Die Hochwasserlage in Frankfurt (Oder) bleibt angespannt, auch wenn die Situation für die Anwohner derzeit noch relativ entspannt ist. Dennoch wurden am Freitag, dem 21. September 2024, klare Verhaltensregeln kommuniziert, um auf mögliche Überschwemmungen zu reagieren. Insbesondere Roland Bähr, der Geschäftsführer der Netzgesellschaft Frankfurt (Oder), informierte die Bewohner in den gefährdeten Gebieten, darunter der Buschmühlenweg und die Fischerstraße, über die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen.
„Wir halten alle so lange wie möglich am Strom“, betonte Bähr. Dieser Ausdruck des Engagements neben der Sicherheitslage steht im Zentrum der laufenden Maßnahmen. Den Anwohnern wurde zugesichert, dass die Stromversorgung nicht vorsorglich abgeschaltet werde, sondern nur in dringenden Fällen, falls die Situation es erfordere. Das erste Ziel sei es, die Sicherheit aller zu gewährleisten und gleichzeitig den Bewohnern den Alltag nicht unnötig zu erschweren.
Verhaltensregeln im Hochwasserfall
Bähr mahnte eindringlich zur Vorsicht: „Gas und Strom sind gefährliche Dinge.“ Daher sollten Anwohner, die befürchten, dass Wasser in ihr Zuhause eindringt, sofort den Bereich meiden, in dem Wasser auf elektrische Anlagen treffen könnte. Dies ist wichtig, um Lebensgefahr zu vermeiden. In einem Informationsblatt, das an die Anwohner verteilt wurde, ist eindrücklich formuliert, dass überflutete Bereiche nicht betreten werden sollten.
Besonders wichtig ist auch der Umgang mit elektrischen Geräten und Gasanschlüssen, falls das Hochwasser droht, ins Haus einzudringen. Bähr empfahl den Bewohnern, ihre Geräte auszuschalten, die Sicherungen zu entfernen und Gasheizungen abzuschalten. Es gilt, auf eine korrekte Handhabung zu achten, um Schäden zu vermeiden, etwa durch einen plötzlichen Stromausfall. „Wenn der Strom kommt, können schnell Schäden an Geräten entstehen“, warnte er.
Im Falle einer Überflutung sind die Anwohner aufgefordert, die Netzgesellschaft umgehend zu informieren. Für Stromschäden steht die Hotline 0335 5533766 zur Verfügung, während für Gasanschlüsse die Nummer 0335 5533760 bereitsteht. Diese Vitalinformation ist auch auf der Webseite der Netzgesellschaft abrufbar und liegt in den Kundenzentren der Stadtwerke bereit.
Mögliche Überschwemmungen
Die Netzgesellschaft stellte klar, dass derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, dass großflächige Stromabschaltungen zum Schutz der Bevölkerung notwendig werden könnten. Es wird zwar auf die Schutzwirkung der Spundwände verwiesen, doch können Überflutungen insbesondere im Buschmühlenweg, in der Fischerstraße sowie am Winterhafen/Mittelweg nicht ausgeschlossen werden.
Ein Blick auf die prognostizierten Wasserstände zeigt, dass bei Erreichen der Alarmstufe 4 flächendeckende Überflutungen in den unterhalb der Oder gelegenen Quartieren zu erwarten sind. Diese Alarmstufe wird bei Wasserständen von 6 Metern erreicht, wobei für den kommenden Donnerstag ein Höchststand von 6,07 Metern vorhergesagt ist. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der die Anwohner auf die Situation reagieren müssen.
Zusätzlich hat die Netzgesellschaft für die Zeit nach dem Hochwasser wichtige Hinweise zusammengestellt. Sowohl elektrische als auch gasbetriebene Anlagen dürfen nicht von den Eigentümern selbst wieder in Betrieb genommen werden, da dies Risiken wie elektrischen Schlag oder Brand birgt. Nach Abklingen des Wassers sollten die Fachbetriebe zur Wiederherstellung der sicheren Nutzung hinzugezogen werden.
Die Überprüfung von Strom- und Gasanschlüssen nach dem Hochwasser steht ebenfalls auf der Agenda der Netzgesellschaft. Bewohner werden dazu ermutigt, sicherzustellen, dass ihre Nachbarn Zugang zu ihrem Haus haben, um zu helfen, sollten Probleme auftreten, wenn niemand zu Hause ist.
Diese präventiven Maßnahmen und Empfehlungen sind entscheidend, um die Sicherheit der Bürger in Frankfurt (Oder) während der Hochwasserlage zu gewährleisten. Die ordnungsgemäße Handhabung von Strom und Gas kann Leben retten und größere Schäden verhindern. Die Anwohner sind aufgerufen, aufmerksam zu sein und im Notfall schnell zu reagieren, um die bestmögliche Sicherheit für sich und ihre Nachbarn zu gewährleisten.