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Rassismus im Fußball: Ein gesellschaftliches Problem im Fokus!

Rassismus im Fußball und in der Gesellschaft: Experten diskutieren in Hagen über rassistische Vorfälle und deren Bekämpfung – ein wichtiges Thema, das über den Sport hinausgeht und uns alle betrifft!

Im Vereinsheim des Hagener SV an der Blumenstraße fand eine aufschlussreiche Podiumsdiskussion statt, die sich mit der Frage beschäftigte: „Rassismus im Fußball – Rassismus in der deutschen Gesellschaft?“ Die Veranstaltung zog verschiedene Experten und Interessierte an, unter anderem Thorsten Holz, den Kreisvorsitzenden Cuxhaven, sowie Cevahir Can vom Bremer Fußballverband und Günter Thielking, Referent im Deutschen Fußballbund (DFB) von der Sportschule Barsinghausen. Die Moderation übernahm Heino Hüncken, der auch die Ziele und Erfahrungen der Diskussion einfädelte. Neben den Fachleuten waren auch Michael Hasselmann, Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven, der Landtagsabgeordnete Oliver Lottke (SPD), sowie Schüler der Waldschule Hagen/Beverstedt, namentlich Bjarne Klaus und Arved Schmidt, in die Gespräche involviert.

Die Problematik des Rassismus tangiert nicht nur den Fußball selbst, sondern ist auch ein weitreichendes gesellschaftliches Problem. So verwies der DFB in seiner aktuellen Bearbeitung des Themas auf die zunehmenden rassistischen Vorfälle in allen Ligen. Positive Entwicklungen, wie die sinkende Zahl von Spielabbrüchen durch Schiedsrichter aufgrund rassistischer Äußerungen, zeugen von einem gewissen Fortschritt. Allerdings bleibt festzuhalten, dass Rassismus nicht nur auf dem Spielfeld präsent ist, sondern auch in unserem Alltag und sich in verschiedenen Formen äußern kann.

Verschiedene Blickwinkel

„Wir möchten die Perspektiven unterschiedlicher Personen zusammenbringen“, erklärte Hüncken und öffnete damit den Raum für einen vielfältigen Austausch. Günter Thielking stellte das DFB-Projekt „Kein Raum für Rassismus“ vor, das als wichtige Initiative zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgefasst wird. Der Bremer Funktionär Cevahir Can berichtete von seinen Erfahrungen in den Bremer Fußballligen, während Michael Hasselmann Einblicke in eine polizeiliche Studie gab: Diese zeigte, dass junge Polizeischüler anfangs ohne rassistische Vorurteile in den Dienst gehen, jedoch über die Jahre anfälliger für Diskriminierung werden. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie durch Erfahrungen im Dienst beeinflusst werden.

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Oliver Lottke, der als Politiker mit verschiedenen Migrationsthemen befasst ist, betonte, wie stark dieses Thema in der Gesellschaft verankert ist. Thorsten Holz beschrieb die unterschiedlichen Facetten des Rassismus, die von subtilen Beleidigungen bis hin zu massiver physischer Gewalt reichen können, als drängende gesellschaftliche Aufgabe. Die Schüler Bjarne Klaus und Arved Schmidt berichteten von ihren Recherchen, die folgendes Ergebnis brachten: „Dort, wo viele Männer zusammenkommen, gibt es häufig eine größere Wahrscheinlichkeit für rassistische Vorfälle“, was sie als gesamtgesellschaftliches Phänomen wahrnehmen. Insbesondere Ausschreitungen in Fußballstadien heben die Problematik hervor.

Der Wert von Kommunikation und Zivilcourage

Die Veranstaltung schloss mit der Frage, wie ein respektvolleres Miteinander in der Gesellschaft gefördert werden kann. Heino Hüncken betonte, dass der Schlüssel zu einem besseren Verständnis in einem offenen Dialog liegt. Cevahir Can plädierte dafür, dass Toleranz durch täglichen Austausch entsteht. Für die Polizei ist Kommunikation ebenfalls zentral, wie Hasselmann bemerkte. Er will „Blasenbildung“ verhindern und so den Austausch über Fehlverhalten fördern. Holz forderte dazu auf, gegen Rassismus einzutreten, wo immer man auf Diskriminierung stößt, was eine gesellschaftliche Verantwortung mit sich bringt. Oliver Lottke sprach sich für Zivilcourage aus, wo jeder Einzelne Anspruch auf Respekt erheben sollte.

Günter Thielking sah in Bildung ein wirksames Mittel zur Eindämmung von Fremdenfeindlichkeit. Er und die Schüler stimmten darin überein, dass die Förderung von Bildung essenzielle Bedeutung hat, um eine offene Gesellschaft zu schaffen. Arved Schmidt kritisierte Rassismus als ein gesamtgesellschaftliches Problem, das mit kontinuierlicher Aufklärung angegangen werden muss. Letztlich verdeutlichte diese Podiumsdiskussion, wie wichtig und notwendig der Dialog zu diesem Thema ist.

Dieser Austausch veranschaulicht, wie tief verwurzelt Rassismus im Fußball und in der gesamtgesellschaftlichen Struktur ist. Das Engagement der Mitwirkenden aus verschiedenen Bereichen zeigt, dass der Kampf gegen Rassismus nicht nur eine Herausforderung für die Sportwelt, sondern ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist, das aktives Handeln und intelligentes Miteinander erfordert.

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