Hamburg-Mitte

Boeing-Streik: Solidarität aus Hamburg und ein letztes Angebot!

32.000 Flugzeugbauer bei Boeing streiken seit Mitte September für höhere Löhne – internationale Solidarität von Airbus-Beschäftigten in Hamburg wächst, während der Konzern mit einem „letzten Angebot“ auf die Forderungen reagiert!

Der Arbeitskampf bei Boeing hat sich zu einer bedeutenden Auseinandersetzung entwickelt, die nicht nur die direkt betroffenen Beschäftigten betrifft, sondern auch die Beziehungen zu anderen Firmen im Luftfahrtsektor beeinflusst. Die größte Gewerkschaft von Boeing, IAM, hat mit etwa 33.000 Mitgliedern Mitte September ihre Arbeit niedergelegt, nachdem ein vorheriger Vorschlag des Unternehmens eine überwältigende Ablehnung fand – rund 95 Prozent der Stimmen waren gegen das Angebot. Dies ist das erste Mal seit dem Jahr 2008, dass die Belegschaft von Boeing in den Streik tritt, und der letzte Streik dauerte damals 57 Tage.

Als die erste Nachricht über den Streik die Runde machte, bekundete eine Gruppe der MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands) vom Airbuswerk in Hamburg sofort ihre Unterstützung. In einem offiziellen Schreiben an die Boeing-Arbeiterinnen und -Arbeiter äußerten sie ihre Solidarität: „Wir unterstützen Eure Aktionen voll und ganz und senden Euch unsere Solidarität und Grüße. Wir Arbeiter sind keine Gegner, wir sollten lernen, gemeinsam gegen Boeing und Airbus zu kämpfen.“ Ein eindringlicher Appell, der die Notwendigkeit einer vereinten Arbeiterfront gegen große Konzerne wie Boeing und Airbus unterstreicht.

Das neue Angebot von Boeing

In der Reaktion auf den Streik hat Boeing sein ursprüngliches Angebot überarbeitet. Der Konzern bietet nun eine Lohnerhöhung von 30 Prozent an, begleitet von einer Verdopplung der Prämienzahlung auf 6.000 Dollar. Darüber hinaus sind ein jährlicher Bonus und ein erhöhter Beitrag zur Pensionskasse vorgesehen, beides Punkte, die im ersten Angebot nicht enthalten waren. Boeing bezeichnete dieses überarbeitete Angebot als „letztmalige Offerte“ und setzt eine Frist zur Annahme des Angebots bis zum 27. September. Trotz dieser Anpassungen sehen die Gewerkschaft und ihre Mitglieder das neue Angebot kritisch, vor allem aufgrund der tiefen Einschnitte in den vergangenen Jahren, durch die viele Beschäftigte mit Nullrunden konfrontiert wurden. Ihre Forderung bleibt trotz der neuen Angebote bei 40 Prozent.

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Zusätzlich hat Boeing auf den Streik mit einem Einstellungsstopp reagiert und insbesondere Mitarbeiter im Angestelltenbereich vorübergehend beurlaubt. Solche Maßnahmen verdeutlichen den Druck, dem das Unternehmen ausgesetzt ist, und spiegeln das Spannungsverhältnis zwischen dem Streikrecht der Beschäftigten und den wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens wider.

Die internationale Solidarität unter den Arbeitern ist in diesem Kontext von zentraler Bedeutung. Die MLPD forderte weitere Solidaritätsbekundungen von anderen Airbusstandorten und der IG Metall. Der Gedanke ist klar: die Arbeiter sollen sich nicht spalten lassen, sondern gemeinsam für ihre Rechte eintreten. Diese einheitliche Front könnte sich als entscheidend erweisen, um den Druck auf Konzerne wie Boeing und Airbus zu erhöhen, die häufig auf Kosten der Belegschaft an ihren Profiten festhalten.

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die neue Offerte von Boeing auf Akzeptanz stößt oder die Beschäftigten des Unternehmens ihren Widerstand fortsetzen werden. Die Geschehnisse haben das Potenzial, über die wirtschaftlichen Belange hinaus, eine größere Bewegung der Arbeitnehmer zu beeinflussen. Die Dynamik, die aus solchen Konflikten entsteht, könnte weitreichende Folgen für die Luftfahrtindustrie und die sozialen Bewegungen innerhalb der Branche haben.

Für eine eingehendere Analyse dieser Entwicklungen und die neuesten Informationen, besuchen Sie den Artikel auf www.rf-news.de.

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