In einer Zeit, in der umweltfreundliche Mobilität immer wichtiger wird, stehen Radfahrer in der Region zwischen Mainz und Wiesbaden vor großen Herausforderungen. Die beiden Landeshauptstädte liegen nur durch den Rhein voneinander getrennt, doch was den Radverkehr angeht, scheint die Nähe oft unerreichbar zu sein. Eine echte Sicherheit auf den Straßen für Radfahrer ist weitgehend abwesend, was den Weg zwischen den beiden Städten zu einem „abenteuerlichen“ Unterfangen macht, wie es Sascha Baron, der Verkehrsplaner Wiesbadens, treffend beschreibt.
Nicht viel mehr als zwölf Kilometer beträgt die Distanz zwischen den Stadtzentren. Dennoch müssen Radfahrer Unwegsamkeiten, riskante Straßen und das Fehlen sicherer Radwege in Kauf nehmen. Während Brücken und Bahntrassen existieren, die die beiden Städte verbinden, gibt es keine geeignete Route, die Radfahrern ein sicheres Durchkommen ermöglicht. Die bestehenden Wege sind in vielen Bereichen schlichtweg unangemessen, und dies geht nicht nur auf die Kappe der Stadt Mainz, sondern ist vor allem ein hessisches Problem.
Der geplante Radweg
Im Rahmen einer Initiative zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur haben die Verkehrsplaner beider Städte die Aufgabe übernommen, einen Radschnellweg nach Mainz zu entwickeln. Baron erklärt, dass es nun darum gehe, eine durchdachte und sichere Radwegeverbindung zwischen den beiden Städten zu schaffen. Diese Planung muss nicht nur die Sicherheit der Radfahrer gewährleisten, sondern auch die praktische Nutzung des Weges in den Alltag integrieren.
Ein Radweg könnte nicht nur den Pendlerverkehr erleichtern, sondern zudem einen Beitrag zur Reduzierung des motorisierten Verkehrs und zur Luftverbesserung leisten. Die Frage, die sich viele stellen, ist jedoch: Warum braucht diese Initiative so lange? Die Antwort darauf ist komplex und umfasst eine Vielzahl an Faktoren, die von bürokratischen Prozessen, Planungskomplexität bis hin zu finanziellen Überlegungen reichen.
Ein entscheidendes Element in der Planung ist die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden. Diese Abstimmungen sind oft langwierig, da verschiedene Interessen und Bedenken berücksichtigt werden müssen. Das Einholen von Genehmigungen und das Durchlaufen von Genehmigungsverfahren kann zusätzlicher Zeitaufwand sein und bald zum Gefühl der Frustration führen. Radfahrer müssen sich daher weiterhin auf ihre „abenteuerlichen“ Wege einstellen.
In einer Zeit, in der Städte zunehmend auf nachhaltige Verkehrskonzepte setzen, ist das Fehlen einer sicheren Radwegeverbindung zwischen Mainz und Wiesbaden nicht nur ein Versäumnis, sondern ein Zeichen, dass noch viel Arbeit vor einem steht. Die laufenden Planungen geben jedoch berechtigte Hoffnung, dass die Region bald von einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur profitieren könnte.
– NAG