Im idyllischen Heringsdorf hat sich ein bemerkenswerter, fast schon skurriler Umstand für Roland Karge ergeben. Der 72-Jährige, der nicht nur ein passionierter Tierfreund ist, sondern auch einen stattlichen Garten mit einem Teich voller Goldfische und einer Vielfalt an Vögeln pflegt, könnte bald mit weiteren tierischen Mitbewohnern konfrontiert werden. In der Voliere, die für Nymphensittiche gedacht war, haben sich nun anscheinend die wohl meistunbeliebten Nachbarn, die Wespen, eingenistet. Karge beschreibt es gar als „Sensation“. Das Ganze bemerkte er, als seine Freundin in den Nistkasten schaute und zunächst eine Eule entdeckte, bevor sie herausfand, dass es sich um Wespen handelt, die „eigenwillige“ Eingänge in das Holz genagelt haben.
Karge beobachtet seit mehreren Monaten das emsige Treiben der Insekten. Was ihn besonders beeindruckt, ist die Art und Weise, wie sie ihre Niststätte errichten. Sie haben beeindruckende, runde Waben aus einer Holz-Papier-Masse gebaut, was Karge als Fachmann für Bauingenieurwesen sehr schätzt. „Eine so große Einheit sehe ich nur bei völkerbildenden Honigbienen“, fügt er hinzu. Die Faszination für die Bauweise der Wespen ist eindeutig vorhanden, aber die Frage bleibt: Wie soll er mit diesen neuen Nachbarn umgehen?
Der Rat des Experten
Um Klarheit in die Situation zu bringen, ging Karge auf die Expertise des Wespen- und Hornissenbeauftragten des Landkreises Greifswald, Johann-Christoph Kornmilch. Dieser stellte schnell fest, dass es sich nicht um Wildbienen, sondern um gewöhnliche Wespen handelt. Anhand von Fotos schätzt er, dass in der Voliere Hunderte dieser Insekten unterwegs sind. Kornmilch erklärt, dass die harmoniöse Zusammenarbeit dieser Tiere in ihrer Niststätte nicht zu vernachlässigen ist, auch wenn das Vorhandensein von Wespen für viele Menschen nicht unbedingt ein Willkommenssymbol darstellt.
Für die weiteren Schritte gibt Kornmilch zwei Optionen an: die Augen zu und die Wespen einfach gewähren lassen oder sie unter fachkundiger Aufsicht umsiedeln. Bei dieser Entscheidung spielt die Sicherheit eine Rolle. „Würde man einfach weiterarbeiten, hätte das gemeine Wespenvolk in Karges Garten noch gute fünf Wochen zu leben, bevor die Population abnimmt und das Nest im Herbst zunehmend leerer wird“, so Kornmilch. Sollte es allerdings zu einer Bedrohung kommen, wäre die unmittelbare Kontaktaufnahme mit einem Kammerjäger ratsam, doch solang keine Gefahr vom Nest ausgeht, rät er von diesem Schritt ab.
Ein gewisses Risiko bleibt bestehen, da die Wespen weiterhin ihre Waben bauen. Sollte Karge eine plötzliche Lösung wollen, könnte er auf die Dienste eines Kammerjägers zurückgreifen. Doch laut Kornmilch scheint der entspannte Ansatz im Moment die bessere Option zu sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiter entwickelt und ob Karge seiner neu gewonnenen Nachbarn im Garten letztlich einen Platz lässt oder doch lieber auf einen Experteneinsatz setzt. Mehr Details zu diesem interessanten Vorfall sind auf lomazoma.com zu finden.