Die Ermittlungen rund um die Eisdielen-Kette in Deutschland nehmen ernsthafte Züge an. In verschiedenen Städten, darunter auch Höxter, sind schon seit dem 10. Juli 2024 umfangreiche Untersuchungen im Gange. Diese haben ihren Ursprung in bundesweiten Kontrollen durch den Zoll, die dazu führten, dass nun auch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth eingeschaltet wurde, um den Verdacht auf illegalen Aktivitäten nachzugehen.
Mit einem riesigen Aufgebot von rund 350 Einsatzkräften, unterstützt durch 30 Dolmetscher, wurde eine koordinierte Aktion durchgeführt, die mehr als nur oberflächliche Kontrollen beinhaltete. Die Beamten befragten nicht nur Mitarbeiter und Geschäftsführer, sondern sicherten auch verschiedene Datenträger, von Computern über Smartphones bis hin zu Dokumenten. Diese umfassende Vorgehensweise wurde von Nadine Striegel vom Hauptzollamt Regensburg gelobt, die das Gefühl hatte, dass erfolgreiche Fortschritte gemacht wurden. Schätzungen deuten darauf hin, dass die mutmaßlichen Schäden durch unrechtmäßige Praktiken bis zu einer Million Euro jährlich betragen könnten.
Um die Verdachtsfälle zu klären, war bereits im Vorfeld das Hauptzollamt Regensburg aktiv geworden. Dabei wurde die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) Wieden eingeschaltet, die in Auftrag der Staatsanwaltschaft die Voruntersuchungen durchführte. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft die Federführung in den Ermittlungen übernommen. „Das Verfahren ist angelegt, die Auswertung läuft noch“, so Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher. Die Analyse der sichergestellten Datenträger wird einige Zeit in Anspruch nehmen, da eine umfangreiche Menge an Daten gesichert wurde.
Der zentrale Vorwurf, der gegen die Verantwortlichen der Eisdielen-Kette erhoben wird, lässt aufhorchen: Es geht um das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt, gemäß § 266a des Strafgesetzbuches. Dieser Paragraph bezieht sich auf kriminelle Handlungen im Zusammenhang mit der nicht rechtmäßigen Auszahlung von Gehältern. Das Hauptzollamt Regensburg ist weiterhin eng mit den Ermittlungen verbunden, die unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stattfinden.
Die Hintergründe und auch die Entwicklung dieser Ermittlungen sind für die betroffenen Regionen von großem Interesse. Die Tatsache, dass bundesweit eine derartige Aktion aus dem Boden gestampft wurde, zeigt, wie ernst die Behörden die Vorwürfe nehmen. Was die genauen Auswirkungen auf die Eisdielen und ihre Standorte sein werden, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Die Transparenz in der Branche wird durch diese Ermittlungen erhöht, und es könnte sich ein besseres Bild über die Arbeitsbedingungen in dieser Gastrobranche abzeichnen.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.westfalen-blatt.de.