht nur die lange Geschichte des Ortes, sondern ist auch ein letztlich erhaltenswerter Teil des kulturellen Erbes für die zukünftigen Generationen. Es dürfte spannend sein zu beobachten, wie sich der Erhalt dieser historischen Stätte in der kommenden Zeit entwickelt und welche Impulse dafür von der Gemeinschaft und den Unterstützern ausgehen werden, um den verlorenen Teil der Vergangenheit zurückzugewinnen.

Die Sanierung der historischen Burgmauer in Lemförde ist nicht nur ein lokales, sondern auch ein kulturelles Anliegen. Die Mauer ist nicht nur ein Teil der Geschichte von Lemförde, sondern auch ein wichtiges Monument für die gesamte Region. Sie spiegelt die strategische Bedeutung wider, die diese Gegend im Mittelalter innehatte. Der Erhalt solcher Bauwerke trägt zur Identität der Gemeinde bei und bietet Besuchern und Einheimischen Einblicke in die Vergangenheit.

Die Renovierungskosten von einem mittleren fünfstelligen Betrag sind nicht zu unterschätzen, besonders in Zeiten, in denen viele Kommunen mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind. Es erfordert eine Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, um sicherzustellen, dass solche Projekte realisiert werden können. Die Mauer ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein Anreiz für den Tourismus, der für die lokale Wirtschaft von Bedeutung ist.

Die Rolle von Engagement und Sponsoring

Die laufenden Bemühungen von Volker Harting sind bemerkenswert. Sein privates Engagement für die Erhaltung der Burgmauer und des Torhauses hat bereits Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zudem zeigen die Unterstützung von Stiftungen und regionalen Firmen, wie wichtig das öffentliche Bewusstsein für den Erhalt historischer Stätten ist. Die Einbeziehung der Bingo-Umweltstiftung, des Landschaftsverbandes Weser-Hunte und lokaler Unternehmen zeigt, dass der Gemeinschaftsgeist in Lemförde stark ausgeprägt ist.

Die Finanzierung solcher Projekte erfordert innovative Ansätze, und die Kombination aus Fördergeldern und privatem Sponsoring könnte ein Modell für ähnliche Initiativen in anderen Städten sein. Es ist wichtig, dass Bürger und Unternehmen zusammenarbeiten, um die kulturelle Erbes ihrer Region zu bewahren und somit auch zukünftigen Generationen zugänglich zu machen.

– NAG

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