Am Samstag erlebte Borussia Dortmund im Auswärtsspiel gegen Werder Bremen einen herben Rückschlag. Der Auftritt der Schwarzgelben war von Ideenlosigkeit geprägt, und das 0:0 untermauerte die Schwierigkeiten, mit denen das Team unter Trainer Nuri Sahin konfrontiert ist. In einem Spiel, das wenig Höhepunkte bot, war der BVB am Ende beinahe noch gut bedient. Ein Blick auf die individuellen Leistungen der Spieler zeigt, dass es einigen an der nötigen Durchschlagskraft mangelte.
In der ersten Hälfte versuchte der BVB, das Spiel zu kontrollieren, doch es mangelte an Kreativität. Besonders im Aufbauspiel waren einige Akteure unauffällig, während andere im Spiel oft den Anschluss verloren. Gregor Kobel, der Torhüter, zeigte zwar einige starke Reflexe und strahlte Selbstvertrauen aus, alltägliche Schwierigkeiten mit dem Ball am Fuß nahmen dennoch zu. Er erhielt eine Note von 3,0, was seine solide, wenn auch nicht fehlerfreie Leistung widerspiegelt.
Defensive Probleme
Die Abwehrreihe bot wenig Stabilität, was sich durch die individuellen Noten zeige. Julian Ryerson hatte große Mühe, die schnellen Angriffe von Bremens Agu zu verteidigen. Mit einer Note von 4,5 wird deutlich, wie sehr er in Zweikämpfen zurückfiel. Niklas Süle, der bis zur 57. Minute spielte, verbesserte sich zwar im Laufe des Spiels, doch seine frühen Unsicherheiten führten zu einer Großchance für die Gastgeber, was ihm eine Note von 3,5 einbrachte.
Besonders auffällig war Nico Schlotterbeck, der mit einer Note von 5,0 als schwächster Dortmunder galt. Seinen hohen Risikoansatz in defensiven Duellen sowie die mangelnde Abstimmung führten dazu, dass er letztlich mit Gelb-Rot vom Platz flog. Diese Disziplinlosigkeit wird dem Team in kommenden Spielen fehlen, da sein Ausfall eine erhebliche Lücke hinterlässt.
Im Mittelfeld konnte Emre Can nicht überzeugen und wurde mit einer Note von 4,0 bewertet. Seine schwankende Form machte sich bemerkbar, als er in Drucksituationen einige einfache Pässe vergab. Lediglich Pascal Groß konnte mit einer Note von 2,5 aufzeigen und war oft an den Offensivaktionen des BVB beteiligt. Sein sicheres Passspiel und seine Variabilität bleiben jedoch fruchtlos, da die Mitspieler von seinen Zuspielen kaum Gewinn ziehen konnten.
Offensive Schwierigkeiten
Der Angriff blieb ebenfalls blass, was durch die Noten der Spieler evident wird. Maximilian Beier, der bei seiner Startelfpremiere spielte, erhielt eine Note von 5,5. Er konnte sich im Strafraum nicht entscheidend durchsetzen und stellte die Bremer Verteidigung nicht vor Probleme. Donyell Malen, der erst in der 71. Minute einwechselte, konnte trotz intensiver Bemühungen ebenfalls keine nennenswerte Gefahr erzeugen. Er bleibt als Wechselspieler ohne Bewertung, nachdem er gegen die aufmerksame Bremer Defensive wenig ausrichten konnte.
In der Schlussphase des Spiels gab es zwar Ansätze von Spielern wie Karim Adeyemi, der mit seinem Eintritt frischen Wind ins Spiel brachte, jedoch war die Effektivität erneut nicht gegeben. Diese Entwicklungen werfen Sorgenfalten auf, wenn man an die nächsten Herausforderungen in der Liga denkt. Spieler wie Julian Brandt, der in 77. Minute ausgetauscht wurde, müssen in kritischen Situationen deutlich mehr Einfluss aufs Spiel nehmen.
Am Ende bleibt festzuhalten, dass der BVB trotz der individuellen Lichtblicke auf eine tiefgreifende Leistungskrise hinarbeitet. Der Punkt in Bremen könnte ein kleiner Gewinn sein – doch ohne signifikante Verbesserungen in vielen Bereichen wird der Druck auf das Team weiter zunehmen. Die kommenden Spiele müssen zeigen, wie die Mannschaft mit diesen Herausforderungen umgeht.
– NAG