Die Stadt Altentreptow sieht sich mit einer erheblichen finanziellen Herausforderung konfrontiert, um ihre Bildungseinrichtungen auf den neuesten Stand zu bringen. Rund 18,5 Millionen Euro werden benötigt, um bestehende Schulen umfassend zu sanieren oder neue Gebäude zu errichten. Bürgermeisterin Claudia Ellgoth stellte diese notwendigen Investitionen während der Sitzung des Sozialausschusses vor.
Ein wesentlicher Teil der geplanten Ausgaben betrifft das Fritz-Reuter-Haus, das als Sitz der Kulturschule fungiert. Hierfür sind 2,5 Millionen Euro veranschlagt, um entsprechende Reparaturen durchzuführen. Auch die Umgestaltung der Außensportanlagen an der KGS schlägt mit 1,5 Millionen Euro zu Buche, und der Schulhof der Grundschule „Am Klosterberg“ soll mit 800.000 Euro erneuert werden. Besonders ins Gewicht fällt der Ersatzneubau des T12-Gebäudes an der Kooperativen Gesamtschule, für den stolze 7 Millionen Euro eingeplant werden.
Neuer Hort und Ganztagsbetreuung
Ein weiteres wichtiges Projekt ist der geplante Neubau eines Horts für Grundschüler. Es wird angestrebt, rund 200 Hortplätze zu schaffen, um dem gestiegenen Bedarf gerecht zu werden. Derzeit besteht lediglich für 120 Plätze eine Betriebserlaubnis beim existing Hort der Johanniter.
Die Notwendigkeit eines neuen Horts ist besonders dringlich, da ab dem Schuljahr 2026/2027 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder besteht. Das bedeutet, dass noch mehr Kinder eine entsprechende Betreuung benötigen werden. Aktuell besuchen zwischen 250 und 270 Schüler jährlich die Grundschule.
Kostenschätzungen und Warten auf Rückmeldung aus Schwerin
Um die geplanten Baumaßnahmen umsetzen zu können, hat die Stadt zusammen mit dem Landkreis, der für die öffentliche Jugendhilfe zuständig ist, eine Kostenschätzung eingeholt. Diese schätzt die notwendigen Ausgaben auf etwa 6,7 Millionen Euro. Ein alternatives Konzept sah vor, die Hortkinder in einem nahegelegenen, dreistöckigen Gebäude unterzubringen, das schon seit längerer Zeit leer steht, allerdings wurden diese Pläne verworfen.
Die Stadtverwaltung musste nun auf die Rückmeldung aus Schwerin warten, nachdem sie eine entsprechende Liste eingereicht hatte. Die Unsicherheiten sind groß, insbesondere da Finanzminister Heiko Geue (SPD) kürzlich angekündigt hat, dass ein strenger Sparkurs eingeschlagen werden soll. Die anhaltend schwache Wirtschaftslage in Deutschland zieht auch finanzielle Konsequenzen für den Landeshaushalt von Mecklenburg-Vorpommern nach sich, wodurch mit einem Rückgang der Steuereinnahmen von etwa 246 Millionen Euro gerechnet wird. Diese Situation könnte die Chancen auf die benötigten finanziellen Mittel weiter mindern, was die Planungen in Altentreptow erschwert.