Der Ostseetunnel zwischen Deutschland und Dänemark nimmt zügig Gestalt an. Anfang September fand ein entscheidender Schritt in der Realisierung dieses gigantischen Infrastrukturprojekts statt: Der erste Teil des Tunnels, der für den Transport von Fahrzeugen und Zügen konzipiert ist, wurde bei Puttgarden erfolgreich im Wasser geflutet. Dieses Ereignis markiert den Fortschritt eines Vorhabens, das die Anbindung zwischen den beiden Ländern erheblich verbessern soll.
In den letzten zwei Tagen haben die Tunnelbauer von Femern A/S, der dänischen Betreibergesellschaft, die erforderlichen Arbeiten zur Flutung des ersten Segments abgeschlossen. Dieses wichtige Etappenziel wurde ohne Zwischenfälle erreicht, was auf die sorgfältige Planung und die Umsetzung der Bauarbeiten hinweist. Das Fluten des Tunnelabschnitts ist ein bedeutender Schritt, der die weitere Entwicklung des Projekts vorantreibt. In naher Zukunft wird der temporäre Damm, der während der Bauarbeiten verwendet wurde, abgebaut. Die Materialien hiervon werden nicht verschwendet; sie sollen an einen Zwischenlagerplatz transportiert werden, um später für den Küstenschutz verwendet zu werden.
Der Bau des Ostseetunnels
Der Tunnel wird als Absenktunnel realisiert, was bedeutet, dass die einzelnen Tunnelelemente zunächst abgesetzt werden, bevor sie miteinander verbunden werden. Insgesamt sind 89 solcher Elemente notwendig, um die rund 18 Kilometer lange Strecke unter dem Fehmarnbelt zwischen Fehmarn und Dänemark zu überbrücken. Diese Elemente werden nicht einfach irgendwo produziert – sie entstehen in einer speziellen Fabrik auf der dänischen Insel Lolland. Nach der Fertigung werden sie mit Schiffen zum Einsatzort transportiert, wo sie dann in die vorgesehene Position geschleppt werden.
Die Planungen für den Tunnel wurden bereits vor einigen Jahren aufgenommen, und die Bauarbeiten sind ein wesentlicher Bestandteil des Zieles, den Verkehrsfluss zwischen den beiden Ländern zu verbessern. Ziel ist es, sowohl den Straßen- als auch den Schienenverkehr zu optimieren, was die Reisezeit für Pendler und Touristen erheblich verkürzen soll. Mit dem Abschluss des Projekts im Jahr 2029 wird eine direkte Verbindung zwischen Deutschland und Dänemark geschaffen, die die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit fördern könnte.
Ein besonders markanter Moment in dieser Bauphase war die Absenkung des ersten Tunnelelements im Juni 2024, beim dem dänischer König Frederik X. persönlich anwesend war. Diese symbolische Aushändigung verdeutlicht die politische Bedeutung und die Erwartungen, die mit diesem Bauvorhaben verbunden sind. Es ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch ein Symbol für die engen Beziehungen und die Kooperation zwischen Deutschland und Dänemark.
Der Ostseetunnel wird als eine der wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen der nächsten Dekade angesehen. Durch den Bau des Tunnels wird erwartet, dass die wirtschaftlichen Verbindungen gestärkt und der Transport von Gütern und Personen zwischen beiden Ländern optimiert wird.
Insgesamt ist die Entwicklung des Ostseetunnels ein beeindruckendes Beispiel für moderne Ingenieurskunst und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Mit dem Fluten des ersten Abschnitts hat das Projekt einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Vollendung gemacht, und die nächsten Schritte stehen bereits in den Startlöchern.
– NAG