Frankfurt (Oder)Leer

Leerstehende Kirchen: Kreative Lösungen für den Erhalt unseres Kulturerbes

Die evangelische Landeskirche und das Berliner Erzbistum stehen vor der Herausforderung, hunderte Kirchen und Gemeindehäuser, die sie besitzen, zu erhalten, während ihnen zunehmend Gläubige und finanzielle Mittel fehlen, was zu kreativen Lösungsansätzen wie Umnutzung und Vermietung in verschiedenen Orten führt.

Die finanzielle Belastung der Kirchenimmobilien und innovative Lösungen

Immer mehr Dorfkirchen, Dome und Gemeindehäuser stehen leer und werden zur finanziellen Herausforderung für die evangelische Landeskirche und das Berliner Erzbistum. Diese Stätten, die einst Zeugen des Glaubens und der Gemeinschaft waren, sehen sich nun mit einem Mangel an Gläubigen und den notwendigen Mitteln für ihren Unterhalt konfrontiert. Die Frage, was mit diesen bestehenden, jedoch ungenutzten Immobilien geschehen soll, wird zunehmend relevanter.

Die Zukunft der Kirchenimmobilien

Eine besorgniserregende Tendenz ist zu verzeichnen: Immer mehr Gläubige wenden sich von traditionellen Gottesdiensten ab. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Kirchen und ihre Immobilien, die in vielen Fällen über Jahrzehnte hinweg eine zentrale Rolle im Dorfleben spielten, immer mehr zu einer finanziellen Bürde werden. Immer wieder wird in den Medien darüber berichtet, wie Gemeinden mit leerstehenden Kirchen und hohen Unterhaltskosten fertig werden müssen.

Innovative Nutzungskonzepte

Glücklicherweise gibt es einige positive Ansätze zur Wiederbelebung der kirchlichen Räume. So hat Horst-Werner Schneider die einstige Dorfkirche Kreuzbruch übernommen und umgebaut. Er hat diese historische Stätte wieder für die Gemeinschaft zugänglich gemacht, indem er dort attraktive Wohnräume geschaffen hat. Solche Projekte zeigen, dass Kirchen nicht nur spirituelle Räume sein können, sondern auch als Wohn- und Arbeitsstätten einen neuen Platz finden.

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Kirchen als soziale Akteure

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die ehemalige Kirche „Zu den Heiligen Märtyrern von Afrika“, die nun als Kindergarten dient. Hier spielen Kinder und lernen in einem Umfeld, das früher für Gottesdienste genutzt wurde. Diese Transformation zeigt das Potenzial, das in den alten Gebäuden steckt, wenn sie für moderne Bedürfnisse umgestaltet werden.

Gespräche über die Bedeutung der Kirchen

In einem Interview äußerte Dr. Karin Berkemann von der Initiative Kirchenmanifest, wie wichtig es sei, die Kirchen als Gemeingüter zu betrachten. Sie betont, dass diese Gebäude nicht nur Orte des Glaubens, sondern auch das kulturelle Erbe einer Gemeinschaft darstellen sollten. Ihr Engagement zielt darauf ab, das öffentliche Bewusstsein für den Wert dieser Immobilien zu schärfen und innovative Lösungen für deren Nutzung zu finden.

Nachhaltige Wirtschaft durch Jesuiten

Ein weiteres innovatives Beispiel ist eine Kirchengemeinde in der Nähe von Guben, die Land verpachtet, um Windräder zu installieren. Dies ermöglicht nicht nur eine lukrative Einnahmequelle, sondern unterstützt auch nachhaltig die Energiewende. Durch solche Maßnahmen können Kirchen eine aktive Rolle in der Energieplanung übernehmen und gleichzeitig ihre finanziellen Probleme lindern.

Fazit

Die Herausforderungen, vor denen die evangelische Landeskirche und das Berliner Erzbistum stehen, sind nicht zu unterschätzen. Dennoch lassen sich aus der Not kreative Lösungen entwickeln. Von der Umwandlung leerstehender Kirchen in Wohnräume bis hin zu innovativen Nutzungskonzepten wie Kindergärten und nachhaltigen Energieprojekten – es gibt zahlreiche Wege, um den Wert und die Funktion dieser Immobilien neu zu definieren und für die Gemeinschaft nutzbar zu machen. Die Zukunft der Kirchen hängt also entscheidend davon ab, wie flexibel und kreativ der Umgang mit diesen wertvollen Ressourcen gestaltet wird.

– NAG

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