In Hamburg-Eppendorf sollte eigentlich ein spannendes Regionalliga-Derby zwischen dem FC Teutonia 05 und FC St. Pauli II stattfinden, doch das Wetter machte den Fußballfans einen Strich durch die Rechnung. Um 20.10 Uhr, als die ersten Zuschauer ihren Platz im Stadion Hoheluft einnahmen, setzte ein heftiger Regen ein. Zwar war der Hybridrasen für derartige Bedingungen vorbereitet, aber die Natur hatte noch weitere Herausforderungen parat.
Der Schiedsrichter Jannek Hansen, angereist aus Nordfriesland und vom TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt, musste die Spieler nach kurzer Zeit in die Kabinen zurückrufen, als ein Gewitter über das Stadion zog. In der Zwischenzeit wurde es ruhiger und ab 20.30 Uhr ließ der Regen nach, was auf eine mögliche Fortsetzung hoffen ließ.
Entscheidung der Schiedsrichter
Als die Uhr 20.45 Uhr schlug, schien die Gefahr vorüber, und die Schiedsrichter traten in ihren gelben Trikots vor die Kabine. Doch das Blitzlicht am Himmel war weiterhin präsent. Schiedsrichter Hansen und seine Assistenten Steffen Brandt und Jannik Romahn warteten geduldig. Hansen kündigte an, dass sie pfeifen würden, sobald es eine Minute lang nicht blitzt. Doch nur wenige Sekunden später sah er ein weiteres Blitzlicht, was die Entscheidung brachte: Es würde kein Spiel stattfinden.
Für die Zuschauer, die 45 Minuten lang vergeblich auf den Anpfiff warteten, war das eine herbe Enttäuschung. Viele hatten sich auf ein ultimativer Fußballmatch gefreut und die Atmosphäre im Stadion brodelte vor Vorfreude. Der Teutonia-Pressewart Deniz Ercin sprach offen über die Unverständlichkeit der Entscheidung, betonte aber zugleich die Wichtigkeit der Sicherheit aller Anwesenden. „Dass die Sicherheit aller Anwesenden die höchste Priorität hat, ist klar – aber meiner Meinung nach war das Gewitter sehr weit weg vom Stadion“, so Ercin.
Ein weiteres Problem stellt sich den Verantwortlichen des FC Teutonia 05. Die bereits erworbenen Eintrittskarten behalten Gültigkeit für einen neu festzulegenden Spieltermin. Die Frage bleibt jedoch: Was ist mit den Fans, die an diesem nicht fixierten neuen Termin nicht mehr finden können? Ercin erklärte dazu: „Das müssen wir dann schauen – wir sind ein ehrenamtlich geführter Verein und haben in der Geschäftsstelle keine Kapazitäten, um uns um die Rückabwicklung des Kartenverkaufs zu kümmern.“
Die Enttäuschung ist im Verein spürbar, denn solche Spiele versprechen nicht nur Punkte, sondern auch die Möglichkeit, die Gemeinschaft zu stärken und leidenschaftliche Unterstützung zu erhalten. Das nächste Derby zwischen diesen beiden Teams wird mit Spannung erwartet, doch die Sicherheit geht in diesem Fall vor.
In der Welt des Fußballs gibt es immer wieder Herausforderungen, die über das Spielgeschehen hinausgehen. Das Beispiel aus Hamburg zeigt eindrucksvoll, wie Naturgewalten auch die aufregendsten Spiele beeinflussen können. Während die Fans nun auf einen neuen Termin warten, bleibt die Hoffnung, dass die nächste Begegnung in einem dramatischeren und positiveren Licht stattfinden kann.
– NAG