Mit vollem Einsatz und Entschlossenheit hat Tom Ehser aus Kelsterbach bei seiner ersten Teilnahme an der Deutschen Nachwuchsmeisterschaft im Sportholzfällen auf sich aufmerksam gemacht. Der 26-Jährige erreichte einen bemerkenswerten neunten Platz. Diese Premiere fand in der beeindruckenden Umgebung einer Skisprungschanze statt, wo sich sowohl Athleten als auch Zuschauer versammelten, um an einem aufregenden Wettkampf teilzunehmen. Insgesamt waren etwa 1200 Zuschauer vor Ort und boten eine spannende Kulisse, die Ehser sichtlich beeindrucken konnte.
„Es war sehr spannend, das Ganze mal aus der Perspektive eines Athleten zu erleben und nicht nur als Zuschauer“, berichtete Ehser. Er kannte die Wettkämpfe bereits seit seiner Jugend, beobachtete sie seit 2010 aus der Ferne und nahm sogar an einer Talentsichtung teil, als er 17 Jahre alt war. Aber erst letzten November fand er den nötigen Antrieb, um ernsthaft in diesen Sport einzusteigen.
Vom Hobby zum Wettkampf
Die Vorbereitung auf diesen Wettkampf war alles andere als einfach. Ehser trainiert regelmäßig in Mellrichstadt, wo er zusammen mit Profiathleten seine Fähigkeiten verbessert. Das Training erfordert sowohl körperliche Ausdauer als auch eine bemerkenswerte Balance, um die Herausforderungen des Sportholzfallens zu meistern. „Viel Kraft und Ausdauer sind gefragt, und man muss alles sehr gut trainieren“, sagt er. Um die Technik zu verfeinern, hat er sogar spezielle Vorrichtungen zu Hause gebaut, um seine Trainingsmöglichkeiten zu maximieren.
Ehser stellte fest, dass der Sport mehr als nur ein Hobby ist: „Das ist schon definitiv Sport. Ohne eine gewisse Grundfitness wird es schwierig, besser zu werden.“ Auch dessen Bedeutung wird von vielen nicht sofort erkannt. Oft glauben Menschen, nur Fachleute aus dem Holzbereich könnten in diesem Sport erfolgreich sein, was nicht der Fall ist. „Waldarbeiter sind nur ein Teil. Es gibt auch viele aus ganz anderen Berufen, wie Kfz-Meister oder Stahlbaumeister“, erklärt er.
Eine beeindruckende Gemeinschaft
Eine der ergreifendsten Erfahrungen, die Ehser während der Meisterschaft machte, war das Gemeinschaftsgefühl unter den Athleten. „Es ist ganz besonders, diese tolle Gemeinschaft zu erleben. Jeder ist bereit zu helfen, wenn einer ein Problem hat.“ Die professionelle Organisation des Events, einschließlich eines VIP-Bereichs, Interviews und Catering, hinterließ zudem einen bleibenden Eindruck bei ihm. „Man merkt, dass sich alle um einen kümmern; das war für mich neu und beeindruckend“, erläutert er weiter.
Um im Wettkampf weiter zu steigen, hat er bereits klare Ziele vor Augen. „Jetzt über den Winter trainieren, die Freigaben für die nächsten Disziplinen holen und dann aufs Podium“, sagt er fest entschlossen. Er ist sich bewusst, dass réguliere Trainingseinheiten unerlässlich sind, um sich zu verbessern und sich im nächsten Jahr einen Platz auf dem Podium zu sichern.
Doch neben dem Sport ist Ehser auch im Beruf aktiv. Bei den Stadtwerken Mainz sorgt er für die Gas- und Wasserversorgung und findet bei seiner Arbeit den idealen Ausgleich zum Sportholzfällen. „Das ist natürlich etwas ganz anderes“, lacht er und betont: „Die Mischung aus diesen beiden Bereichen hält mich fit.“ Seine Freizeit verbringt er mit Radfahren, Wandern und Fitnessübungen, um auch im Sportholzfällen die beste Leistung abrufen zu können.
Tom Ehser hat viel vor und das Talent, seine Träume in die Tat umzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie er sich weiter entwickelt, während er mit Fleiß und Hingabe an seinen Zielen arbeitet. Die Säge hat sein Leben verändert und ihm nicht nur einen neuen Sport, sondern auch eine Gemeinschaft und eine Zukunftsperspektive eröffnet.
– NAG