Ein schwerer Vorfall ereignete sich am Mittwochmittag im Eichenzeller Ortsteil Rönshausen, als ein Zug der Rhönbahn mit einem Kleinbus kollidierte. Der Unfallpassierte gegen 12 Uhr an einem unbeschrankten Bahnübergang zwischen Rönshausen und Melters. Die Fahrerin des Vans, die sich allein im Fahrzeug befand, wurde verletzt und musste nach dem Einsatz eines Rettungshubschraubers ins Klinikum Fulda geflogen werden.
Die Polizei und Rettungskräfte waren schnell vor Ort, um sich um die verletzte Fahrerin zu kümmern. Wie die ersten Informationen besagen, wurde der Mercedes-Kleinbus an der Fahrerseite von der Spitze des Zuges erfasst, der sich auf dem Weg nach Gersfeld befand. Der genaue Hergang des Unfalls ist bislang unklar und wird momentan von den Ermittlern untersucht.
Rettungseinsatz und Reaktionen
Insgesamt waren 36 Rettungskräfte im Einsatz. Auch der Gemeindebrandinspektor Martin Fischer war an der Unglücksstelle und informierte über den Verlauf der Rettungsmaßnahmen. Die übrigen 25 Passagiere in der Rhönbahn, darunter Fahrgäste und Angestellte, blieben nach bisherigen Informationen unverletzt. Sie wurden ins nahegelegene Bürgerhaus gebracht, wo sie mit Getränken versorgt wurden. Einige entschieden sich jedoch, von Taxis nach Hause gefahren zu werden.
Der Zug selbst blieb zunächst auf der Strecke stehen. Ein Sprecher der Hessischen Landesbahn (HLB) gab bekannt, dass ein Notfallmanager und ein Ersatz-Zugführer aus Butzbach anreisen, bevor die Fahrt fortgesetzt werden kann. Der Zug steht weiterhin auf der Strecke und muss vor einer Wiederaufnahme der Fahrt untersucht werden.
Langsame Fortschritte an einem Risiko-Bereich
Vor Ort war auch der Bürgermeister der Gemeinde Eichenzell, Johannes Rothmund (CDU), der sich ein Bild von der Lage machte. Rothmund bezeichnete den Unfall als „glimpflichen Ausgang“, da er viel schlimmer hätte verlaufen können. Besonders besorgniserregend ist, dass der Bahnübergang seit Jahren als Gefahrenstelle gilt. Bereits zuvor hatte die Gemeinde wiederholt einen zügigen Umbau des Übergangs gefordert.
Diese Forderungen erscheinen umso dringlicher, wenn man bedenkt, dass die HLB bereits im Frühjahr in die Kritik geraten war, als einige Schüler, die regelmäßig mit der Rhönbahn fahren, am Bahnsteig stehengelassen wurden. Bürgermeister Rothmund äußerte die Hoffnung, dass die bestehenden Planungen zur Überarbeitung des Bahnübergangs endlich zügig umgesetzt werden.
Der gesamte Vorfall wirft erneut Fragen über die Sicherheit an unbeschrankten Bahnübergängen auf und zeugt von der Notwendigkeit einer gründlichen Überprüfung solcher Gefahrenstellen, damit vergleichbare Unfälle in Zukunft verhindert werden können.
– NAG