Hamas-Helfer aus den Niederlanden: Auslieferung nach Österreich beschlossen!
Ein Gericht in Amsterdam liefert einen mutmaßlichen Hamas-Helfer nach Österreich aus. Er wird Terrorismusfinanzierung vorgeworfen.

Hamas-Helfer aus den Niederlanden: Auslieferung nach Österreich beschlossen!
Ein Gericht in Amsterdam hat entschieden, einen 33-jährigen mutmaßlichen Unterstützer der Hamas aus den Niederlanden nach Österreich auszuliefern. Der Mann, der sich selbst als Journalist bezeichnet und die Webseite „Gaza Now“/“Gaza al-An“ betreibt, wird von den US-Behörden sowie Großbritannien der Terrorismusfinanzierung beschuldigt. Er steht auf einer Liste von Personen, die unter Sanktionen stehen. Mitte September 2025 wurde er am Flughafen Amsterdam-Schiphol festgenommen und befindet sich seitdem in Auslieferungshaft.
Die Auslieferung des Mannes erfolgt nach einer Hausdurchsuchung, die Ende März 2024 in seiner Wohnung in Linz durchgeführt wurde. In der Verhandlung argumentierte seine Verteidigung, dass er aufgrund von Traumata infolge von Krieg und Verfolgung psychiatrische Hilfe benötige. Zudem betonte die Anwältin, dass sein Kontakt zur Hamas ausschließlich im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit stattgefunden habe, was die Situation weiter kompliziert.
Hintergrund der Terrorismusfinanzierung
Die Hamas hat ein jährliches Budget von rund einer Milliarde Dollar. Ein wesentlicher Teil dieser Finanzierung stammt aus dem Ausland. Schätzungen zufolge fließen etwa 200 Millionen Dollar aus dem Iran und 100 bis 200 Millionen Dollar aus Katar an die Organisation. Diese Länder sehen Hamas nicht als Terrororganisation, was die Bekämpfung der Finanzierung erheblich erschwert. Zudem bezeichnete der türkische Präsident Erdoğan die Hamas als „Befreiungsgruppe“, was die besorgniserregende finanzielle Unterstützung aus der Türkei verdeutlicht.
Das US-Finanzministerium hat in den letzten Jahren wiederholt Sanktionen gegen Hamas-Verbündete und deren Finanznetzwerke verhängt, um die Geldströme zu stoppen. Jonathan Schanzer, ein ehemaliger Finanzanalyst für Terrorismusbekämpfung, erklärt, dass die Hamas auch erhebliche Geldbeträge durch ein geheimes Investitionsportfolio erhält, das Beteiligungen an Immobiliengesellschaften im arabischen Raum umfasst. Trotz dieser Sanktionen bezweifelt Schanzer deren Wirksamkeit, da es weiterhin erhebliche Geldzuflüsse aus anderen Ländern gibt.
Die Rolle der Unterstützung und der Finanzierung
Zusätzlich zur finanziellen Unterstützung durch Staaten nutzen sowohl die Hamas als auch der IS ein weltweites Netzwerk zur Geldsammlung. Spenden werden häufig als humanitäre Hilfe getarnt, wodurch sie leichter an die Organisationen gelangen. In Deutschland wird befürchtet, dass solche Gelder über Banküberweisungen oder Zahlungsdienste wie Paypal an Mittelsmänner in der Türkei geleitet werden, die sie an ihre Zielorte weiterleiten.
Kryptowährungen nehmen dabei eine immer bedeutendere Rolle ein. Die Hamas hat begonnen, auch digitale Währungen zu nutzen, um ihre finanziellen Aktivitäten zu verschleiern. Zwischen 2020 und 2023 wurden über 40 Millionen US-Dollar in Krypto-Wallets, die mit der Hamas in Verbindung stehen, beschlagnahmt. Kritiker warnen, dass die Nutzung von Privacy-Coins wie Zcash oder Monero die Strafverfolgung erheblich erschwert und viele Terrorfinanzierer regulierte Dienste meiden.
Angesichts dieser komplexen Fragestellungen im Bereich der Terrorismusfinanzierung prüfen deutsche Behörden neue Maßnahmen, um gegen solche Aktivitäten vorzugehen. Ein geplantes Zuwendungsempfänger-Register soll dabei helfen, Geldflüsse im gemeinnützigen Bereich transparenter zu gestalten. Die Sorgen über die Unterstützung islamistischer Organisationen bleiben in Deutschland und Europa jedoch groß, da Länder wie Katar und Iran weiterhin im Verdacht stehen, diese zu unterstützen.
Die Verhaftung und bevorstehende Auslieferung des mutmaßlichen Hamas-Helfers aus den Niederlanden zeigt die anhaltenden Herausforderungen bei der Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung und die Komplexität internationaler Terrornetzwerke.