Im Mecklenburg-Vorpommern gibt es einen besonderen Podcast, der die Stimmen von Menschen in der Region einfangen möchte. Die Gastgeber, Claus Oellerking und Andreas Lußky, haben bereits 108 Folgen des Podcasts „Man müsste mal…“ veröffentlicht, in denen sie inspirierende Geschichten von lokalen Akteuren erzählen. Die Vielfalt ihrer Gäste reicht von Partymachern über Sterbebegleiter bis hin zu Straßenmusikern, und jede Episode bietet einen einzigartigen Einblick in die Lebensrealitäten und Engagements dieser Personen.
Den Anfang machte das Podcast-Duo im Sommer 2019 und veröffentlicht alle zwei Wochen sonntags eine neue Folge. Denn die Geschichten, die sie erzählen, sind nicht nur unterhaltsam, sondern sollen auch motivieren. „Das ist 108-mal ein anderes Thema, andere Gäste und andere Geschichten“, erläutert Andreas. Dabei geht es häufig um Themen wie Unternehmensgründungen, Umweltschutz oder das Ehrenamt – Bereiche, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben und Menschen dazu ermutigen sollen, aktiv zu werden.
Die Vielfalt der Gäste
Die ersten Gäste im Podcast waren Mareike Herrmann vom „Kulturgarten“ in Schwerin und Mariana Born von der Band Mary Jane & The Baltic Sweet Jazz Orchestra, die beide mit viel Leidenschaft an ihren Projekten arbeiten. „Unsere Gäste sind vor allem Menschen aus der Region oder solche, die einen starken Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern haben“, betont Claus. „Es sind ’normale Leute‘, die sich auf ihre Weise positiv in die Gesellschaft einbringen.“ Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist Diana Ezerex, eine Musikerin, die kostenlos in Gefängnissen auftritt, was die Vielfalt des Engagements deutlich macht.
In den Gesprächen geht es auch um rechtliche Aspekte der Ehrenamtstätigkeit, wie in der Episode mit Franz-Martin Schäfer von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt. Zudem wurden Themen behandelt, die für neue Bürger in Schwerin relevant sind, wie in der Folge 106, die sich mit dem Thema Einsamkeit nach der Ankunft in der Stadt befasst. Claus und Andreas betonen das Ziel, Geschichten zu präsentieren, die nachahmenswert sind und andere inspirieren können, ebenfalls aktiv zu werden.
Interaktion mit den Hörern
Die beiden Gastgeber sind offen für neue Gäste, die ihre eigenen Geschichten teilen möchten. Dabei entscheiden Claus und Andreas, wer eingeladen wird, und lehnen es ab, Werbung oder politisch motivierte Inhalte zuzulassen, die gegen die Demokratie gerichtet sind. „Wir möchten, dass sich die Leute bei uns melden, wenn sie eine spannende Geschichte zu erzählen haben“, sagt Claus.
Die Resonanz auf den Podcast ist positiv, und immer wieder kommen neue Vorschläge von den Hörern selbst, die mehr über das Engagement ihrer Mitmenschen erfahren möchten. Diese Interaktion zeigt, dass der Podcast nicht nur eine Plattform für Geschichten ist, sondern auch eine Gemeinschaft bildet, die sich für Veränderungen und Verbesserungen in der Gesellschaft einsetzt.
Auf die Frage, welche Themen sie noch angehen möchten, offenbaren die beiden, dass ihre Liste noch lang ist. „Ein Leben ohne „man müsste mal“ wäre fast schon traurig“, meint Claus und verweist auf zukünftige Projekte wie das öffentliche „Internationale Vorlesen“ in verschiedenen Sprachen.
Der Erfolg des Podcasts spricht für sich: Er greift relevante Themen auf und zeigt, wie wichtig es ist, aktiv zu werden, anstatt passiv zu verharren. Andreas bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass viele Menschen angesichts großer Veränderungen aufgeben und sich nach einfacheren Zeiten sehnen. „Wir möchten die Hoffnung zurückbringen, dass die Leute die Zukunft gestalten wollen.“
„Man müsste mal“ ist mehr als nur ein Podcast; es ist ein Aufruf zur Aktion, um Menschen zu ermutigen, ihre eigene Geschichte zu schreiben und aktiv zur Verbesserung der Gesellschaft beizutragen. Hörerschaft findet sich nicht nur lokal, sondern auch über Plattformen wie Spotify oder iTunes, wo die Episoden jederzeit abgerufen werden können. So bleibt der Podcast ein wichtiger Teil der medialen Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
– NAG