Frankfurt (Oder)

Raye: Von den Brit Awards zum Jazz-Festival – Ein musikalisches Familienfest!

Raye, die britische Musik-Sensation, die bei den Brit Awards im Frühjahr mit sechs Preisen die Konkurrenz wie Adele und Harry Styles hinter sich ließ, öffnet sich im Interview über die dunklen Schattenseiten der Musikindustrie, ihre inspirierenden Auftritte, darunter vor Taylor Swift, und ihre entschlossene Abkehr von sozialen Medien – ein eindringlicher Aufruf zur Rückkehr zu echtem Leben und persönlichem Ausdruck.

Raye, die britische Sängerin und Songwriterin, hat in den letzten Monaten einige bemerkenswerte Erfolge gefeiert. Sie übertraf bei den Brit Awards im Frühjahr alle Erwartungen und gewann gleich sechs Preise, darunter „beste Künstlerin“ und „bestes Album“. Diese Auszeichnung macht sie zur erfolgreichsten Künstlerin in der Geschichte der Brit Awards, wobei sie Rekordhalter wie Adele und Harry Styles hinter sich ließ. Vor kurzem trat sie als Special Guest von Taylor Swift im Wembley Stadion in London auf und bestätigte so ihren Status als eine der aufstrebenden Musikgrößen. Doch trotz dieser positiven Entwicklungen hat Raye auch mit den Herausforderungen der Musikindustrie zu kämpfen.

In einem Gespräch in Montreux, wo sie beim legendären Jazz-Festival auftrat, äußerte sie ihre kritischen Ansichten zu sozialen Medien und den Druck, der auf Künstlern lastet. Während sie sich über ihre Erfolge freut, spricht sie offen über ihre negativen Erfahrungen in der Musikbranche, insbesondere darüber, wie es ist, über persönlichen Missbrauch zu schreiben. Ihr Song „Ice Cream Man“ ist ein Beispiel dafür, wo sie ihre leidvollen Erfahrungen verarbeitet. “Es ist herzzerreißend, über solche Vorfälle zu sprechen“, sagt sie. „Ich kann über einige der schrecklichen Dinge, die ich erlebt habe, nie öffentlich sprechen.“

Musik als Ausdruck und Flucht

Raye beschreibt die Musik als Therapie und einen Raum, in dem sie ihre Emotionen ausdrücken kann. „Musik hilft mir, Schmerz zu verarbeiten. Sie gibt mir ein Gefühl von Verständnis und Zugehörigkeit“, erklärt sie. Besonders während ihres Auftritts im Montreux Jazz Festival, bei dem auch ihr Großvater anwesend war, wurde ihr die Bedeutung von Familie und Ansehen in der Kunst bewusst. „Es war magisch, ihn während meines Auftritts zu sehen“, sagte sie rührend.

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Raye wandelt auf dem schmalen Grat zwischen Kunst und Kommerz. Ihr neuester Song „Genesis“, der mehrere Musikstile vereint, zeigt ihren Wunsch, kreative Freiheit auszuleben. „Es ist das Gute an meiner aktuellen Position, dass ich die Kontrolle über meine Musik habe“, verkündet sie stolz. Diese Freiheit, Musik zu erstellen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen, ist für sie von großer Bedeutung. „Ich schreibe nicht für Hits, sondern um meine Gedanken und Gefühle auszudrücken.“

  • Die Künstlerin beschäftigt sich intensiv mit ihrer ethnischen Herkunft, die sich in ihren Tattoos widerspiegelt. Ihr Vater ist Engländer, während ihre Mutter Wurzeln in Ghana und der Schweiz hat.
  • Raye sieht sich als Teil dieser verschiedenen Kulturen, was sie stolz macht. „Es ist wichtig für mich, woher ich komme“, bringt sie es auf den Punkt.

Ihre musikalische Reise begann früh. „Ich habe meinen ersten Song mit sieben geschrieben. Das Schreiben fiel mir immer leicht“, berichtet sie. Die Brit School of Performing Arts, an der auch bekannte Künstler wie Amy Winehouse und Adele ausgebildet wurden, war ein weiterer Schritt auf ihrem Weg zum Erfolg. Hier lernte sie nicht nur das Schreiben von Songs, sondern auch, wie man sich in der hart umkämpften Musikindustrie behauptet.

Unglücklicherweise hatte sie zu Beginn ihrer Karriere mit einer Plattenfirma zu kämpfen, die sich lange Zeit weigerte, ihr Debütalbum zu veröffentlichen. Raye entschied sich schließlich für den Weg der Unabhängigkeit und veröffentlichte ihr Debüt-Album „My 21st Century Blues“ selbst, was ihr neue Türen eröffnete.

Der Einfluss von sozialen Medien

Ein zentrales Thema in Rayes Leben ist die kritische Auseinandersetzung mit sozialen Medien. „Ich habe vor fünf Monaten entschieden, meine sozialen Medien abzuschalten“, berichtet sie. „Es ist wie kalter Entzug.“ Diese Entscheidung half ihr, eine Balance im Leben zu finden, da der ständige Druck und die ständige Erreichbarkeit sie belasteten. Ihre Accounts werden nun von ihrem Team verwaltet, was ihr ermöglicht, sich auf ihre Musik zu konzentrieren und nicht von der überwältigenden digitalen Welt abgelenkt zu werden.

„Manchmal ist es schwer, der Versuchung zu widerstehen, die sozialen Medien zu nutzen, aber ich möchte in der realen Welt leben“, fügt sie hinzu. Diese Rückkehr zur Authentizität reflektiert sich auch in ihrer Musik, die zunehmend tiefere Themen behandelt und authentischer wird.

Raye ist nicht nur eine talentierte Künstlerin, sondern auch eine starke Stimme, die bereit ist, die Herausforderungen der Musikbranche anzugehen. Ihre Erfahrungen mit Missbrauch und das Streben nach kreativer Freiheit machen sie zu einem Vorbild für viele junge Künstler. Ihre Kunst ist sowohl ein hochgradig persönlicher Ausdruck als auch eine Betrachtung der Realität, in der sich viele befinden.

Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.welt.de.

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