Eine ernsthafte Hochwasserwarnung hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) für mehrere Regionen in Deutschland ausgegeben. Ein aus dem Golf von Genua kommendes Tiefdruckgebiet sorgt für extreme Niederschlagsmengen, was das Risiko von Überschwemmungen sowohl in Deutschland als auch in den angrenzenden Nachbarländern erhöht. Die Situation betrifft vor allem die Bundesländer Bayern und Sachsen, wo in den kommenden Tagen heftiger Dauerregen erwartet wird.
Von den Alpen bis hin zum Vorland und Niederbayern wird am Sonntag mit unwetterartigem Dauerregen gerechnet. Spread des Regens könnte dazu führen, dass innerhalb von nur 48 Stunden wassermengen von 40 bis 90 Litern pro Quadratmeter fallen. In Sachsen, von Sonntagmittag bis Montagnachmittag, sind ähnliche Regenmengen im Bereich von 30 bis 60 Litern zu erwarten, besonders in den Staulagen des Erzgebirges.
Hochwasser-Gefahr in Südbayern
In Bayern, insbesondere im Chiemgau und im Berchtesgadener Land, hat die Lage durch die bereits gefallen Regenmengen an Eskalation gewonnen. Seit Donnerstag haben die Niederschläge zwischen 40 und 80 Millimeter erreicht, wobei lokal sogar bis zu 1,40 Meter Wasser verzeichnet wurden. In Passau, dem Dreiländereck der Flüsse Donau, Inn und Ilz, sind bereits erste Vorkehrungen getroffen worden: Der Pegel der Donau ist auf 6,35 Meter gestiegen und wird voraussichtlich am Sonntag einen Höchststand von 7,89 Metern erreichen.
„Die Wasserstände steigen und es besteht die Gefahr von Überflutungen,“ betont der DWD. Bereits jetzt gilt in vielen Landkreisen in Bayern die zweithöchste Warnstufe, und weitere Maßnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung werden in Betracht gezogen.
Auswirkungen der Niederschläge in angrenzenden Ländern
Parallel zur Situation in Deutschland verschärft sich auch die Lage in den angrenzenden Ländern Österreich, Tschechien und Polen, wo es ebenso zu schweren Niederschlägen kommt. Meteorologen warnen vor möglichen Spätfolgen dieser Unwetter für Deutschland: „Die Hochwasserwelle könnte aus Tschechien zu uns herüberwellen und die Pegelstände, insbesondere in Norddeutschland, drastisch anheben,“ erklärt Jörg Kachelmann, ein erfahrener Meteorologe. Diese Entwicklungen sind von großer Bedeutung, da die Flüsse wie die Elbe und die Oder zusätzliches Wasser aufnehmen könnten, was die Situation in Deutschland noch kritischer machen würde.
In Sachsen, besonders entlang der Elbe und Spree, gibt es bereits erste Anzeichen für steigende Wasserstände. Wetterexpertin Carsten Lippe vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft betont, dass man spätestens in einer Woche auch in Niedersachsen mit zunehmenden Wasserpegeln rechnen muss. Für die Bürger in diesen Regionen ist es wichtig, aufmerksam und vorbereitet zu sein.
„Die Lage bleibt angespannt, und wir erwarten, dass der Regen auch in den nächsten Tagen nicht nachlässt. Vor allem Veranstaltungen im Freien sollten abgesagt oder umgeplant werden,“ warnt der DWD.
Die aktuelle Wetterlage ist ein deutliches Beispiel für die Auswirkungen des Klimawandels und zeigt, wie wichtig es ist, sich auf extreme Wetterbedingungen einzustellen. Die Menschen sollten sich weiterhin umgehend über lokale Warnungen informieren und auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Für ausführliche Informationen und die neuesten Update zu dieser kritischen Wetterlage, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.