In der politischen arena der AfD in Deutschland brodelt es. Ein Landesparteitag in Hofheim, der am vergangenen Wochenende stattfand, wurde von einem heftigem Konflikt geprägt. Der Streit zwischen Uwe Schulz, dem Sprecher des AfD-Kreisverbands Gießen, und seiner parteiinternen Rivalin Mariana Harder-Kühnel hat nun sogar die Gerichte erreicht. Deranges Bild von interner Rivalität spiegelt sich in einer martialischen Äußerung von Schulz wider: „Wir haben die Harder-Kühnel gekillt“, die von der Nachrichtenplattform „Hessenschau“ zitiert wurde.
Schulz, der seit 2017 als Bundestagsabgeordneter tätig ist, hat bei einem Nominierungsparteitag zwei wichtige Listenplätze für die kommende Bundestagswahl ergattert. Auch sein persönlicher Referent Robin Jünger konnte sich einen Platz sichern. Harder-Kühnel hingegen, die als die gemäßigtere Stimme innerhalb der AfD gilt, konnte bei ihren Kampfkandidaturen nicht überzeugen und erreichte letztendlich keinen der begehrten Listenplätze.
Gerichtliche Auseinandersetzung
Der Konflikt zwischen Schulz und Harder-Kühnel ist alles andere als neu. Ein zentraler Punkt der Auseinandersetzung ist ein Vorfall von Oktober 2022, bei dem Schulz laut Harder-Kühnel während eines Parteitags in Gießen körperlich aggressiv geworden sein soll. Schulz bestreitet die Vorwürfe vehement und hat den rechtlichen Schritt eingeleitet, um Harder-Kühnel zu untersagen, solche Behauptungen zu verbreiten.
Harder-Kühnel beschreibt einen Vorfall, bei dem sie auf dem Weg zu einem Gruppenfoto einen Stoß auf ihre Schulter gespürt habe, was sie als absichtlichen Rempler von Schulz interpretiert. Zeugenberichte sind allerdings gemischt. Während einige Schulz unterstützen, gibt es auch Stimmen, die Harder-Kühnels Version bestätigen. Schulz selbst räumt nicht ein, sie gestoßen zu haben, bezeichnet sie jedoch als ‚Narzisstin‘, da sie sich auf dem Parteitag unangemessen in den Vordergrund gedrängt habe.
Die Verhandlung lässt die persönliche Feindschaft zwischen den beiden deutlich werden. Im Gerichtssaal warf Schulz seiner Rivalin vor, sie habe nichts Substantielles zur AfD beigetragen, während Harder-Kühnel ihn als anmaßend und als einen selbstgefälligen Politiker darstellt. Diese Auseinandersetzungen spiegeln nicht nur die persönliche Rivalität wider, sondern auch die Spannungen innerhalb der AfD.
Richter Carlo Conze steht vor der Herausforderung, die Glaubwürdigkeit der unterschiedlichen Zeugen zu bewerten, die ebenso verzweifelt bemüht sind, ihre jeweiligen Lagern zu unterstützen. Während einige Zeugen für Schulz aussagen, gibt es auch Personen aus dem Umfeld von Harder-Kühnel, die ihre Version des Vorfalls stärken.
Der Bundesvorstand der AfD hat im letzten Jahr zudem Maßnahmen gegen Schulz ergriffen, einschließlich einer Abmahnung. Die gesamte Thematik zeigt, wie tief die Spaltungen innerhalb der Partei sind und wie persönliche Konflikte in der öffentlichen Wahrnehmung und rechtlichen Auseinandersetzungen enden können. Wer im nachfolgenden Rechtsstreit als Gewinner hervorgeht und welche Folgen diese Konfrontation für die politische Karriere der Beteiligten hat, bleibt abzuwarten, während die interne Dynamik der Partei weiterhin auf dem Prüfstand steht.