Der dramatische Einsturz der Carolabrücke in Dresden hat nicht nur Besorgnis ausgelöst, sondern auch zu einem eindringlichen Appell des Deutschen Städte- und Gemeindebundes geführt. Der Hauptgeschäftsführer André Berghegger äußerte sich kürzlich zu den alarmierenden Zuständen der Infrastruktur in Deutschland und forderte eine umfassende Investitionsoffensive. „Der Einsturz macht auf erschreckende Weise deutlich, dass Deutschland von der Substanz lebt“, betonte er in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Die Zahlen, die Berghegger vorlegte, sind alarmierend. Kommunen in Deutschland verlieren statistisch gesehen täglich etwa 13 Millionen Euro an Wert durch mangelhafte Infrastruktur. Laut dem Kommunalpanel der KfW, einer Förderbank, gibt es einen Investitionsrückstand von beeindruckenden 186 Milliarden Euro. Insbesondere im Bereich der Brücken ist die Situation kritisch: Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die Hälfte der fast 60.000 Brücken in kommunalem Besitz in einem schlechten Zustand ist.
Finanzielle Lage der Kommunen
Eine Sanierung der maroden Infrastruktur ist für die Städte und Gemeinden kaum alleine zu stemmen. Berghegger erläuterte, dass das Finanzierungsdefizit der Kommunen im vergangenen Jahr bei 6,2 Milliarden Euro lag und für 2023 ein Minus von über 13 Milliarden Euro zu erwarten sei. Diese alarmierende Entwicklung verdeutlicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Stabilisierung der Infrastruktur.
„Um den Verfall zu stoppen und den Sanierungsstau abzubauen, ist eine ‚Investitionsoffensive Infrastruktur‘ unerlässlich“, forderte Berghegger. Sein Appell richtet sich an Bund und Länder, mit Nachdruck Prioritäten in der Budgetplanung zu setzen. „Wir erwarten von den Haushaltsverhandlungen, dass Investitionen künftig Vorrang vor konsumtiven Ausgaben haben“, so Berghegger weiter.
Diese Forderungen sind besonders wichtig, um den Standort Deutschland wieder zu stärken und die Lebensqualität der Bürger zu gewährleisten. Der Fall der Carolabrücke sollte als Weckruf dienen, um die drängenden Herausforderungen im Bereich der Infrastruktur anzugehen und notwendige Investitionen nicht länger aufzuschieben. Die Hintergründe zu diesem Thema sind im Detail hier nachzulesen.