Berlin (ots)
Die Wichtigkeit von Erste-Hilfe-Maßnahmen kann in vielen Berufen nicht genug betont werden, besonders in der Bau- und Gebäudereinigungsindustrie. Hier, wo die Arbeitsbedingungen oft variieren und unvorhersehbare Risiken bestehen, ist eine gut organisierte Erste Hilfe sowohl für kleinere Verletzungen als auch für Notfälle unerlässlich. Anlässlich des Welt-Erste-Hilfe-Tages, der jedes Jahr am zweiten Samstag im September gefeiert wird, weist die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) auf die nötigen Schritte und Verpflichtungen hin, die Arbeitgeber erfüllen müssen.
Bernhard Arenz, der Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU, betont: „Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind dafür verantwortlich, dass zur Erste Hilfe die erforderlichen Einrichtungen und das nötige Personal zur Verfügung stehen.“ Daher ist es wichtig, eine ausreichende Anzahl an gut geschulten Ersthelferinnen und Ersthelfern in jedem Betrieb zu haben. Die BG BAU stellt sicher, dass die Kosten für die Ausbildung übernommen werden, wodurch im Jahr 2023 rund 173.000 Schulungsteilnehmer unterstützt wurden.
Anforderungen an Unternehmen
Das Arbeitsschutzgesetz verlangt, dass Unternehmen eine organisierte Erste Hilfe bereitstellen müssen. Dies gilt gerade bei der Anzahl der Beschäftigten: Bei zwei bis zwanzig Mitarbeiter*innen muss mindestens eine Ersthelferin oder ein Ersthelfer zur Verfügung stehen. In der Bauwirtschaft ist die Zahl der erforderlichen Ersthelfer nochmals höher, nämlich zehn Prozent der Beschäftigten.
Allerdings geht es nicht nur um die Ausbildung. Auch die Ausstattung spielt eine wichtige Rolle. Auf jeder Baustelle müssen gut sichtbare Hinweise auf Erste Hilfe und Notrufnummern angebracht werden. Verbandskästen sollten ebenfalls leicht erreichbar sein. Eine genaue Dokumentation aller Erste-Hilfe-Maßnahmen ist nach einem Arbeitsunfall notwendig, auch wenn es „nur“ um kleinere Verletzungen geht. Spätfolgen treten manchmal unerwartet auf, und eine sorgfältige Aufzeichnung der Vorfälle kann entscheidend sein, um rechtzeitig zu handeln, wenn Komplikationen auftreten.
Zudem ist eine klare Anleitung für Nothilfesituationen wichtig. Die BG BAU bietet dazu hilfreiche Materialien, wie Erste-Hilfe-Karten und Plakate in verschiedenen Sprachen, welche Unternehmen kostenlos anfordern können. Diese Ressourcen helfen den Beschäftigten, im Notfall richtig zu reagieren, was in vielen Situationen entscheidend sein kann. Jeder hat die rechtliche Verpflichtung, Erste Hilfe zu leisten, sofern es im Rahmen seiner Möglichkeiten liegt.
Checkliste für Erste Hilfe
Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter bietet die BG BAU zudem eine praktische Checkliste an, die folgende Punkte umfasst:
- Ist die Person schwer verletzt? Rufen Sie unverzüglich den Rettungsdienst.
- Ist die Person bewusstlos und zeigt keine Atmung? Ergreifen Sie unverzüglich Maßnahmen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung.
- Ist ein Arztbesuch notwendig, aber kein Krankenhaus? Dann nehmen Sie die Kontaktinformationen der Durchgangsärztinnen und -ärzte zur Hand.
- Unfallmeldung: Übermitteln Sie eine Unfallanzeige an die BG BAU bei Unfällen, die zu mehr als drei Tagen Arbeitsunfähigkeit oder zu tödlichen Verletzungen führen.
Durch die systematische Befolgung dieser Empfehlungen können gefährliche Situationen abgefedert werden. Um im Notfall schnell helfen zu können, ist Organisation der Schlüssel. Die BG BAU fördert nicht nur die Aufklärung über Erste Hilfe, sondern setzt sich auch für die Sicherheit und Gesundheit von mehr als drei Millionen Versicherten in der Bauwirtschaft ein.
Mit dem Hintergrundwissen, dass der Welt-Erste-Hilfe-Tag auf eine Initiative der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zurückgeht, wird deutlich, wie wichtig es ist, im Alltag schnell zu handeln – sei es am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld.
Für Unternehmen, die sich weiter über die Erste-Hilfe-Maßnahmen informieren möchten, sind die Lehrgänge und Materialien der BG BAU eine wertvolle Ressource. Detaillierte Informationen dazu sind auf der Website der BG BAU zu finden.
