Frankfurt (Oder)

Neue Leitung im Zollfahndungsamt Frankfurt: Dr. Nicole Siebert übernimmt

Dr. Nicole Siebert hat am 15. April 2024 die Leitung des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main übernommen und präsentierte am 20. August 2024 die beeindruckende Jahresbilanz, die unter anderem die Sicherstellung von über 6,2 Tonnen Betäubungsmitteln und die Einleitung von 4.324 Ermittlungsverfahren gegen Zollkriminalität umfasst, was die Bedeutung dieser Behörde im Kampf gegen die organisierte Kriminalität unterstreicht.

Das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main hat unter der neuen Leitung von Dr. Nicole Siebert eine beeindruckende Jahresbilanz für 2023 vorgelegt. Dr. Siebert, die seit dem 15. April 2024 in diesem Amt ist, bringt umfassende Erfahrungen in der Zollverwaltung mit. Ihre Karriere begann 2010, und bevor sie die Leitung des ZFA übernahm, war sie die Leiterin der Zentralen Beschaffungsstelle der Bundesfinanzverwaltung.

Aus ihrer Perspektive als neue Leiterin betont Dr. Siebert, dass der Zollfahndungsdienst für sie schon immer von besonderem Interesse war. Sie erklärt: „Ich freue mich, die Gegenwart und Zukunft des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main mit all seinen facettenreichen Aufgaben aktiv zu gestalten und zusammen mit meinen engagierten Beschäftigten unseren Beitrag zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu leisten.“

Zahlreiche Erfolge in der Bekämpfung von Zollkriminalität

Das ZFA Frankfurt am Main hat sich vor allem der Bekämpfung schwerer und organisierter Zollkriminalität verschrieben. Dabei liegt ein klarer Fokus auf Deliktsbereichen wie dem Schmuggel von Drogen, Waffen und gefälschten Produkten. Im Jahr 2023 wurden allein über 6,2 Tonnen Betäubungsmittel sowie mehr als 10,7 Tonnen illegale Zutaten zur Drogenherstellung aus dem Verkehr gezogen.

Kurze Werbeeinblendung

Die Höhepunkte dieser Bilanz sind beeindruckend: Rund 1,8 Millionen unversteuerte Zigaretten sowie über drei Tonnen illegaler Wasserpfeifentabak wurden sichergestellt. Dies führt zu Verurteilungen im Wert von insgesamt 419 Jahren Freiheitsstrafe. Insgesamt hat das ZFA im letzten Jahr 4.324 neue Ermittlungsverfahren gegen 4.450 Verdächtige eingeleitet.

Dr. Siebert hebt hervor, dass die Nachfrage nach illegalen Drogen weiterhin hoch ist. Die Zollfahndung hat festgestellt, dass der Schmuggel zunehmend konspirativ abläuft und unterschiedliche Wege nutzt, um die Kontrollen zu umgehen, etwa durch den Postverkehr oder versteckt in Warensendungen. Die Zahlen der Sicherstellungen, insbesondere bei synthetischen Drogen wie MDMA und Crystal Meth, zeigen einen besorgniserregenden Anstieg gegenüber den Vorjahren.

Die Herausforderung des Steuerbetrugs

Ein weiteres zentrales Thema der Zollfahndung ist der Schmuggel von verbrauchsteuerpflichtigen Waren, insbesondere Tabak. Dr. Siebert warnt, dass die Konsumenten sich bewusst sein sollten, dass ihr Handeln zu kriminellen Machenschaften beiträgt und zugleich Steuerschäden in Höhe von mehreren Millionen Euro für die Allgemeinheit verursacht. Im vergangenen Jahr konnte der Zoll unter anderem rund 1,78 Millionen unversteuerte Zigaretten sicherstellen.

Zusätzlich gab es große Fortschritte in der Bekämpfung von Verstößen gegen den Artenschutz sowie im Bereich des gewerblichen Rechtsschutzes. Mehr als 340.000 gefälschte Markenprodukte, darunter Kleidung und elektronische Geräte, wurden aus dem Markt entfernt.

Dr. Nicole Siebert hebt auch die Bedeutung der Finanzermittlungen hervor. „Es ist von hoher Bedeutung, kriminell erwirtschaftete Gelder von Tatverdächtigen abzuschöpfen“, erklärt sie. Im Jahr 2023 sicherten die Zöllnerinnen und Zöllner Vermögenswerte im Wert von über elf Millionen Euro.

Ein umfassender Ansatz zur Bekämpfung der Kriminalität

Das ZFA Frankfurt am Main spielt mit seiner umfassenden Strategie zur Bekämpfung von Zollkriminalität eine zentrale Rolle im nationalen Sicherheitsnetz. Die Behörde hat sich nicht nur mit Drogen- und Waffenschmuggel auseinandergesetzt, sondern auch damit, wie man Geldwäsche und Steuerhinterziehung effektiv verhindert. Dieser ganzheitliche Ansatz ist entscheidend, um sicherzustellen, dass illegale Aktivitäten nicht nur verfolgt, sondern auch nachhaltig unterbunden werden.

Insgesamt zeigt die Jahresbilanz des Zollfahndungsamtes Frankfurt am Main, dass es auch unter neuer Leitung gelingt, bedeutende Erfolge in der Prävention und Bekämpfung der Zollkriminalität zu erzielen. Dies ist nicht nur eine positive Nachricht für die rechtmäßige Gesellschaft, sondern setzt auch ein starkes Zeichen gegen die organisierte Kriminalität, die in dieser Form in Deutschland keinen Platz haben sollte.

Verborgene Herausforderungen im Antiziganismus und im Drogenhandel

Die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, einschließlich des Drogenhandels und des Schmuggels, ist ein zentraler Bestandteil der Arbeit des Zollfahndungsamtes. Insbesondere im Kontext des Zigarettenschmuggels und der Betäubungsmittelkriminalität treten dabei oftmals gesellschaftliche Herausforderungen auf, die weit über die bloßen gesetzlichen Rahmenbedingungen hinausgehen. Der Drogenmarkt in Deutschland, der zunehmend von verschiedenen kriminellen Organisationen beeinflusst wird, hat nicht nur Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, sondern auch auf die sozialen Strukturen.

Eine zunehmende Herausforderung ist der Antiziganismus, der in verschiedenen Regionen Europas zu einem wichtigen Thema geworden ist. In Deutschland sind Menschen mit Romani-Hintergrund häufig mit Vorurteilen und Diskriminierung konfrontiert, was ihre gesellschaftliche Teilhabe erschwert. Diese Vorurteile können oft auch im Zusammenhang mit dem Drogenhandel oder kriminellen Aktivitäten gesehen werden, was die gesellschaftliche Notwendigkeit unterstreicht, über die Ursachen und die Zusammenhänge aufzuklären.

Die Rolle der internationalen Zusammenarbeit im Zollrecht

Die Zollfahndung ist ein Gebiet, das zunehmend von internationaler Zusammenarbeit profitiert. In Europa wird die Bekämpfung des Schmuggels durch Netzwerke und Kooperationen zwischen den Mitgliedstaaten gestärkt. Eine Organisation, die hierbei eine zentrale Rolle spielt, ist Interpol, die den internationalen Austausch von Informationen über kriminelle Aktivitäten erleichtert und die Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden verbessert.

Im Zuge dessen haben sich auch multinationale Initiativen gebildet, die darauf abzielen, die Methoden im Drogenhandel zu überwachen und zu entziehen. Diese internationalen Anstrengungen sind vital, weil Drogenkriminalität keine Grenzen kennt. Statistiken zeigen, dass der Anteil des internationalen Drogenhandels in den letzten Jahren zugenommen hat, und etwa 80 % des Drogenkonsums aus importierten Substanzen stammen. Solche Erhebungen können durch Berichte von Organisationen wie dem Europäischen Drogenüberwachungszentrum (EMCDDA) gestützt werden.

Statistiken zur Drogenkriminalität

Laut dem „14. Bericht zur Drogenlage in Deutschland“ aus dem Jahr 2023 gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg bei den mit Drogen in Verbindung stehenden Straftaten um 13,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg ist insbesondere bei synthetischen Drogen wie MDMA und Methamphetamin bemerkbar.

Für 2023 meldete das Zollfahndungsamt Frankfurt am Main, dass mehr als 6,2 Tonnen Drogen sichergestellt wurden, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Der Schmuggel und der Konsum dieser Substanzen stellen ein wachsendes Problem dar, das nicht nur die gesundheitlichen Risiken für Individuen erhöht, sondern auch die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet.

Die Notwendigkeit von Präventionsprogrammen wird immer offensichtlicher, nicht nur in Bezug auf die Bekämpfung des Bargeldschmuggels, sondern auch in der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren und Folgen von Drogenkonsum und –handel.

– NAG

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"