Gießen

Zukunftsvision für Gießens Sportstätten: Potenziale und Planungen im Blick

Die Stadt Gießen hat große Ambitionen, ihre sportlichen Veranstaltungsorte umfassend zu modernisieren und langfristig zu planen. Jüngst wurde ein Konzept vorgestellt, das das Potenzial hat, die Sportinfrastruktur in der Stadt für die nächsten 15 Jahre erheblich zu verändern. Obwohl diese Vision noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt sie bereits jetzt vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Sportler und Vereine.

Auf einer Informationsveranstaltung in der Kunsthalle der Kongresshalle versammelten sich rund 50 Interessierte aus verschiedenen Bereichen, darunter Sportvereine, Kommunalpolitiker und Vertreter von Schulen. Die Präsentationen der Experten, unter der Leitung von Dr. Arne Göring von der Universität Göttingen und dem Berliner Planungsbüro Planwerk, beleuchteten den Zustand der Außensportanlagen in Gießen. Es stellte sich heraus, dass die Stadt gemessen an der verfügbaren Sportfläche pro Einwohner durchaus als Sportstadt gelten kann.

Ein Überblick über die Sportlandschaft

Insgesamt stehen den Gießenern pro Kopf fast zwei Quadratmeter an Sportplätzen und mehr als zwei Quadratmeter in Parks zur Verfügung. Obwohl es an der Quantität der Sportanlagen nicht mangele, leiden viele Einrichtungen unter baulichen und funktionalen Mängeln. Zudem gibt es unterschiedliche Interessen zwischen Vereinen, Problem des Wettbewerbs und eine fehlende Koordination, was zu einer unzureichenden Nutzung der vorhandenen Flächen führt.

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In den kommenden Studien wollen die Verantwortlichen zudem den Zustand der Sporthallen analysieren. So steht Gießen auch in dieser Hinsicht vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. SPD-Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher, der seit 2021 im Amt ist, strebt eine grundlegende sportpolitische Ausrichtung für die Stadt an. Mit dieser Grundsatzerklärung, die noch entwickelt werden muss, will er ein langfristiges Konzept zur Sportstättenentwicklung in Gießen etablieren.

Sport für alle

Ein zentrales Anliegen ist es, den Breitensport zu fördern. Die Initiative umfasst die Modernisierung des Waldstadions sowie die Nutzung der benachbarten Nebenplätze für Sportarten wie American Football und Baseball. Durch den Einsatz von pflegeleichten Kunstrasenplätzen soll nicht nur die Attraktivität der Anlagen gesteigert werden, sondern auch die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel berücksichtigt werden. Die aktuellen gemeindeeigenen Sportplätze weisen oft eine überholte Infrastruktur auf, was Auswirkungen auf die Raum- und Nutzungseffizienz hat.

Darüber hinaus wird die Bedeutung von Schulsport und niederschwelligem Freizeitsport in der Planung berücksichtigt. Schulen sollen hierbei möglichst kurze Wege zu den Sporteinrichtungen haben, und externe Anlagen sollen besser in den Sportunterricht integriert werden. Eine nicht unumstrittene Tatsache bleibt jedoch die ungenutzte Kapazität der sanierungsbedürftigen Sportanlagen der Justus-Liebig-Universität, die der breiten Öffentlichkeit nicht zur Verfügung stehen.

Politischer Druck zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen könnte bald entstehen, wenn im Frühjahr 2025 der entsprechende Plan für die Außensportanlagen im Stadtparlament vorgestellt wird. Becher betont, dass Gießen eine Stadt der Bewegung sei, und dass die Sportstättenplanung diesen Bedürfnissen gerecht werden müsse. Die Vorfreude auf Veränderungen ist nun deutlich zu spüren, auch wenn sich einige Bürger skeptisch über die tatsächliche Umsetzung der vorgestellten Ideen äußern.

– NAG

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