Köln (ots)
In einer bemerkenswerten Initiative hat eine Schaffarm in Nordrhein-Westfalen das erste Textil aus der Wolle schwuler Schafböcke entwickelt, das unter dem Namen Rainbow Wool vermarktet wird. Dieses Projekt sendet ein starkes Zeichen für die LGBTQIA+ Community und verbindet Mode mit Toleranz und Gleichstellung.
Die erste Kollektion von Rainbow Wool wird heute auf den Markt gebracht, wobei der gesamte Erlös dem LSVD+ – Verband Queere Vielfalt zugutekommt. Trotz der Tatsache, dass Homosexualität in 62 Ländern nach wie vor als Straftat angesehen wird, möchten die Initiatoren von Rainbow Wool durch ihre Kollektion einen Beitrag zur Unterstützung queerer Menschen leisten und Projekte zur Förderung der Gleichstellung finanzieren.
Die Wolle und ihr Ursprung
Das verwendete Garn stammt von über 20 schwulen Schafen der Schäferei Stücke in Löhne, Nordrhein-Westfalen. Der verantwortliche Schäfer, Michael Stücke, ist aktives Mitglied des Gayfarmer Verbands und hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwulen Böcken, die in der industriellen Zucht als „wertlos“ gelten und oft getötet werden, ein neues Leben auf seiner Farm zu geben. Diese Schafe liefern nicht nur qualitativ hochwertige Wolle, sondern sind auch Teil einer Bewegung zur Rettung bedrohter Tiere.
Bill Kaulitz, der Sänger von Tokio Hotel, ist einer der prominentesten Unterstützer des Projekts. Gemeinsam mit den Designern Danny Reinke und Kilian Kerner hat er an der Gestaltung der Haute-Couture-Kollektion von Rainbow Wool mitgearbeitet. Die Kollektion umfasst stilvolle Artikel wie Schnürsenkel, Patches und Caps. Der Verkauf dieser einzigartigen Mode beginnt am 13. September auf rainbow-wool.de.
Patenschafen und nachhaltige Mode
Ein weiteres interessantes Element des Projekts sind die Schafpatenschaften, die von Schäfer Stücke angeboten werden. Diese Patenschaften ermöglichen es, zusätzliche finanzielle Mittel zu generieren, um mehr Rainbow Wool zu produzieren und gleichzeitig mehr schwule Böcke zu retten. Bill Kaulitz hat bereits zwei Patenschaften übernommen und genannt seine Schafe Karl und Wolli.
Rainbow Wool verfolgt aktiv Kooperationen mit Modeunternehmen und lädt sie ein, diese besondere Wolle in ihre Designs zu integrieren. Dies soll nicht nur ein Zeichen für Inklusivität in der Modewelt setzen, sondern auch das Bewusstsein für die Rechte queerer Menschen schärfen.
Die Initiative ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie kreative Projekte soziale Anliegen unterstützen können, und zeigt, dass Mode mehr sein kann als nur ein Geschäft. Hinter Rainbow Wool steht die Idee von Serviceplan, die eine innovative und inklusive Zukunft in der Modebranche fördert.