Im malerischen Seligenstadt fand kürzlich ein Festakt statt, der aus zwei Gründen besonders war: Es markierte das 50-jährige Bestehen des Rotary-Clubs Offenbach-Einhard und war zugleich ein Appell für eine stärkere demokratische Bildung. In den ehrwürdigen Mauern des ehemaligen Benediktinerklosters versammelten sich zahlreiche Gäste, um dieses Jubiläum gebührend zu feiern.
Der Rotary-Club, der seit seiner Gründung 1974 ehrenamtliches Engagement für das Wohl der Gesellschaft fördert, zieht mit seiner Feier nicht nur die Aufmerksamkeit seiner Mitglieder auf sich. Heike Hofmann, die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, hielt die Festansprache und betonte die Relevanz von Freundschaft und Hilfsbereitschaft. „Freundschaft und Gutes für andere zu tun“ ist das Motto des Clubs, das auch in der zukünftigen Ausrichtung bestätigt werden soll.
Der Bezug zur aktuellen politischen Lage
Eine zentrale Botschaft des Abends war die Besorgnis über den Zustand der Demokratie in Deutschland, besonders im Hinblick auf steigende Wahlergebnisse für die AfD in Sachsen und Thüringen. Club-Präsident Torben Henze hob hervor, dass „das Vertrauen in politische Lösungen schwindet“ und dass es wichtiger denn je sei, aktiv für die Werte der Demokratie einzutreten. Henze sprach von einem Koffer, der speziell für Kitas und Grundschulen entwickelt wurde, um demokratische Grundsätze kindgerecht zu vermitteln. Diese Initiative soll bereits Kindergartenkindern ab vier Jahren und Grundschülern der ersten bis vierten Klasse helfen, ein Verständnis für Demokratie und Kinderrechte zu entwickeln.
Die Idee hinter dem Koffer ist, durch Spiele und Aufgabenstellungen den Kleinsten die Grundlagen des demokratischen Denkens näherzubringen. „Unsere freiheitliche Demokratie gerät zunehmend unter Druck und bedarf unserer besonderen Aufmerksamkeit“, fügte Henze hinzu, um die Wichtigkeit des Projekts zu unterstreichen. Der Rotary-Club Offenbach-Einhard reagiert damit kreativ auf die Herausforderungen, vor denen die Demokratie aktuell steht.
Ministerin Hofmann unterstützte dieses Anliegen und merkte an, dass „Familie die kleinste demokratische Keimzelle“ darstellt. In ihrer Ansprache forderte sie dazu auf, die frühkindliche Bildung und demokratische Erziehung in den Fokus zu stellen. Auch die Rückmeldungen aus der Rotary-Community waren positiv; sowohl der amtierende Governor des Rotary-Distrikts als auch seine Vorgängerinnen zeigten Anerkennung für das innovative Projekt.
Festakt und Spendenübergabe
Zur Feier des Abends überreichten die Rotarier einen Spendenscheck von 2.500 Euro an die Inklusionseinrichtung „Lichtblick“, die für das Catering des Events verantwortlich war. Dieses Signal für soziales Engagement unterstreicht die Werte, die der Rotary-Club in den letzten fünf Jahrzehnten verstärkt hat. Es ist eine Verbindung von Feiern und sozialer Verantwortung, die den Charakter der Veranstaltung prägt.
Die Grüße von Daniel George, einem Mitglied des Partnerclubs in Colmar, Frankreich, rundeten das Fest ab. Er bringe aufgrund der historischen Verbindungen zwischen den Clubs eine besondere Anerkennung für die Errungenschaften des Rotary-Clubs in Seligenstadt und bezeichnete das Jubiläum als einen „Meilenstein“ in der Geschichte der Rotarier. Solche Freundschaften und der Austausch zwischen den Clubs sind äußerst wertvoll in der heutigen Zeit, in der oft Gräben zwischen Ländern und Kulturen entstehen.
Der Rotary-Club Offenbach-Einhard zeigt mit seinem Jubiläumsfest und den angekündigten Projekten, dass auch in Zeiten von Hass und destruktiven Strömungen die Hoffnung auf eine starke und lebendige Demokratie nicht verloren gehen sollte. Der Abend erinnerte alle Anwesenden daran, dass aktives Engagement sowie die Förderung von gegenseitigem Verständnis und Bildung entscheidend sind für die Zukunft unserer Gesellschaft. Zur detaillierten Berichterstattung von www.op-online.de.