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Frankfurt testet Gütertram: Eine Lösung gegen Verkehrschaos?

In einem einmonatigen Testprojekt in Frankfurt arbeiten die Frankfurt University of Applied Sciences, die Verkehrsgesellschaft Frankfurt sowie Amazon zusammen, um zu prüfen, ob Straßenbahnen als umweltfreundliche Alternative zur Paketzustellung in Stadtgebieten dienen können und so potenziell 57 Prozent der CO2-Emissionen einsparen können.

In Frankfurt wird ein neues Projekt getestet, das die Zustellung von Paketen revolutionieren könnte. Steigende Paketmengen belasten nicht nur die Straßen, sondern verschlechtern auch die Luftqualität in städtischen Gebieten. Die Frankfurt University of Applied Sciences, die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) und Amazon haben sich zusammengetan, um der Verantwortung der Lieferdienste mit einer innovativen Lösung entgegenzuwirken: der „LastMileTram“.

In Deutschland werden täglich etwa 11 Milliarden Pakete durch die Wohngegenden geliefert. Das klingt erst einmal praktisch, doch der immense Fahrzeugverkehr, der damit einhergeht, hat unangenehme Begleiterscheinungen. Staus, Luftverschmutzung und erhöhte CO2-Emissionen führen in vielen Städten zu Problemen, die nicht länger ignoriert werden können. Dieses Pilotprojekt hat das Ziel, den Pakettransport umweltfreundlicher zu gestalten, indem die Straßenbahnen genutzt werden. Durch den Test soll herausgefunden werden, wie effektiv diese Lösung ist und ob sie auch auf lange Sicht tragfähig ist.

Der Testablauf

Während des einmonatigen Tests werden Päckchen und Pakete von einem Amazon-Verteilzentrum in Raunheim zu einer Tram-Station im Frankfurter Umland transportiert. Von dort aus übernehmen elektrisch betriebene Lastenräder die letzte Meile bis zur Haustür der Empfänger in der Innenstadt. Laut der beteiligten Hochschule könnte diese Methode potenziell bis zu 57 Prozent der CO2-Emissionen einsparen, was einen erheblichen Unterschied im urbanen Wirtschaftsverkehr darstellen würde.

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Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert äußerte sich optimistisch über das Projekt und sieht in der Verlagerung von Paketzustellungen auf Schienen einen wichtigen Schritt für nachhaltigen Verkehr. „Paketdienste auf die Schiene zu verlagern, schafft mehr Raum auf der Straße“, sagte Siefert. Diese Aussage zeigt die Ambitionen des Projektes, die nicht nur auf kurzfristige Verbesserungen abzielen, sondern auch langfristige Lösungen für die Urbanisierung anbieten möchten.

Herausforderungen und Bedenken

Dieses Konzept ist nicht neu. Bereits 2018 wurde die Idee geboren, und verschiedene Vorversuche mit der Gütertram fanden bereits unter kontrollierten Bedingungen statt. Die Herausforderungen des Transportes bei erhöhtem Verkehrsaufkommen oder der Beförderung sperriger Güter sind dabei nicht zu unterschätzen. Ähnliche Projekte in Städten wie Schwerin, Amsterdam, Dresden und Wien haben häufig an den Kosten oder der Beeinträchtigung des regulären Tram-Verkehrs gescheitert.

Die teilnehmenden Institutionen sind sich jedoch sicher, dass es in Frankfurt wirtschaftlich sinnvoller sein könnte, die Straßenbahn für die Paketlieferung einzusetzen, zumindest in ausgewählten Stadtteilen. Die Forschung zielt darauf ab, herauszufinden, ob sich das Konzept bewähren lässt und die Vorbehalte gegen die Gütertram überwunden werden können. Die Planungen erfordern eine sorgfältige Analyse der bisher gescheiterten Ansätze.

Das Projekt „LastMileTram“ könnte also einen entscheidenden Fortschritt im Bereich der städtischen Logistik darstellen. Es bleibt abzuwarten, ob dieses neue Ansatzmodell eine verlässliche Strategie für die Reduzierung des Lieferverkehrs in einem immer dichter besiedelten Frankfurt wird oder ob die Herausforderungen des bisherigen Modells erneut den Fortschritt behindern.

– NAG

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