Wiesbaden

Neuer Schwung am Staatstheater Wiesbaden: Spiel der Illusionen begeistert!

Mit einem spektakulären Auftakt unter dem Motto „Was ist unser Erbe“ begeisterte das Staatstheater Wiesbaden am 28. September 2024 mit der Nackt-Performance „Habitat / Wiesbaden“, die über 40 mutige Wiesbadener:innen in die Kunst der Body Positivity einbezog, und dem komödiantischen Stück „Spiel der Illusionen“, in dem alle Rollen von Frauen gespielt werden und das für unvergessliches Staunen sorgte!

Am Staatstheater Wiesbaden begann die neue Spielzeit mit einem vielversprechenden Motto: „Was ist unser Erbe“. Das Leitungsteam, bestehend aus Dorothea Hartmann und Beate Heine, möchte mit frischem Wind in die künstlerische Neuausrichtung des Theaters gehen. Zum Auftakt der Saison wurden gleich sieben Premieren gefeiert, was zeigt, wie ernst es den Verantwortlichen mit der Neuausrichtung ist.

Ein Highlight der Eröffnungswoche war die Nackt-Performance „Habitat / Wiesbaden“, bei der fast 40 Teilnehmer:innen aus Wiesbaden stolz ihren Körper zeigten. Diese Performance, inszeniert von der österreichischen Künstlerin Doris Uhlich, stellte die Schönheit und Vielfalt menschlicher Körper dar und sollte anregen, eigene Vorurteile über Körperbilder abzubauen. Die Veranstaltung begann an den Kolonnaden des Staatstheaters und führte über verschiedene Locations, stets mit dem Publikum in Interaktion, bis hin zum Foyer des Theaters – ein eindrucksvolles Erlebnis der Körperkunst, untermalt von pulsierenden Beats von DJ Boris Kopeinig.

Besondere Spiele im Kleinen Haus

Am Samstag (28.09.24) fand eine festliche Eröffnungsfeier statt, die die Highlights der Saison einläutete. In den Kolonnaden erregten Musiker des Staatsorchesters mit einer musikalischen Darbietung und einer thematischen Countdown-Aktion große Aufmerksamkeit. Zu diesem besonderen Anlass wurde eine riesige, kosmisch blaue Torte angeschnitten und verteilt.

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Die erste Produktion im Kleinen Haus war „Spiel der Illusionen“, ein Stück des französischen Dramatikers Pierre Corneille. Regisseurin Christina Rast setzte das Werk mit einem innovativen Ensemble in Szene. Alle Rollen waren mit Frauen besetzt, die als Männer auftraten. Dies führte zu einer erfrischenden Mischung aus Groteske und Komik – eine Art Spiegelbild der aktuellen Gesellschaft. Die Inszenierung spielte mit verschiedenen Realitätsebenen und nutzte sowohl die klassische Barockbühne als auch moderne Videoelemente, um die Zuschauer in die Illusionen einzutauchen.

Im Stück geht es um einen Vater, der seinen vor vielen Jahren verstossenen Sohn sucht. Dabei begegnen sie atemberaubenden Illusionen und einer verwirrenden Handlung, die durch die verschiedenen Ebenen des Theaters verstärkt wird. Der besorgte Vater wird von Evelyn Faber überzeugend dargestellt, während Süheyla Ünlü die Zerrissenheit des Sohnes zwischen Liebe und Geld verkörpert. In der Rolle der faszinierenden Alcandre und Geronte bringt Sandrine Zenner mehrsprachige Eleganz ins Spiel, während Sybille Weiser als Macho Matamore für einige Lacher sorgt.

Der Schlussakt wurde von der Dramaturgin Sophie Steinbeck neu bearbeitet und bot einen furiosen Abschluss, der mit starkem Applaus vom Publikum belohnt wurde. In insgesamt 100 Minuten bot „Spiel der Illusionen“ eine unterhaltsame und tiefgründige Erfahrung, die mit bunt gestalteten Kostümen und eingängigen musikalischen Einlagen aufwartete.

Die neuen Initiativen des Staatstheaters Wiesbaden zielen darauf ab, eine breitere Verbindung zum Publikum aufzubauen und bedeutende gesellschaftliche Themen auf künstlerische Weise zu beleuchten. Laut kulturfreak.de ist der Austausch zwischen Künstler:innen und Zuschauenden entscheidend für die neue Spielzeit.

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