Groß-Gerau

Sicher unterwegs? Mehrheit fordert Fahrtests für Senioren ab 75 Jahren!

Die aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands zeigt, dass 76 Prozent der Befragten verpflichtende Rückmeldefahrten für Autofahrer ab 75 Jahren befürworten, um die Sicherheit im Straßenverkehr angesichts steigender Unfallrisiken unter älteren Fahrern zu gewährleisten.

Eine neue Umfrage des Forsa-Instituts für den TÜV-Verband zeigt beeindruckende Ergebnisse zur Fahrkompetenz älterer Menschen. Laut dieser repräsentativen Umfrage sind drei von vier Befragten, das entspricht 76 Prozent, der Meinung, dass ältere Autofahrer sich einer verpflichtenden Überprüfung ihrer Fahrfähigkeiten unterziehen sollten. Gleichzeitig befürworten sogar 80 Prozent der Teilnehmer, dass der Führerschein älteren Fahrern entzogen werden sollte, falls diese nicht mehr in der Lage sind, sicher zu fahren.

Die aktuellen Statistiken vom Kraftfahrt-Bundesamt belegen einen bedeutsamen Anstieg älterer Autofahrer. Im Jahr 2023 waren 25 Prozent der Autofahrer 65 Jahre oder älter, was einen klaren Anstieg im Vergleich zu 17 Prozent im Jahr 2015 darstellt. Diese Generation ist sehr aktiv im Straßenverkehr; fast ein Drittel (32 Prozent) fährt täglich und 35 Prozent nutzen das Auto mehrmals pro Woche.

Demografischer Wandel und Verkehrssicherheit

Besonders gefährlich wird es, wenn man das Unfallrisiko betrachtet. Die Zahlen zeigen, dass Fahrer über 75 Jahre in 65 Prozent der Fälle als Hauptverursacher bei Verkehrsunfällen gelten. Im vergangenen Jahr war ein Viertel aller tödlich Verunglückten 75 Jahre oder älter. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, betont die Notwendigkeit, die Fahrkompetenz älterer Menschen so lange wie möglich zu erhalten, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

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Die EU-Kommission hat im Rahmen der Überarbeitung der Führerscheinrichtlinie vorgeschlagen, Gesundheitsprüfungen und Fahreignungstests ab 70 Jahren einzuführen. Der TÜV-Verband hält diesen Ansatz für übermäßig und plädiert stattdessen für eine verpflichtende Teilnahme an so genannten Rückmeldefahrten ab einem Alter von 75 Jahren. Dabei begleitet ein geschulter Fahrtbeobachter die älteren Fahrer und gibt anschließend individuelles Feedback zu deren Fahrverhalten.

„Bisherige Rückmeldefahrten bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, Feedback zu ihren Stärken und Schwächen zu erhalten sowie Verbesserungsvorschläge und Informationen zu neuen Verkehrsregeln zu bekommen“, erklärt Bühler. „Es geht dabei nicht um einen besonderen Führerschein für Senioren oder um den Entzug der Fahrerlaubnis.“

Eine beachtliche Mehrheit von 85 Prozent der Bevölkerung hält diese Rückmeldefahrten für sinnvoll. Besonders unter den Befragten der Altersgruppe über 65 Jahre ist mit 73 Prozent eine hohe Zustimmung zu verzeichnen. Um den betroffenen Fahrern gerecht zu werden, ist es laut Bühler entscheidend, diese Rückmeldefahrten verpflichtend zu machen, da nur so die Personen erreicht werden, die tatsächlich Bedarf haben.

Die Umfrage stellte auch heraus, wo die Rückmeldefahrten durchgeführt werden könnten. 70 Prozent der Befragten sehen Fahrschulen als geeignet an, gefolgt von Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA (53 Prozent). Weitere 30 Prozent hielten Verkehrsmediziner für geeignet, während 29 Prozent staatliche Behörden wie die Polizei in Betracht zogen.

Bühler weist darauf hin, dass der demografische Wandel neue Herausforderungen für den Straßenverkehr mit sich bringt. Eine zeitgemäße Verkehrspolitik müsse darauf abzielen, die Mobilität älterer Menschen zu fördern und gleichzeitig ihre Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.

Zusätzlich schlagen die Verantwortlichen vor, dass das Instrument der Rückmeldefahrten auch auf freiwilliger Basis in allen Altersgruppen Anwendung finden sollte, um allen Führerscheininhabern die Gelegenheit zu geben, ihr Wissen aufzufrischen und nützliche Hinweise für ihre Fahrpraxis zu erhalten.

Für weitere Details und umfassendere Informationen zu dieser aktuellen Umfrage, können interessierte Leser einen Blick in die umfassende Berichterstattung auf auto-presse.de werfen.

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