Fledermäuse begegnen uns oft in Geschichten und Mythen, die von schaurigen Grafen und dunklen Nachtgestalten erzählen. Doch hinter diesen Erzählungen verbergen sich faszinierende Kreaturen, die für das Ökosystem von großer Bedeutung sind. Am Freitag, den 23. August, bietet sich für alle Interessierten in Gützkow die Gelegenheit, mehr über diese geheimnisvollen Tiere zu erfahren.
An diesem Abend veranstaltet der Naturpark „Flusslandschaft Peenetal“ gemeinsam mit seinem Förderverein die elfte Fledermausnacht. Als Highlight wird Professor Dr. Gerald Kerth von der Universität Greifswald anwesend sein, ein renommierter Wissenschaftler, der sich intensiv mit Fledermäusen beschäftigt. Er wird nicht nur durch den Abend führen, sondern auch spannende Einblicke in die Welt dieser nachtaktiven Jäger geben.
Gespannt auf die Fledermaussuche
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr an der Villa Eden in Gützkow, am Fährdamm 3. Bei diesem Event haben die Besucher die Möglichkeit, mit sogenannten Batcordern Fledermäuse zu orten und selbst auf die Suche zu gehen. Dies sind spezielle Geräte, die die Ultraschallgeräusche der Fledermäuse aufnehmen, was es ermöglicht, die Tiere in der Dunkelheit zu finden. Zudem wird das Team von Professor Dr. Kerth einige Fledermäuse aus den Netzen, die vor Ort aufgestellt werden, fangen, sodass die Gäste die Tiere hautnah erleben und sogar an den wissenschaftlichen Untersuchungen teilnehmen können.
Neben der beeindruckenden Fledermausbeobachtung wird es auch eine spezielle Lichtfalle geben, die Nachtfalter und weitere Insekten anlockt. Diese Insekten dienen als Hauptnahrungsquelle für die Fledermäuse. „Die meisten Menschen haben keine Vorstellung von der großen Vielfalt, die in der Nacht aktiv ist. Es wird eine spannende Erfahrung sein, die verschiedenen Insektenarten live zu sehen und mehr über ihren Lebensraum zu erfahren“, erklären die Organisatoren der Veranstaltung.
Vorbereitung und Hinweise für Gäste
Um den Abend ganz entspannt genießen zu können, stehen auch Getränke und kleine Snacks zur Verfügung. Die Organisatoren empfehlen den Gästen, die Parkmöglichkeiten am nahegelegenen Kosenowsee zu nutzen, um die Anfahrt zur Veranstaltung zu erleichtern. Dieser Hinweis ist besonders wichtig, da die Villa Eden oft überfüllte Parkplätze hat.
Die elfte Fledermausnacht in Gützkow ist eine großartige Gelegenheit, in die geheimnisvolle Welt der Fledermäuse einzutauchen und dabei viel Wissenswertes über diese bemerkenswerten Tiere zu lernen. Es ist eine Einladung an alle, die Neugier haben und mehr über die nächtliche Vielfalt der Natur erfahren möchten.
Ein paar letzte Gedanken
Die mit der Fledermausnacht verbundene Aufklärungsarbeit ist entscheidend, um das Bewusstsein für diese oft missverstandenen Tiere zu fördern. Fledermäuse spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Bestäubung von Pflanzen und zur Kontrolle von Insektenpopulationen beitragen. Veranstaltungen wie diese geben nicht nur Einblicke in das Leben von Fledermäusen, sondern wecken auch das Interesse und den Respekt für die Tierwelt, die uns umgibt.
Fledermäuse, die zur Ordnung der Chiroptera gehören, sind die einzigen flugfähigen Säugetiere. Weltweit gibt es über 1.400 Arten, von denen einige in Europa heimisch sind. Diese Tiere sind für ihre Fähigkeit bekannt, mittels Echolokation Beute zu finden und sich in der Dunkelheit zu orientieren. Ihre Lebensweise und das Verhalten sind in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und tragen sogar zur Biodiversität in ihren Lebensräumen bei.
In Deutschland sind vor allem die Arten wie die Große Mausohrenfledermaus und die Zwergfledermaus weit verbreitet. Fledermäuse sind wichtige Bestäuber, besonders in tropischen Regionen, und spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem, indem sie Insektenpopulationen regulieren.
Die Bedeutung von Fledermäusen für das Ökosystem
Fledermäuse haben eine immense ökologische Rolle. Sie tragen zur natürlichen Bekämpfung von Insektenplagen bei, indem sie in einer einzigen Nacht bis zu tausend Insekten fangen können. Diese Fähigkeit zur Schädlingsbekämpfung ist besonders wichtig in landwirtschaftlichen Gebieten, wo der Einsatz von Pestiziden begrenzt werden sollte. Darüber hinaus sind einige Fledermausarten wichtige Bestäuber für Pflanzen und tragen zur Seed Dispersal bei, was für die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten entscheidend ist.
Ein Rückgang der Fledermauspopulationen kann somit erhebliche Folgen für die Biodiversität und die landwirtschaftliche Produktivität haben. Das Bewusstsein für ihre Schutzbedürftigkeit wächst, und viele Naturschutzorganisationen setzen sich aktiv für den Schutz ihres Lebensraums ein. So wird im Rahmen der „Fledermausnacht“ auch darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, die bestehenden Lebensräume zu preservieren und das Bewusstsein für Fledermäuse und deren Lebensweise zu schärfen.
Initiativen zum Schutz von Fledermäusen
In Deutschland gibt es zahlreiche Initiativen, die sich dem Schutz von Fledermäusen widmen. Die Naturschutzverbände, wie der NABU (Naturschutzbund Deutschland) und die BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), bieten Informationen und Ressourcen zum Schutz der Fledermauspopulationen an und setzen sich für die Pflege von natürlichen Lebensräumen ein. Diese Organisationen arbeiten häufig mit lokalen Gemeinden zusammen, um Aufklärungsprogramme durchzuführen und Anwohner über den Nutzen von Fledermäusen aufzuklären.
Darüber hinaus gibt es spezielle Projekte, die darauf abzielen, Flächen für Fledermäuse zu schützen, indem geeignete Brutstätten wie Höhlen oder spezielle Überwinterungsquartiere geschaffen werden. Durch solche Maßnahmen wird nicht nur den Fledermäusen geholfen, sondern es wird auch das biologische Gleichgewicht in den jeweiligen Ökosystemen gefördert.
– NAG