Potsdam-Mittelmark

Gedenkaktion in Beelitz: Goldene Schwelle erinnert an NS-Opfer

Am Mittwoch wurde vor dem Beelitzer Gymnasium eine goldene Stolperstelle des Künstlers Gunter Demnig eingeweiht, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und die Erinnerung an die erschütternde Geschichte der früheren israelitischen Bildungseinrichtung lebendig zu halten, während Ministerpräsident Dietmar Woidke den Einsatz der Schüler lobte und ein Zeichen gegen das Vergessen setzte.

Am Mittwoch wurde eine neue goldene Stolperfläche, das Werk des Künstlers Gunter Demnig, direkt vor dem Beelitzer Gymnasium (Potsdam-Mittelmark) eingeweiht. Diese Initiative ging vom Sally-Bein-Gymnasium aus, das einen bedeutenden Teil der Schulgeschichte mit dieser Gedenkaktion unterstreichen möchte. Schulleiterin Delia Göbeler betonte, dass es wichtig ist, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu bewahren, um sicherzustellen, dass vergleichbare Gräueltaten nie wieder geschehen.

Geschichtlich gesehen ist das Beelitzer Gymnasium von besonderer Tragweite. Auf dem Gelände befand sich einst eine israelitische Bildungseinrichtung, die 1942 geschlossen wurde. In der Folge wurden zahlreiche Schüler und Lehrer deportiert und in Ghettos sowie Vernichtungslagern ermordet. Die Erinnerung an den damaligen Schulleiter Sally Bein, der selbst im Vernichtungslager Sobibor ermordet wurde, wird durch den Namen der Schule geehrt, die seit 1997 seinen Namen trägt.

Ein Zeichen gegen das Vergessen

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach bei der Einweihung des Denkmals Dank an die Schülerinnen und Schüler der Schule aus. „Wir sind heute hier, um gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Wir erinnern an die Menschen, die diesen Ort einst mit Leben erfüllten, dann aber vom unmenschlichen Nazi-Regime deportiert und ermordet wurden“, sagte er. Diese Worte verdeutlichten die Verantwortung der heutigen Generation, den überlieferten Schmerz nicht zu ignorieren und die Lehren der Geschichte im Gedächtnis zu bewahren.

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Woidke würdigte ebenso die bedeutende Arbeit von Gunter Demnig, der in über 30 Jahren und über 30 Ländern mehr als 100.000 Stolpersteine und einige Stolperschwellen verlegt hat. Diese Kunstwerke seien mehr als nur Denkmäler; sie ermöglichen eine persönliche und emotionale Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und geben den Opfern einen Namen und ein Gesicht.

Die Stolpersteine und Schwellen sind in die Gehwege eingelassen und fungieren als sichtbare Mahnmale für die Menschen, die zwischen 1933 und 1945 vom nationalsozialistischen Regime verfolgt wurden. Diese bedeutende Gedenkaktion hat ihren Ursprung in Deutschland und hat sich zu einem europaweiten Phänomen entwickelt, in dem die letzten Wohnorte der Verfolgten geehrt werden.

Die Einweihung der Stolperfläche in Beelitz ist nicht nur ein Zeichen des Gedenkens, sondern auch eine Einladung an die Gemeinschaft, sich mit der dunklen Geschichte auseinanderzusetzen. Indem die Schule diese Gedenkaktion ins Leben gerufen hat, setzen sie einen wichtigen Impuls in der Bildungsarbeit und im Umgang mit der Geschichte.

Die Stolperfläche selbst erinnert die Passanten an die tragischen Schicksale, die sich an diesem Ort zugetragen haben. „Es ist unsere Pflicht, diese Geschichten zu erzählen und den Opfern eine Stimme zu geben“, so Woidke weiter, der mit seiner Aufforderung an alle Anwesenden appelliert, auch in Zukunft geschichtlich bewusster zu handeln.

Für detaillierte Informationen zur Einweihung und zur Geschichte hinter der Stolperfläche können Interessierte auf verschiedene Nachrichtenportale zugreifen, einschließlich lomazoma.com, wo weitere Aspekte und Hintergründe beleuchtet werden.

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