Delmenhorst

Kunst & Gemeinschaft: MachArt stellt im Lichthof Delmenhorst aus

Die Ausstellung „Farbe bekennen“ des Vereins MachArt, gegründet 1987 von ehemaligen VHS-Teilnehmerinnen in Stuhr, zeigt bis zum 26. September im Lichthof der VHS Delmenhorst die kreativen Werke von 13 Künstlerinnen und beleuchtet die Bedeutung von Gemeinschaft und künstlerischem Austausch.

Vor etwa vier Jahrzehnten, im Jahr 1983, begann alles mit einem Malerei-Kurs an der Volkshochschule in Stuhr. Das kreative Treffen brachte so viele Inspirationen mit sich, dass einige Teilnehmerinnen, verbunden durch ihre Leidenschaft zur Kunst, 1987 den gemeinnützigen Verein MachArt gründeten. Heute ist dieser Verein ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region und liegt in enger Verbindung mit dem Gemeinde-Kulturkreis Stuhr.

Die Mitglieder von MachArt widmen sich regelmäßig der Malerei im Gemeinschaftsatelier, das durch einen großen Garten ergänzt wird. Ute Gräf, die Vorsitzende des Vereins, hebt hervor, wie wichtig der Erfahrungsaustausch und das Gemeinschaftsgefühl für die Künstlerinnen sind. „Neben dem aktiven Malen ist der Austausch untereinander ein wesentlicher Aspekt“, erklärt Gräf. Während in den letzten Jahren vermehrt Acrylfarben auf Leinwand verwendetwerden, kommen auch andere Techniken und Materialien zum Einsatz. Die Mitglieder genießen zudem Workshops und Ausstellungsbesuche als Teil ihrer künstlerischen Weiterentwicklung.

Die aktuelle Ausstellung in Delmenhorst

Jetzt zeigt MachArt ihr kreatives Schaffen in einer Ausstellung im Lichthof des Kulturhauses Wilhelm Schroers der Volkshochschule Delmenhorst. Diese ist seit dem letzten Mittwoch geöffnet und läuft bis zum 26. September. In dieser Ausstellung, die das Thema „Farbe bekennen“ behandelt, präsentieren 12 Künstlerinnen aktuelle Werke, die vor allem in Acryl gemalt sind. „Wir haben uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt“, berichtet Gräf. Die Vorbereitungen für diese Ausstellung begannen bereits im Herbst 2022 und stellen für die Organisatoren eine spannende Herausforderung dar.

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Die vielseitigen Interpretationen des Themas finden ihren Ausdruck in einer beeindruckenden Sammlung von rund 60 Arbeiten, die von gegenständlichen Motiven bis hin zu experimentellen Farbverläufen reichen. Dabei verarbeiten die Künstlerinnen ein breites Spektrum an Stilen, von sanften Pastelltönen über kräftige und deckende Farbstrukturen bis hin zu ausdrucksstarken Bildern. Einige Werke sind sogar käuflich zu erwerben, was die Möglichkeit für Besucher bietet, ein Stück Kunst mit nach Hause zu nehmen.

Ein Ort des Miteinanders

Der Lichthof der VHS hat sich über die Jahre als Treffpunkt für Kunstliebhaber und kreatives Schaffen etabliert. Jürgen Beckstette, der Geschäftsführer, freut sich über die Veränderungen, die jede Ausstellung mit sich bringt. „Das Haus ändert sich mit jeder Ausstellung und fördert den Austausch unter den Besuchern,“ erklärt Beckstette. “Wir haben mehrere tausend Kursteilnehmer, und die Ausstellungen ziehen immer mehr Kunstinteressierte an.” Das Kulturhaus wird somit zum Ort der Begegnung für Menschen, die an Kunst interessiert sind und sich über diese austauschen möchten.

Die Betrachter der Kunstwerke haben die Möglichkeit, ihre eigenen Interpretationen der Bilder zu entwickeln, da einige Arbeiten bewusst ohne Titel präsentiert werden. Die kreativen Titel, die anderen Werken zugeordnet sind, erzählen meist bereits Geschichten und laden den Rezipienten ein, aktiv an der Kunstwahrnehmung teilzunehmen. Auf der Webseite des Vereins machart-stuhr.de finden Interessierte zudem weitere Informationen über die Künstlerinnen und deren Arbeiten.

Zusammenfassend zeigt die Ausstellung „Farbe bekennen“, dass Kunst ein starkes Mittel ist, um Gemeinschaft zu fördern und die Kreativität zu leben. Die enge Verbindung zwischen der VHS und dem Verein MachArt ist durch das Programm der Volkshochschule und die Nachfrage nach künstlerischen Kursen besonders für die Region von Bedeutung. Diese Art der Zusammenarbeit, die künstlerisches Schaffen und gemeinschaftliches Lernen verbindet, ist ebenfalls eine „Spätfolge von VHS“.

Vereinsgeschichte und Entwicklung

Der Verein MachArt begann als kleiner Maler:innenkreis und hat sich über die Jahre zu einer bedeutenden Plattform für Kunst und Gemeinschaftsbildung entwickelt. Seit seiner Gründung im Jahr 1987 hat der Verein zahlreiche Ausstellungen organisiert und innovative Projekte ins Leben gerufen, die sowohl das kreative Potenzial der Mitglieder fördern als auch das kulturelle Leben in der Region bereichern.

Besonders hervorzuheben ist die Integration neuer Mitglieder, die frischen Wind und neue Perspektiven in die künstlerische Praxis bringen. Die Entwicklung von MachArt zu einem inklusiven und dynamischen Künstler:innenkollektiv spiegelt die Werte der Gemeinschaft wider, in der Zusammenarbeit und gegenseitiger Austausch im Vordergrund stehen.

Kulturelle Bedeutung von Kunstvereinen

Kunstvereine wie MachArt spielen eine entscheidende Rolle in der Kulturlandschaft. Sie bieten nicht nur einen Raum für kreative Entfaltung, sondern fördern auch das gesellschaftliche Miteinander und die kulturelle Bildung. Solche Vereine sind oft Nährboden für gesellschaftliche Diskurse, da sie unterschiedliche Generationen und Hintergründe zusammenbringen.

Die Unterstützung und Förderung von lokalen Künstler:innen tragen zur Diversität der Kunstszene bei und bieten der Öffentlichkeit die Möglichkeit, regionale Kunst zu erleben und wertzuschätzen. Das steigende Interesse an künstlerischen Angeboten, wie es bei den beliebten Kursen für künstlerische Fotografie an der VHS Delmenhorst zu beobachten ist, zeigt das Potenzial, das in derartigen Gemeinschaften steckt.

Kunst und Gesellschaft: Ein umstrittenes Verhältnis

Kunst ist nicht nur Ausdruck individueller Kreativität, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Themen und Herausforderungen. Die aktuelle Ausstellung „Farbe bekennen“ thematisiert beispielsweise Aspekte von Identität und Selbstfindung in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft. Kunstwerke können als Katalysatoren für Diskussionen dienen und auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen.

In der Geschichtsschreibung hat Kunst oft als Widerstand gegen etablierte Normen gedient. Die Rolle der Kunst im Kontext sozialer Bewegungen ist besonders hervorzuheben, da sie oft genutzt wird, um mobilisierende Botschaften zu vermitteln und Gemeinschaften zu stärken. Diese Dynamiken sind auch in der Arbeit von MachArt spürbar, wo die Mitglieder durch ihre Kunst interaktive und thematische Diskussionen anstoßen.

Aktuelle Trends in der Kunstszene

Die zeitgenössische Kunstszene erlebt eine Vielzahl von Trends, die durch technologische Innovationen und soziale Veränderungen beeinflusst werden. Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und digitale Kunst gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die Integration von neuen Medien, wie digitale Malerei und Fotografie, verändert die traditionelle Kunstpraxis und erweitert die Ausdrucksmöglichkeiten der Künstler:innen.

Außerdem wird die Relevanz von Kunst im öffentlichen Raum immer mehr erkannt. Projekte, die Kunst in den Alltag integrieren, haben sich als effektive Mittel erwiesen, um das Bewusstsein für soziale und politische Themen zu schärfen. Initiativen wie MachArt leisten durch ihre Ausstellungen einen wertvollen Beitrag zur Förderung der kulturellen Teilhabe und der Sichtbarkeit von Künstler:innen in der Region.

– NAG

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