An diesem Wochenende wird in Deutschland eine besondere Veranstaltung für Filmfreunde stattfinden: Hunderte Kinos im ganzen Land werden ihre Türen öffnen und Filmvorführungen für nur fünf Euro anbieten. Dieses Event, das als Kinofest bekannt ist, wird bereits zum dritten Mal ausgerichtet und lockt mit attraktiven Angeboten. Über 600 Filmtheater nehmen an der Aktion teil, darunter etwa 30 Kinos in Berlin.
Christine Berg, die Geschäftsführerin des Hauptverbands Deutscher Filmtheater (HDF Kino), äußerte sich zu den Zielen des Kinofests: „Mit dem Kinofest wollen wir nicht nur alle Altersgruppen erreichen, sondern vor allem diejenigen, die lange nicht im Kino waren.“ Dies verdeutlicht den Wunsch der Kinobetreiber, ein breites Publikum anzusprechen und den Kinobesuch wieder attraktiver zu machen.
Angebote und Überraschungen
Die Kinos haben sich für das Kinofest ein abwechslungsreiches Programm überlegt. So werden nicht nur neue Filme gezeigt, sondern auch Klassiker auf der großen Leinwand wieder zum Leben erweckt. Einige Kinos bieten sogar besondere Extras wie Sekt an und haben spezielle Programme für Kinder geschnürt. Interessant ist auch, dass einige Filme bereits vor ihrem offiziellen Kinostart präsentiert werden, darunter das Filmwerk „Treasure“ von Julia von Heinz, mit namhaften Schauspielern wie Lena Dunham und Stephen Fry.
Der Ansturm auf das Kinofest könnte groß sein. Im vergangenen Jahr lockten die Filmvorführungen rund 932.000 Besucher in die Kinosäle. Als das Kinofest 2022 zum ersten Mal stattfand, zählte man sogar etwa 1,1 Millionen Besucher, was die hohe Nachfrage und das Interesse an solch günstigen Angeboten unterstreicht.
In einem Kontext, in dem die Ticketpreise ansteigen und Alternativen zur Unterhaltung gesucht werden, versucht das Kinofest, den Herausforderungen des Marktes entgegenzuwirken. Bis Ende August 2023 wurden rund 53,5 Millionen Tickets an den deutschen Kinokassen verkauft, das sind etwa 8,7 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wo etwa 62,2 Millionen Tickets verkauft wurden. Der Rückgang ist zum Teil auf die Auswirkungen des Hollywood-Streiks im letzten Jahr zurückzuführen, was auch zu Verschiebungen in den Veröffentlichungsterminen größerer Filme geführt hat.
Die Betreiber sehen in Veranstaltungen wie diesem Kinofest eine Möglichkeit, nicht nur die Besucherzahlen zu steigern, sondern auch die Lust auf das Kino als gemeinschaftliche Erlebnisform zu fördern. Die Verknüpfung von Preisvorteilen und einem abwechslungsreichen Filmangebot zielt darauf ab, Kino wieder als gesellschaftliches Event zu etablieren, was in Anbetracht der aktuellen Situation von großer Bedeutung ist.
Das Kinofest bietet also nicht nur eine Gelegenheit, Filme zu schauen, sondern auch einen Anreiz, ins Kino zu gehen – vor allem für die, die vielleicht aus verschiedenen Gründen in letzter Zeit dort nicht mehr waren. Es bleibt spannend, wie viele Zuschauer sich in diesem Jahr von den Angeboten anziehen lassen und ob das Event erneut einen Rekord aufstellen kann.
– NAG