Ammerland

Rettung der Rebhühner: Jäger und Wissenschaftler schlagen Alarm!

Engagierte Jäger aus Bad Zwischenahn und Wissenschaftler aus Hannover starten erfolgreich ein Rettungsprojekt für die fast ausgestorbenen Rebhühner, indem sie Lebensräume schaffen und Küken auswildern – ein kleiner Hoffnungsschimmer für den einst so verbreiteten Vogel im Ammerland!

Die Bemühungen zur Wiederbelebung der Rebhuhnpopulation in Nordwestdeutschland intensivieren sich, angestoßen von engagierten Jägern und Wissenschaftlern. Ein zentrales Projekt zur Rettung dieser Vogelart hat in der Region Bad Zwischenahn begonnen. Norbert Hillje, ein leidenschaftlicher Baumschulbetreiber, teilt seine tiefen Kreis mit diesen Tieren und hat eine entscheidende Rolle in den Wiederansiedlungsmaßnahmen gespielt.

Über die Jahre hinweg haben Hillje und sein Team von Jägern die Intensität der Landwirtschaft bekämpft, die den Rebhühnern die Lebensräume geraubt hat. Dank ihrer Arbeit sind nun Flächen in der Region in Wildäcker, Hecken und Blühflächen umgewandelt worden. Diese als „Miniaturlebensraum“ bezeichneten Areale dienen nicht nur als Rückzugsorte für die Rebhühner, sondern haben auch konkret zu ersten Erfolgen geführt. „In diesem Jahr konnten wir bereits zwei Familien mit je zehn Küken aussetzen“, berichtet Hillje. Die Entwicklung wird mithilfe von Drohnen überwacht, ein modernes Werkzeug, um den Fortschritt der Wiederansiedlung zu beobachten.

Rettungsaktion mit regionaler Unterstützung

Die Rückkehr der Rebhühner erfolgt im Rahmen eines Projekts der Landesjägerschaft Niedersachsen, das besonders auf die Aufzucht der Küken spezialisiert ist. Bevor die Jäger an diesem Projekt teilnehmen können, müssen sie strenge Auflagen erfüllen, zu denen auch effektive Maßnahmen zur Kontrolle von Fressfeinden gehören. Predatoren wie Krähen, Füchse und andere raubtierartige Tiere stellen eine erhebliche Bedrohung für die Küken dar und müssen durch Lebendfallen kontrolliert werden. Dieses erfordere nicht nur Engagement, sondern auch ein gewisses Fachwissen, um das Gleichgewicht zwischen Räubern und Beute aufrechtzuerhalten.

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Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Tierärztliche Hochschule Hannover. Neu in diesem Jahr ist die wissenschaftliche Begleitung des Projekts, die das Aufzuchtverfahren als auch die Auswilderungsstrategien dokumentiert. Ulrich Voigt und Claudia Maistrelli, beide von der Hochschule, standen Hillje an einem sonnigen Tag zur Seite, um den ersten Schritt zur Freiheit für die neuen Küken vorzubereiten. Zehn Küken aus einer Familie werden in eine große Voliere gesetzt, die ihnen anfänglich Schutz vor Raubtieren bietet.

Technologie zum Wohle der Natur

Ein innovatives Element in diesem Wiederansiedlungsprogramm ist die Verwendung von Sendern, die an fünf der Küken angebracht werden. Dies ermöglicht eine detaillierte Nachverfolgung ihres Weges und ihrer Überlebensrate. „Die Sterblichkeitsrate liegt bei erschreckenden 60 Prozent im ersten Jahr“, erklärt Voigt. Sobald die Küken in die Freiheit entlassen werden, bleibt ungewiss, wie sie sich behaupten können. Die Sender helfen dabei, lebende von toten Tieren zu unterscheiden und liefern wertvolle Daten für die Forschung.

Die Aufregung und der Enthusiasmus von Hillje sind während des Verfahrens deutlich spürbar. Auch wenn die Balzrufe der Hähne in diesem Jahr noch nicht zu hören waren, zeigt er sich optimistisch. „Ich bin sicher, dass wir bald den Klang dieser wunderbaren Rufe wieder hören werden“, sagt er mit Hoffnung im Blick.

Um mehr über das Projekt und die Aufzucht von Rebhühnern zu erfahren, können Interessierte weitere Informationen für sich nutzen, indem sie die Webseite der Landesjägerschaft Niedersachsen besuchen, die das unterhaltsame und doch ernste Engagement für den Artenschutz beleuchtet.

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