Im Rahmen eines umfassenden Tests hat der ADAC 40 Raststätten an deutschen Autobahnen unter die Lupe genommen, darunter vier in Hessen. Das Ergebnis der Untersuchung fällt ernüchternd aus: Keine der getesteten Anlagen sicherte sich die Bestnote. Lediglich ein Fünftel der Raststätten wurde als „gut“ eingestuft, während sechs Einrichtungen in der Kategorie „mangelhaft“ landeten. Dies wirft ein Schlaglicht auf den Zustand der Erholungsmöglichkeiten für Reisende in Deutschland, besonders zur Hauptreiszeit im Frühsommer.
Die vier Raststätten in Hessen, die das ADAC-Team genauer begutachtet hat, sind Weiskirchen Süd (A3, Kreis Offenbach), Wetterau West (A5), Uttrichshausen West (A7, Kreis Fulda) und Am Biggenkopf Süd (A44, Kreis Waldeck-Frankenberg). Sie alle schnitten im Mittelfeld ab und erhielten die Bewertung „ausreichend“. Besonders auffällig ist der signifikante Verbesserungsbedarf in der Kategorie „zusätzliche Infrastruktur“, die für eine gelungene Rast und Erholung wichtig ist. Diese Informationen stammen aus einer Veröffentlichung des ADAC.
Ausreichende Versorgung, aber wenig Spielraum für Kinder
Die Untersuchung hat gezeigt, dass lange Autofahrten die Konzentration der Fahrer stark beeinträchtigen können. Der ADAC betont die Notwendigkeit regelmäßiger Pausen, um neue Energie zu tanken. Vor allem Familien mit Kindern benötigen geeignete Raststätten, wo sich die Kleinen austoben können. Allerdings lässt das Angebot in den getesteten Raststätten in Hessen zu wünschen übrig. Während Picknick-Möglichkeiten im Freien gegeben sind, gibt es nur eingeschränkte Optionen für Kinder, um sich richtig zu verausgaben. Lediglich die Raststätte Uttrichshausen West bot zu diesem Zeitpunkt einen Spielplatz an, während auf der Raststätte Wetterau West eine Indoor-Spielecke für schlechtes Wetter vorhanden war.
Ein weiteres unerfreuliches Ergebnis des Tests betrifft die Barrierefreiheit. Zwar sind alle vier Raststätten mit Parkplätzen für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ausgestattet, die Zugänglichkeit variiert jedoch stark. In der Raststätte Weiskirchen Süd (A3) ist der Zugang aufgrund eines abgesenkten Bordsteins und der unmittelbaren Nähe der Parkplätze zur Eingangstür deutlich einfacher im Vergleich zu Wetterau West (A5) und Uttrichshausen West (A7), wo weite Wege und unzureichende Bordsteinkanten den Zutritt erschweren.
Kritik an der Ladesituation für Elektroautos
Ein weiteres Thema, das im Test angesprochen wurde, ist die Situation für Elektrofahrzeuge. Nur 40 Prozent der getesteten Raststätten boten Ladepunkte von bis zu 150 kW an. Die Raststätten Am Biggenkopf Süd (A44), Wetterau West (A5) und Uttrichshausen West (A7) verzeichneten leider auch nur diese begrenzten Lademöglichkeiten, während die Raststätte Weiskirchen Süd (A3) einige Superschnelllader ab 300 kW zur Verfügung hatte.
Besonders positiv erwähnte der ADAC hingegen die Sanitäranlagen, die in allen getesteten Raststätten als „ausreichend“ bewertet wurden. Während eine große Anzahl der Raststätten in dieser Kategorie mit „gut“ oder sogar „sehr gut“ abschloss, gab es dennoch Regungen der Unzufriedenheit wegen mangelnder Sauberkeit, insbesondere bei einem Viertel der Toiletten. Einige der automatischen Sanifair-Sitzreinigungssysteme funktionierten ebenfalls nicht zuverlässig.
Die Ergebnisse des ADAC-Tests sind ein klarer Aufruf an die Betreiber, die Raststätten in Deutschland grundlegend zu verbessern, um Reisenden ein komfortableres und vor allem sichereres Erlebnis auf den Autobahnen zu ermöglichen. Auch die wesentlichsten aspetive wie Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit und moderne Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge stehen auf der Liste der dringlichsten Verbesserungen.
Die gesamten Resultate und Bewertungskriterien wurden im Detail veröffentlicht, und die Orientierung für Reisende, die während ihrer Fahrt eine Raststätte aufsuchen möchten, bleibt ein wichtiges Thema. Für alle weiteren Informationen und eine genauere Analyse der Testergebnisse, siehe den Bericht auf www.fr.de.