Der zurückgekehrte Erzengel Michael, eine schwere, goldene Figur, wird wieder auf der Kuppel des Schweriner Schlosses bewundert. Am Mittwoch um 10 Uhr war es schließlich so weit: Nach monatelangen Restaurierungsarbeiten erstrahlt die Skulptur in neuem Glanz.
Die beeindruckende Zinkgussfigur, die rund 900 Kilogramm wiegt, wurde mit einem großen Kran auf das Schloss gesetzt. Die Restaurierung, die in einer Berliner Metallwerkstatt stattfand, dauerte ein halbes Jahr. In dieser Zeit wurden alte, beschädigte Farbschichten von Hand entfernt und verschiedene Mängel ausgeglichen. Das Endergebnis ist eine zweilagige Vergoldung, die in etwa 480 Arbeitsstunden gefertigt wurde. Die offizielle Bezeichnung, „Erzengel Michael, den Drachen tötend“, weist auf das epische Motiv hin, das nicht nur kunsthistorische, sondern auch kulturelle Bedeutung hat.
Bonanza für Kultur und Geschichte
Die Restaurierung des Erzengels Michael ist nicht einfach nur eine Wiederherstellung eines historischen Objekts. Sie steht auch im Kontext größerer Erhaltungs- und Sanierungsprojekte, die zur Erhaltung des Residenzensembles Schwerin beitragen. In dieser Phase befinden sich auch der Prunkturm und die goldene Prunkkuppel des Schlosses im Fokus von Sanierungsarbeiten. Diese Bemühungen sind entscheidend, da die gesamte Residenz seit Ende Juli den Status eines Weltkulturerbes der UNESCO genießt.
Dieser Titel verleiht dem Standort eine neue Dimension und soll das Bewusstsein für bedeutende kulturhistorische Stätten nicht nur in Deutschland, sondern weltweit schärfen. Der Erzengel Michael wird dabei zu einem Symbol für den kulturellen Reichtum und die historische Bedeutung der Region. Mit der Rückkehr der Skulptur wird die Verbundenheit der Schweriner mit ihrer Geschichte deutlich, und auch der Tourismus könnte von diesem frisch restaurierten Wahrzeichen profitieren.
Eine Stadt in neuem Licht
Schwerin hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Als das Schloss vor mehr als 30 Jahren zuletzt restauriert wurde, war der Fokus daraufgerichtet, den ursprünglichen Glanz zu bewahren. Heute hingegen steht auch der Austausch zwischen Geschichte und Moderne im Vordergrund. Der Stolz auf die neugewonnene Auszeichnung als UNESCO-Weltkulturerbe erfüllt die lokalen Bewohner mit Freude undDankbarkeit. Die Anerkennung bedeutet nicht nur ein gezieltes Augenmerk auf kulturelle Schätze, sondern auch die Verpflichtung, diese für zukünftige Generationen zu bewahren.
Die Rückkehr des Erzengels Michael ist daher als viel mehr als nur ein restauriertes Kunstwerk zu verstehen. Sie ist ein Zeichen für das Engagement der Stadt Schwerin in Sachen Denkmalpflege und kulturelles Erbe. Die legendären Altstädte von Stralsund und Wismar sowie die alten Buchenwälder sind Teil einer reichen Tradition, die auch in Schwerin fortgesetzt wird.
Inmitten all dieser Entwicklungen wird klar, dass historische Stätten wie das Schweriner Schloss auch in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle spielen und dass seine Figuren, wie der Erzengel Michael, lebendige Zeugen der Vergangenheit sind.
– NAG