Groß-GerauHessen

Schnelle Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest: Wildschweine sind in Gefahr!

Die Afrikanische Schweinepest hat Hessen fest im Griff, doch mit neuen Taktiken wie dem „Krefelder Saufang“ und strengen Schutzmaßnahmen will man im Kreis Groß-Gerau die Wildschweine eindämmen und die Seuche endlich besiegen – denn der Mensch bleibt der gefährlichste Überträger!

In Hessen werden derzeit umfassende Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ergriffen. Die Erfolge von Schutzzonen und robusten Zäunen, die zur Eindämmung der Wildschweine in den betroffenen Regionen installiert wurden, zeigen bereits Wirkung. Diese Barrieren sollen dazu beitragen, ein Ausbrechen der Tiere aus den Seuchengebieten zu verhindern und sie in einem geschützten Bereich zu halten.

Das nächste Ziel der Behörden ist die vollständige Eliminierung der Wildschweinpopulation im Seuchengebiet, insbesondere rund um Groß-Gerau. Um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, wird nun der „Krefelder Saufang“ eingesetzt, eine spezielle, geschlossene Holzstruktur mit Falltor, entworfen, um ganze Rotte von Wildschweinen einzufangen. Diese Methode stellt einen entscheidenden Schritt im Kampf gegen die ASP dar.

Taktiken zur Wildschweinfalle

Volker Höhler, der Leiter der obersten Jagdbehörde beim hessischen Landwirtschaftsministerium, betont die Wichtigkeit dieser Fangmethoden. Gemeinsam mit Experten der Justus-Liebig-Universität Gießen wird die Aufstellung mehrerer Dutzend Saufänge koordiniert. Doch es gibt eine Herausforderung: Wildschweine sind sehr schlaue Tiere und lernen schnell, wodurch sie Gefahrenquellen meiden. Das Ziel ist es, eine komplette Rotte, einschließlich Bachen und ihren Frischlingen, zu fangen.

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Um die neugierigen Tiere anzulocken, wird gezielt Maisfutter eingesetzt. Der Plan ist, die Wildschweine schrittweise an die Saufänge zu gewöhnen, sodass sie gemeinschaftlich fressen und sich in das Fangsystem begeben. Zur Überwachung dieser Fangvorrichtungen setzen die Behörden Technologie ein: Jede Falle wird nachts per App überwacht, und wenn eine Rotte vollständig versammelt ist, wird das Falltor über das Mobiltelefon geschlossen.

Die Rolle der Menschen im Seuchenmanagement

Sobald die Tiere gefangen sind, wird ein Fachmann eingesetzt, um die Wildschweine human zu töten. Laut Höhler wird es Monate dauern, bis alle Tiere in den Zonen 1 und 2 gefangen sind und die Seuche eingedämmt ist. Die Tötung soll dabei mit einem hohen Maß an Verantwortung für das Tierwohl erfolgen. Ein wesentlicher Aspekt ist, dass das Schießen der Tiere nur von speziell geschulten Mitarbeitenden von Hessen-Forst durchgeführt werden darf.

Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest begann Mitte Juni mit dem Entdecken des ersten infizierten Wildschweins im Gebiet der früheren Opel-Rennbahn bei Rüsselsheim. Spätestens mit dem schnellen Übergreifen der Seuche auf landwirtschaftliche Betriebe folgten drastische Maßnahmen, die zur Tötung von über 3000 Hausschweinen im Kreis Groß-Gerau führten. Obwohl die jüngsten Berichte darauf hindeuten, dass seit fast zwei Monaten keine neuen Fälle bei Hausschweinen festgestellt wurden, bleibt die Vorsicht angebracht.

Laut Michael Lierz von der Justus-Liebig-Universität ist der Mensch ein entscheidender Überträger des Virus. Dies geht mit der Aufforderung einher, dass Aufklärung weiterhin von zentraler Bedeutung ist. Immer wieder kommt es vor, dass Spaziergänger erschöpfte Wildschweine finden und sie in Tieraufnahmestationen bringen wollen. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass das Virus ungewollt verteilt wird. Auch das Verlassen markierter Wege kann fatale Folgen haben, da dadurch das Virus mit Schuhen weitergetragen wird.

Um solche Fälle zu vermeiden, haben die Behörden bereits Maßnahmen ergriffen. An Rastplätzen wurden Hinweisschilder aufgestellt, die darauf hinweisen, dass Essensreste nicht einfach weggeworfen, sondern in Papierkörben entsorgt werden sollen. Diese Regeln sollen helfen, die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu reduzieren und die betroffenen Gebiete künftig zu schützen. Weitere Details zur Thematik finden Sie hier.

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